Rezension von Martina Klein
Um rauszufinden, worum es bei diesem Manga überhaupt geht, habe ich ein bisschen bei Wikipedia recherchiert:
"Die zehnjährige Chocola Meilleur und ihre gleichaltrige Freundin Vanilla Meiux sind Hexen. Beide wollen Königin der Zauberwelt werden. Dazu müssen sie in die Menschenwelt gehen und dort so viele Jungenherzen wie möglich sammeln. Die Hexe, die die meisten Herzen sammelt, wird Königin. ... Es gibt zudem böse Zauberer, die 'Ogule', die den Hexen die Herzen stehlen wollen. ... Chocola verliebt sich in Pierre. Dieser ist ein Ogul und will (zunächst...) ihr Herz stehlen."
Die Verlagsinfo zu diesem siebten Band der Reihe lautet:
"Neue Abenteuer mit den süßesten Hexen der Mangawelt!
Noch ist der Wettkampf nicht entschieden: Die beiden Hexen Chocola und Vanilla sammeln eifrig Jungenherzen, denn die Siegerin wird Königin der Zauberwelt. Doch auch die Herzen der beiden Freundinnen sind in Gefahr - Vanilla ist zu den feindlichen Ogul übergelaufen, und Chocola ist sehr besorgt. Kann sie Vanilla retten? Und kann sie selbst dem finsteren Pierre widerstehen?"
Und hinten auf dem Buch steht dann noch detaillierter:
"Chocola verwandelt ihren Begleiter Duke in seine wahre Gestalt und erlebt eine große Überraschung... Vor ihr steht Pierrot, der Bruder ihrer Mutter - und er weiß Unglaubliches zu erzählen: Chocolas Vater ist Glace, der Junker von Eis und Schnee (Anmerkung: ein Ogul!)! Sie ist also zur Hälfte ein Ogul! Ist sie vielleicht sogar Pierres Halbschwester? Chocola begibt sich in die düstere Welt der Ogul, um Glace zu suchen..."
Der Band beginnt also wie erwähnt mit der Rückverwandlung von Chocolas froschartigem Begleiter Duke in den besagten Pierrot - quasi Chocolas Onkel. Zur Info: "Begleiter" sind Zauberer oder Hexen, die sich etwas haben zu Schulden kommen lassen und zur Strafe nach der Verurteilung durch das Zaubergericht in kleine Tiere verwandelt und anderen Hexen als Begleiter zugeteilt werden. Es ist möglich, sie wieder in ihre ursprüngliche Gestalt zurück zu verwandeln, jedoch können sie das trotz ihrer Zauberfähigkeiten nicht selbst tun.
Doch zurück zur Geschichte: Es gibt ein Geheimnis um Chocolas verstorbene Mutter und Pierrots Schwester, die Hexe Cinnamon: Bisher wusste Chocola nicht, wer ihr Vater ist. Pierrot kennt das Geheimnis, schließlich war er Cinnamons Bruder! Damals wurde Cinnamon wegen angeblichen Hochverrats verfolgt und lebte versteckt in einer Höhle. Erst dort erkannte Pierrot, was für ein toller Mensch seine Schwester war. Und so erzählte sie ihm auch von Chocolas Vater, ebenjenem Glace, seines Zeichens der Junker von Eis und Schnee und ein Ogul! Cinnamon hatte ihn sehr geliebt, und so nannte sie Chocola liebevoll ihren "Kristall der Liebe".
Und so erkennt Chocola auch, dass ihr geliebter Pierre, der Prinz der Ogul, höchstwahrscheinlich ihr Bruder ist - und dabei ist sie doch eigentlich in ihn verliebt...! "Was, wenn das Band zwischen uns von der Blutsverwandtschaft kommt?! Keine romantische, sondern eine geschwisterliche Liebe?" sinniert sie.
Als wenn das nicht alles schon schlimm genug ist, wird jetzt auch noch der böse Zauberer Alchemie Chocolas und Vanillas neuer Lehrer in der Menschenwelt (denn irgendwie sind die beiden Mädchen - neben ihrer geheimen Existenz als Hexen - auch zwei ganz normale Schulmädchen...)! Als Klassenlehrer lässt er die Mädchen für das bevorstehende Schulfest das Theaterstück "Rotkäppchen" einüben. Und natürlich bekommt Chocola die Hauptrolle!
Bei der Aufführung kommt es zum Eklat! Nicht zuletzt, da Alchemie einen riesigen und vor allem echten (!) Wolf aus der Zauberwelt parat hat! Und der Wolf wächst sogar noch, je mehr man sich vor ihm fürchtet - es ist eben ein echter Zauberwolf!
Doch das ist nicht das einzig Schlimme, das Alchemie an der Schule verursacht: Er säht zwischen den Schülerinnen und Schülern jede Menge Zwietracht, indem er sie zu Neid, Eitelkeit und übertriebenem Ehrgeiz anstachelt, wodurch die negative Energie zwischen ihnen ständig steigt und ihre Herzen immer schwärzer werden... Durch negative Emotionen bekommt man nämlich ein schwarzes Herz, und das ist nicht gut!
Doch eigentlich hat es Alchemie nur auf Chocola und den Ogul-Prinzen Pierre, seinen erklärten Feind abgesehen. Es kommt zum Kampf...
Pierre, dem im Kampf sein mittlerweile ebenfalls tiefschwarzes Herz genommen wird, fällt in eine tiefe Ohnmacht und scheint nicht wieder aufzuwachen. Doch er lebt noch! Chocola und ihre Freundin Vanilla machen sich auf den Weg, um Chocolas und eventuell eben auch Pierres Vater, Glace, den Junker von Eis und Schnee, aufzusuchen, weil nur er Pierres Leben retten kann.
Natürlich ist das wieder äußerst gefährlich, und schnell verirren sich die beiden Mädchen, die ja eigentlich zwei Hexen und sogar Königinanwärterinnen im Reich der Hexen und Zauberer sind, hoffnungslos in der unheimlichen Welt der Ogul...
Eine geheimnisvolle schwarze Katze und Chocolas Liebe zu Pierre, die in der dunklen Zauberwelt einem Leuchtturm gleich zu Licht wird, retten sie schließlich...
Die dargestellte Hexenwelt ist sehr phantasievoll, so gibt es z.B. Hexenbesen, die sich überanstrengen und dann abstürzen können. Ansonsten handelt es sich hier um einen typischen Mädchen-Manga, in dem die Mädchen wirklich riiiesige Augen haben, und alles sehr süß ist (siehe Titel...!) usw... Die einzelnen Kapitel heißen "Runen".
Als Extra gibt es noch ein paar Fotos von Chocola und Vanilla als Puppen - das sind so was ähnliches wie Barbie-Puppen...
Grafisch ist das Buch ein typischer Manga mit perfekten Zeichnungen, die Seiten haben zum Teil einen sehr schönes Bildaufbau.
Fazit:
"Sugar Sugar Rune" ist eher was für Mädchen. Dieser "Zielgruppe" wird die Reihe aber bestimmt gut gefallen, schließlich hat die Autorin Moyoco Anno dafür im Jahr 2005 auch den Kōdansha-Manga-Preis in der Kategorie Kinder gewonnen. Und dann ist "Sugar Sugar Rune" auch noch als Anime-Serie verfilmt worden.