Tharador (Autor: Stephan R. Bellem; Die Chroniken des Paladins Bd.1)
 
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Tharador von Stephan R. Bellem

Reihe: Die Chroniken des Paladins Bd.1

Rezension von Carina Schöning

 

„Tharador“ ist zugleich der Debütroman des Heidelberger Autors Stephan R. Bellem als auch der Auftakt seiner ersten Trilogie „Die Choniken des Paladins“. Der zweite Roman „Das Amulett“ ist vom Verlag auch schon angekündigt.

 

Vor 300 Jahren versuchte der böse Zauberer Karandras mittels des magischen Buches Karand die Herschafft über das Land Kanduras zu erringen. Mächtige Armeen von Oks, Goblins, Gnome und Bergtrolle zogen über das Land und brachten Tod und Verwüstung mit sich. Nur wenige stellten sich ihnen in den Weg. Unter ihnen war der Krieger Throndimar, der Zauberer Goran, der Zwergenkönig Amosh und der Elfenkrieger Faeron Tel´imar. Mit letzter Kraft hatten sie die Gipfel der Bergkette Todfelsen erklommen und Kanduras getötet. Das Buch Karand wurde von Goran mit einem Schutzbann versehen und an einen geheimen Ort versteckt.

 

Nun ist der ehemalige Schüler von Goran, Tarvin Xandor auf der Suche nach dem geheimnisvollen Buch. Zusammen mit dem Orkherrscher Ul´goth und dem Schamanen Grunduul erobern sie die Stadt Surdan, versessen darauf ihre Macht zu vergrößern. Die anderen Städte im Norden und Süden bekommen nichts von der blutigen Schlacht mit. Nur Goran, der sich noch im Exil bei den Elfen befindet, bemerkt, dass sich die Kräfte wieder verschieben und ein erneuter Krieg bevorsteht. Er macht sich auf die Suche nach dem Erben Throndimars, dem Engelskind…

 

Zeitgleich lässt Tharador Suldas, Anfang Zwanzig und ruhmreicher Kommandant der Stadtgarde, sein gutbürgerliches Leben hinter sich und verlässt die Stadt Surdan noch vor der Eroberung durch die Orks. Nachts wird er von Albträumen gequält und eine magische Kraft zieht ihn nach Norden. Sein Untertan und Freund Queldan begleitet ihn und zusammen mit dem Berserkerzwerg Khalldeg kämpfen sie sich nach und nach in den Stollen unter dem Land voran.

Bei einem gefährlichen Kampf gegen Xandor werden Tharador und Khalldeg von Goran gerettet und zu den Elfen gebracht. Dort wird ihnen ihr Schicksal eröffnet. Tharador ist der direkte Nachfahre von Throndimar und dazu ausersehen als ein mächtiger Paladin das Land und die Bevölkerung zu verteidigen. Zusammen mit Khalldeg und Faeron Tel´imar, der auch schon mit seinem Vater gekämpft hatte, macht sich Tharador auf den Tod seines Freundes Queldan zu rächen und seinen Widersacher Xandor endgültig zu töten.

 

„Tharador“ ist eine Mischung aus epischer und heroischer Fantasy, wobei letzteres deutlich überwiegt. Die Handlung wird sehr geradlinig ohne große Überraschungen und nach bekannten Mustern erzählt. Viele temporeiche Kampfszenen treiben die Handlung voran und lassen den episch gedachten Hintergrund wirklich in den Hintergrund treten. Handwirklich ist der Roman zwar sehr solide und teilweise auch sehr spannend ausgearbeitet, aber dennoch ist er leider nur eine einfallslose Kopie der altbekannten Fantasy-Klischee-Geschichte von dem großen Auserwählten (meistens jung und männlich), der bei einer gefährlichen Quest ein magisches Dingsbums holen muss, um den mächtigen Zauber/Krieger/Herrscher zu töten – leider schon mehrfach in etlichen Büchern und Computerspielen gehört.

Die Figuren im Roman sind allesamt schwarz-weiß und nach den klassischen Fantasy-Stereotypen wie Krieger, Magier, Elf etc. gezeichnet. Tharador ist der klassische Held, der erst an sich und seinem Schicksal zweifelt, dann aber es annimmt und über sich hinaus wächst, Xandor, der klassische böse Magier von der bösen Macht korrumpiert, Khalldeg, der klassische stolze und kampfeslustige Zwergenprinz etc. Selbst die ehemalige Prostituierte und jetzige Diebin Clarissa – eine Figur die aufgrund der gemachten Erfahrung und Berufung eigentlich ambivalent sein müsste - ist selbstverständlich rechtschaffen gut. Obwohl sie sich zuerst mit dem „bösen“ Dergeron eingelassen hat, erkennt sie ihren Fehler und verliebt sich dann doch lieber in den „guten“ Tharador. Durch die Vereinfachung der Figuren wirken deren Gefühle und Motive leider so manches Mal wie aufgesetzt.

Einziger Lichtblick ist die Nebenhandlung rund um den Goblinkönig Crezik und seinen Vorstellung von einem Katapultangriff. Sehr humorvoll und witzig ausgearbeitet, sticht sie aus dem Handlungseinerlei deutlich hervor.

 

Insgesamt ist „Tharador“ ein spannender und temporeicher Sword and Sorcery Roman für Zwischendurch. Er bietet seichte aber actionreiche Unterhaltung mit eindimensionalen Helden à la Conan. Wer einfach nur unterhaltet werden möchte und keinen Tiefgang oder überraschende Wendungen erwartet, kann bedenkenlos zugreifen.

 

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Oje, das hat nicht geklappt, Elfenwerk! 20240328205257e0b287fe
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Tharador

Reihe: Die Chroniken des Paladins Bd.1

Autor: Stephan R. Bellem

Broschiert: 351 Seiten

Verlag: Otherworld Verlag; Auflage: 1 (August 2007)

Sprache: Deutsch

ISBN-10: 3950218564

ISBN-13: 978-3950218565

Erhältlich bei: Amazon


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Erstellt: 29.09.2007, zuletzt aktualisiert: 26.03.2024 16:30, 4982