Cerala ist die Thronerbin von Großfürst Tenno. Während ihre jüngere Schwester jedoch in ihrem Prinzessinnen-Dasein aufgeht, schleicht sich Cerala, wann immer es geht, heimlich davon, um im Wald den Schwertkampf zu üben. Als ein Krieg droht, schickt Tenno seine beiden Töchter in ein Kloster-Internat, während die Söhne anderer Fürsten zum Kriegsschauplatz eilen dürfen. Doch im Kloster erfährt Cerala ein Geheimnis, das sie mit ihrer toten Mutter verbindet – und das bald überlebenswichtig für das ganze Land werden könnte.
Mit ihrer Erben des Schattenreichs-Tetralogie (von der Autorin selbst als Quadrologie bezeichnet) führt Claudia Wilmeroth ihre Leser in eine typisch-mittelalterlich geprägte Fantasy-Welt, in der sich eine längst vergessen geglaubte Bedrohung wieder auftut.
Dabei teilt sich dieser Auftaktband in 3 Abschnitte. Während zunächst thematisiert wird, wie sich die Protagonistin als Thronfolgerin gegen die ihr als Prinzessin und Frau zugedachte Rolle und die beabsichtigte Heiratspolitik ihres Vaters auflehnt, wechselt das Thema mit der Ankunft im Kloster zur Kontaktaufnahme mit Gleichgesinnten. Mit der Aufdeckung eines Geheimnisses ändert sich Ceralas Rolle dann jedoch grundlegend. Erst jetzt kommen in nennenswerter Weise Fantasy-Elemente ins Spiel.
Insgesamt gesehen wirkt dieser Band wie ein sehr ausführliches Vorspiel zu dem, was wahrscheinlich mit dem folgenden Band erst richtig beginnen wird. Die Protagonistin verspricht, ein interessanter Charakter zu werden. (Wobei sie das eigentlich schon jetzt ist.) Vieles deutet auch darauf hin, dass die weitere Handlung sich Action-lastiger als bisher entwickeln könnte. Eine Romantik-Handlung dürfte allerdings auch einen gewissen Raum einnehmen. Alles in allem könnte dieser Mehrteiler interessant werden.
Die Autorin behält den erzählerischen Fokus stets auf ihrer Protagonistin konzentriert.