Filmkritik von Markus K. Korb
Dass gute Zeichentrickfilme aus dem Hause Disney stammen müssen, ist schon lange passé. Auch in anderen Ländern werden hervorragende Produktionen gestartet, wobei sich in Asien eine besondere Spielart des Trickfilms hervorgetan hat: der Anime.
In den neunziger Jahren beeinflussten Werke wie „Akira“, „Ghost In The Shell“ Fans auf der ganzen Welt und wirken bis heute nach. Beispielsweise zählen sich die Macher der Filmtrilogie „The Matrix“ zu großen Bewunderern des Anime-Stils, was man auch stark in den „Matrix“-Filmen bemerken kann, wo es allenthalben an Anime-Hommagen nicht mangelt.
Das Anime-Studio „Aniplex“ hatte mit den Animes „Blood: The Last Vampire“ und „Fullmetal Alchemist“ bereits große Erfolge und wagte sich im Jahr 2003 an die Umsetzung eines älteren Mangas mit dem Titel „Submarine 707 Revolution“, das es zusammen mit der Firma Geneon produzierte (verantwortlich für „Sailor Moon“ oder „Viewtiful Joe“).
Inhalt:
Eine Terroristenorganisation namens USR macht die Ozeane unsicher. Um sie zu bekämpfen, schließen elf führende Nationen ihre Seestreitkräfte zusammen und gründen die Peace-Keeping Navy (PKN). Die Eröffnungszeremonie wird jedoch zum Desaster, als Admiral Red, der Anführer der USR, eine hinterhältige Attacke auf die PKN ausführen lässt. Doch das veraltete japanische Unterseeboot Submarine 707 (auch bekannt als Snapping Turtle) taucht aus dem Nichts auf und opfert sich, um das Flagschiff der PKN zu retten. Sechs Monate später wird Captain Youhei Hayami zur Pflicht gerufen, um eine neue Gruppe von Rekruten auf der frisch aus der Taufe gehobenen 707 im Krieg gegen den Unterwasser-Terrorismus anzuführen!
Kritik:
Das hervorragend designte Frontcover stimmt atmosphärisch auf die kommenden ungefähr 100 Minuten voller Uboot-Action ein. Und der Film beginnt auch sofort auf Fullspeed mit einer Verfolgungsjagd. Am Ende werden die Verfolger jedoch zu den Gejagten und es endet mit einem Feuerwerk, als das Uboot des Admiral Red die feindlichen Kanonenboote kurzerhand mit Splitterraketen in die Luft jagt.
Die Zeichnungen sind auf höchstem Niveau und dürften alle Anime-Fans zufrieden stellen. Sie werden mit 3D-CGI-Effekten aus dem Computer verbunden. Das birgt in sich die Gefahr, dass die Szenen nicht wie aus einem Guss wirken, doch ist dies bei SUBMARINE 707 REVOLUTION nicht der Fall. Die Zeichnungen und Effekte passen ganz hervorragend zueinander und ergänzen sich zu einem runden Gesamtbild.
Von der Story her wird die Motivation des Admiral Red leider nicht deutlich. Warum greift er die anderen Völker an? Es wird lediglich angedeutet, dass es möglicherweise ökologische Hintergründe haben könnte. Da die beiden Episoden den Auftakt zu einer Serie bilden sollten, die aber bislang nicht realisiert wurde, ist anzunehmen, dass die weiteren Hintergründe nach und nach dem Zuschauer eröffnet werden sollten.
Die Action des Animes ist grandios geworden. Die Unterwasserszenen sind stimmig und das Endduell zwischen Admiral Red und Captain Youhei Hayami sorgt für atemlose Spannung.
Bonusmaterial:
Auf der DVD ist reichlich Bonusmaterial vorhanden:
Die Features Staff Interview, 3D CGI Demo, Background Art, Art Gallery, Creditless Opening, Creditless Ending, Kino-Trailer, Vorschau-Trailer 1 und 2 lassen jeden Freund des Animes frohlocken. Gerade das „Staff Interview“ ist sehr intensiv und gibt tiefe Einblicke in die Entstehung des Animes.
Die Ausstattung ist reichlich und somit vorbildlich für eine Anime-Produktion der heutigen Zeit.
Fazit:
SUBMARINE 707 REVOLUTION ist eine Zusammenstellung, die Spaß macht. Die Zeichnungen genügen hohen Ansprüchen ebenso wie die gebotenen CGI-Effekte. Beides verbindet sich zu Action-Sequenzen mit hohem Tempo. Pausen sucht man nahezu vergebens. Der Zuschauer hat lediglich in einigen Szenen die Möglichkeit Atem zu schöpfen. Ansonsten geht es richtig zur Sache, was großen Spaß macht.
Wer nach dem Anime „Blue Submarine No. 6” einen weiteren Action-Anime im Unterseeboot-Genre sucht, findet einen guten Ableger bei SUBMARINE 707 REVOLUTION.
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