The Boys: Liebe Becky
 
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The Boys: Liebe Becky

Rezension von Christel Scheja

 

Im Zuge der aktuellen Superhelden-Begeisterung gibt es natürlich auch die Geschichten, die gerne einmal die dunklen Seiten der übermächtigen Gestalten heraus kehren, so wie es bei The Boys der Fall ist. Garth Ennis’ zynische Vision wurde mittlerweile in eine Fernsehserie umgesetzt, die hierzulande bei Amazon Prime zu sehen ist. Liebe Becky ist ein Nachklapp – Fortsetzung und Vorgeschichte zugleich.

 

Hugie Campell und seine geliebte Annie haben sich nach dem Ende der »Boys« nach Schottland zurückgezogen und versuchen dort ein ruhiges Leben zu führen, auch wenn das nicht immer einfach ist, da vor allem ihn Albträume einholen.

Die verschlimmern sich, als er eines Tages ein Päckchen erhält. Es beinhaltet das Tagebuch von Billy und zeigt die zwei Seiten seines ehemaligen Anführers – des Mannes, der seine Frau leidenschaftlich und inniglich liebt, aber auch des gnadenlosen Killers, der sich nicht scheut, auch die jüngsten unter den Superwesen zu killen …

 

Die Geschichte zeigt auf, wie es Annie und Hugie weiter ergeht, nachdem die Hauptserie zu Ende ist und wie sie mit ihren Erlebnissen umgehen. Dabei mag der Ort voller skurriler Gestalten helfen, die sie immer wieder aus ihren Depressionen holen, vor allem Hugie. Denn der wirkt über die ganzen Hefte recht orientierungslos und weiß eigentlich gar nicht, was er will. Annie bleibt in diesem Fall leider etwas blass.

Dafür werden ein paar Missionen erzählt, die vor seiner Zeit als Mitglied von »The Boys« eine Rolle spielten. Selbst wenn man den Comic nicht kennt, so erkennt man doch auch den dunklen und brutalen Ton der Hauptserie wieder.

Es zeigt sich sehr schön, dass das Problem auch schon vor Homelander und seinen Helden bestanden hat, und die unbedeutenderen Superheldenteams sozusagen die Feuerprobe für Billy und seine Leute waren.

Wie immer klingt auch hier die zynische Ader von Garth Ennis voll durch, es wird ordentlich gemetzelt und getötet, und das teilweise nicht einmal jugendfrei, so dass zart besaiterere Leser vielleicht die Finger davon lassen sollten. Aber wer deftigen Action mit einem ordentlichen Schuss Horror mag, der liegt hier nicht daneben.

 

Fazit:

»The Boys: Liebe Becky« wurde von Garth Ennis noch einmal nachgereicht, um die eigentliche Serie abzurunden. Wie man sich denken kann, lebt der Autor zusammen mit seinen Künstlern auch wieder seine zynische Ader aus und präsentiert Superhelden wie man sie noch nie erlebt hat – und vor allem aus der Sicht normaler Leute, die sich gegen sie wehren. Dabei geht es recht brutal und grausam zu – nichts für schwache Nerven.

 

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Comic:

The Boys: Liebe Becky

Original: The Boys: Dear Becky # 1-8, 2021

Autor: Garth Ennis

Zeichner: Russ Braun

Farben: Tony Avina

Übersetzung: Bernd Kronsbein

Panini Verlag, 04/2021

Vollfarbiges Softcover, 188 Seiten

 

ISBN-10: 3741621587

ISBN-13: 978-3741621581

 

Erhältlich bei Amazon


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Erstellt: 24.04.2021, zuletzt aktualisiert: 02.03.2024 16:16, 19640