Tage des Feuers
 
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Tage des Feuers

Reihe: Dämonen

Rezension von Maja Koutsandreou

 

Klappentext:

Dämonen: Tage des Feuers enthält eine Vision der Welt am Rande der Apokalypse. Uralte Mächte prallen aufeinander, und die Zukunft der Menschheit steht auf dem Spiel. Werden die Gefallenen die Bedrohung durch die Erdgebundenen für immer abwenden oder werden die wahnsinnigen Götter aus den Legenden die ewige Nacht einläuten? Wird die Welt vernichtet oder im Morgenrot einer neuen Ära wiedergeboren werden?

 

Seht die Zeichen und hütet euch, die Tage des Feuers sind nahe herbeigekommen. Die Siegel des Abgrunds sind gesprengt, und wieder wandeln Dämonen auf Erden und fordern Seelen ein, während sie weltweit um die Vorherrschaft ringen. Verborgen in ihren uralten Heiligtümern regen sich die Erdgebundenen nach jahrtausendelangem Schlaf, rufen ihre verstreuten Anbeter zusammen und schmieden Sklavenketten für Gefallene und Sterbliche gleichermaßen. Nun erschallen die Worte keines Geringeren als Luzifer, des verlorenen Prinzen der Gefallenen, und warnen vor dem schrecklichen Ende, das der Welt bevorsteht.

 

Rezension:

„Tage des Feuers“ ist nach dem Grundregelwerk die zweite und letzte deutsche Publikation für „Dämonen: Die Gefallenen“. Es stellt für Dämonen in etwa das dar, was das „Buch Nod“ für Vampire bedeutet. Eigentlich geht „Tage des Feuers“ sogar noch darüber hinaus, denn neben der Geschichte der Gefallenen, angeblich erzählt von Luzifer selbst, behandelt es Prophezeiungen über das Ende der gesamten Welt der Dunkelheit.

 

Wie auch schon für das „Buch Nod“ und die „Enthüllungen der Dunklen Mutter“ wurde auch für das hier vorlegende Werk ein handliches DIN A5-Softcover-Format gewählt. Auf dem matten schwarzen Einband prangt in metallisch-blauer Schrift der Titel und darunter, sehr passend für „Dämonen“, ein gedrehtes Pentagramm.

Die Aufmachung des Buchs erweckt den Eindruck, dass es sich bei dem Text um die Übersetzung eines realen historisches Dokuments handelt, wodurch sich das Buch auch inplay verwenden lässt.

Die Innenillustrationen, die ebenfalls im Stil des „Buch Nod“ gehalten sind, sind größtenteils sehr hochwertig. Die meisten sehen altertümlich aus und sind z.B. mittelalterlichen Holzschnitten und Kupferstichen nachempfunden, was einen noch tiefer in die mystische Atmosphäre eintauchen lässt.

 

 

Das fiktive Vorwort des Herausgebers erzählt die Geschichte der Übersetzung des Werkes durch einen Universitätsprofessor, der kurz darauf unter mysteriösen Umständen ermordet wurde. Der Tote kommt kurz darauf im Vorwort des Übersetzers selbst zu Wort, in dem er die Gliederung des Buches und seine vermuteten Ursprünge erläutert.

Danach beginnt der eigentliche „historische“ Text, der in nicht-reimender Versform geschrieben ist.

Teil 1, „Der Lenz der Welt“ beschreibt die Entstehungsgeschichte der Menschheit und den Sündenfall aus Sicht der Dämonen. Dieser Teil ist für alle, die sich mit dem Dämonen-System einigermaßen auskennen, noch sehr einfach zu verstehen.

Ähnliches gilt für Teil 2, „Der Sommer der Welt“, in dem es um den Krieg der Engel und um die Sünden Kains geht, womit, wie auch schon im Dämonen-Grundregelwerk, eine starke Verknüpfung zum Vampire-System geschaffen wird.

„Der Herbst der Welt“ handelt die Geschichte der gesamten Welt der Dunkelheit bis ins ausgehende 19. Jahrhundert ab.

„Der Winter der Welt“ widmet sich den Letzten Nächten der Welt der Dunkelheit, also den letzten 100 Jahre bis in die Gegenwart.

„Drei Wege durch den brennenden Wald“ schließlich umfasst drei Prophezeiungen über die (möglichen?) Enden der Welt der Dunkelheit, bezogen auf die unterschiedlichen übernatürlichen Kreaturen und deren Wege.

Nach dem einfachen Einstieg der beiden ersten Kapitel wird einem hier schwer verdauliche Kost geboten. Die (übrigens sehr gut übersetzten) Verse sind derart mit Metaphorik und Symbolik angereichert, dass man sich schon verdammt gut in der Welt der Dunkelheit auskennen muss, um hier mehr als nur ein paar Gelegenheitstreffer landen zu können. Für einen Systemneuling dürfte das wohl eher frustrierend sein. Langjährige WoD-Spieler werden dafür mit spannenden Kniffeleien und einer Unmenge an Verweisen auf alle Systeme der WoD belohnt, sofern sie die nötige Geduld aufbringen.

 

Nach dem schwierigen Text lässt F&S Bilder sprechen: In dem Kapitel „Die Zeit fängt Feuer“ werden Bilder vorgestellt, die ein kurz danach in eine Anstalt eingewiesener Künstler angefertigt hat, inspiriert von einer alten Übersetzung der „Tage des Feuers“. IRL stammen diese Bilder von Marko Djurdjevic, einem hochbegabten deutschen Zeichner, der durch seine Illustrationen für das F&S-System „Engel“ auf sich aufmerksam machte. Seine Bilder für „Tage des Feuers“ übermitteln die beklemmende und bedrohliche Stimmung des nahenden Weltuntergangs wirklich ausgezeichnet. (Ehrlich gesagt nichts, was ich mir anschauen möchte, wenn ich nachts allein zuhause bin...)

Hut ab vor diesen Illustrationen!

 

Den Abschluss des Bandes bildet „Das Miller-Dossier“, eine Ansammlung von (wiederum natürlich fiktiven) Dokumenten und Unterlagen, in denen es um den FBI-Agenten Woodrow Miller und seine Nachforschungen über die „Tage des Feuers“ geht. Briefe, Zeitungsausschnitte, Telefonmitschnitte und E-mails bilden hier den Rahmen für eine mysteriöse Geschichte, in der der anfangs ungläubige FBI-Agent immer tiefer in die finsteren Abgründe der kollabierenden Welt der Dunkelheit hineingezogen wird. Sogar eine kompliziert verschlüsselte E-mail ist unter dem umfangreichen Material zu finden, der Schlüssel wird einige Seiten später nachgeliefert. Ich hatte zwar weder die Zeit noch die Muße, diese zu entschlüsseln, bin aber sicher, dass jedem, der diese Mühe auf sich nimmt, Interessantes geboten wird.

 

Fazit:

„Tage des Feuers“ ist ein wirklich hervorragendes Buch, das in keiner WoD-Sammlung fehlen darf. Nach all den eher mittelmäßigen Publikationen der letzten Zeit hat White Wolf hier wieder einmal Großes geleistet, und Feder&Schwert hat das Werk sogar noch verschönert. Ein Kauf der deutschen Ausgabe (oder, für Hardcore-Fans, auch beider Ausgaben) ist hier auf jeden Fall zu empfehlen. Auch wenn man nicht „Dämonen“ spielt, kann man mit einer Anschaffung nichts falsch machen, da sich „Tage des Feuers“ sehr global auf die gesamte Welt der Dunkelheit bezieht und alle Systeme abdeckt. Qualitativ ist es meiner Ansicht sogar noch höher als das schon sehr gute „Buch Nod“ anzusiedeln.

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Oje, das hat nicht geklappt, Elfenwerk! 202404181534331e83e812
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Tage des Feuers

System: Dämonen - Die Gefallenen

Zusatzmaterial / Quellbuch

Autor: Greg Stolze

Verlag: Feder & Schwert

128 Seiten, Softcover

ISBN: 3935282966

Erhältlich bei: Amazon

 


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Erstellt: 14.07.2005, zuletzt aktualisiert: 06.02.2015 02:36, 576