The Crow – Die Serie, Vol. 1 (DVD; TV-Serie; FSK 16)
 
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The Crow – Die Serie, Vol. 1

Rezension von Christel Scheja

 

Die 22-teilige kanadische Serie „The Crow“ aus dem Jahr 1998 basiert lose auf dem gleichnamigen Kinofilm von 1994, der sich seinerseits von dem Comic des US-amerikanischen Zeichners James O’Barr inspirieren ließ, in dem letzterer den Unfalltod seiner Verlobten verarbeitet, also eine Gemeinsamkeit mit seinem Protagonisten teilt. Koch Media präsentiert nun die ersten elf Folgen (Pilotfilm und neun Episoden) im ersten Volume, vermutlich wird der Rest noch im Laufe des Jahres folgen.

 

Eric Draven war bis vor einem Jahr der Leadgitarrrist der Rockband „Hangman’s Joke“. Dann allerdings wurden er und seine Verlobte, die Fotografin Shelly Webster grausam von den „T-Bird’s“ umgebracht, einer brutalen Rockergang.

Das Erlebnis war so traumatisch, dass seine Seele keine Ruhe findet, so dass ein alter Mythos wahr wird. Eine Krähe bringt ihn zurück in die Welt der Lebenden, um dort das zuende zu bringen, was ihn nicht los lässt – Rache an allen zu nehmen, die für den Mord an seiner Liebsten und ihm Verantwortung tragen.

Erst nach und nach entdeckt Eric, dass mit der Rückkehr besondere Kräfte verbunden sind – er kann kein zweites Mal sterben und ist in der Lage, in die Seelen der Menschen zu sehen und den Schmerz des Verlustes genau so zu erkennen, wie einen Blick in die Welt der Toten zu wagen. Dort wartet auch noch Shelly auf ihn, die nicht alleine in das Paradies eingehen will und so die Triebfeder für ihn ist, seine Aufgabe möglichst bald zu erfüllen.

Doch ist Rache – das heißt die Tat mit Gleichem zu vergelten - wirklich die einzige Lösung? Schon bald merkt Draven, dass es auch andere Wege gibt, um Gerechtigkeit zu erfahren und zu schaffen. Seine Gaben sind zu kostbar, um sie einfach so zu vergeuden. Die 13-jährige Sarah Mohr, die er schon zu seinen Lebzeiten kannte, weil er sich zusammen mit Shelly um sie gekümmert hat, ist eine der Personen, die sein Geheimnis bald kennen lernen.

Der Polizeibeamte Daryl Albrecht glaubt hingegen zuerst, dass Eric Draven seinen Tod nur vorgetäuscht habe, um zu verschleiern, dass er der eigentliche Täter ist. Doch er wird schon bald eines Besseren belehrt und erkennt, dass es manchmal vielleicht sehr hilfreich ist, mit einer „Krähe“ zusammenzuarbeiten, um weitere grausame Verbrechen zu verhindern.

Schon bald setzt sich Eric deshalb nicht nur für seinen Fall ein, denn es gilt auch Sarah und ihre Mutter zu beschützen, andere Jugendliche aus den Fängen eines Betrügers zu befreien und nicht zuletzt die Hintermänner zu finden, die Dravens Tod veranlasst haben.

Immer ist Eric aber auch auf der Suche nach Möglichkeiten, mit Shelly Kontakt aufzunehmen, um sie nicht zu verlieren. Bei einer Hypnositzung mit einem Arzt, der sich ebenfalls mit der Welt zwischen Tod und Leben beschäftigt, kommen überraschende Wahrheiten ans Licht – die einiges verändern.

Ein anderes Mal bekommt er die Chance, endlich in das Licht einzugehen und so für immer mit Shelly zusammen zu sein. Doch dann befreit sich Top-Dollar, ein alter Feind und einer seiner Mörder, und Draven muss sich zwischen Herz und Gewissen entscheiden.

Nicht zuletzt kann Daryl Albrecht bald nicht mehr verschleiern, dass er sich zu sehr auf einen illustren Nicht-Polizisten verlässt und bekommt eine junge, aufmerksame Detektivin, frisch von der Polizeischule stammend , als Partnerin an die Seite gestellt.

 

„The Crow“ ist eines der Formate, die im Zuge der Mystery-Welle Stoffe aufzugreifen versuchten, die bereits einmal in Filme umgesetzt wurden, seien es nun „Buffy – Im Bann der Dämonen“ oder „Nick Knight – Der Vampir-Cop“.

Leider erwies sich das Konzept der Serie als nicht erfolgreich genug für den heißumkämpften Fernsehmarkt, so dass sie bereits nach der ersten Staffel eingestellt wurde, ein Schicksal, dass sie übrigens mit „Blood Ties“ teilt.

Letztendlich kann der übernatürliche Inhalt wieder einmal nicht darüber hinweg täuschen, dass es letztendlich nur um die Aufklärung von Verbrechen geht, garniert mit dem traurigen Schicksal des Helden, und natürlich vergeblichen Hoffnungen auf eine baldige Zusammenführung mit seiner Geliebten.

Die Stimmung der Serie ist überwiegend depressiv. Mark Dacasos gibt einen traurigen, meist eher sanften Helden, der nur dann seine dunkle Seite zeigt, wenn es wirklich darum geht, die Bösen zu stellen oder aufzuhalten. Anders als im Kino kennt die Serie aber deutliche Grenzen in der Gewalt. Die „Krähe“ zeigt Krallen und Schnabel nicht – kapituliert am Ende immer vor der Staatsgewalt. Alles in allem bleibt der Charakter eher blass, wird in seiner stillen Traurigkeit nicht tragisch, sondern irgendwann nur noch jämmerlich.

Alles in allem kann man sich aber von den Folgen unterhalten lassen, wenn man sich erst einmal an den Stil der Geschichten gewöhnt hat, die zumeist sehr ruhig ablaufen, nur gelegentlich in wilde Actionszenen abdriften und auch den Gefühlen, Träumen und Hoffnungen des Helden Raum geben. Gelegentlich wirken die Traumsequenzen etwas störend im Handlungsfluss, geben aber dem Charakter Eric Draven mehr tragische Tiefe, der angemessen von Mark Dacasos verkörpert wird. Von den Nebenfiguren fällt nur die 13-jährige Sarah positiv auf, die ihren Freund immer wieder auf den Boden zurück holt. Detective Albrecht macht immerhin eine interessante Wandlung durch – zunächst kann er nichts von dem glauben, was Eric ihm erzählt, mit der Zeit beginnt er zu begreifen, dass es mehr zwischen Himmel und Erde gibt, als er bisher dachte.

Letztendlich reichte das aber auch nicht aus, um genug Zuschauer vor dem Fernseher zu fesseln, um eine zweite Staffel und damit eitere Entwicklungen zu ermöglichen. Gerade die ersten elf Folgen sind noch recht vielversprechend.

Bild und Ton sind auf der Höhe der damaligen Zeit, die Tricks und Stunts eher durchschnittlich. An Extras gibt es neben einem Audiokommentar auch noch gelöschte Szenen und ein Making of, aber nichts, was wirklich ins Gewicht fallen würde.

 

Alles in allem wendet sich „The Crow“ an das gleiche Publikum, das schon „Nick Knight“ „Buffy“, „Angel“ oder „Blood Ties“ zu schätzen wusste. Ganz irdische Verbrechen und Schandtaten werden mit Hilfe aus dem Jenseits aufgeklärt. Allerdings bleibt die Serie auf einem eher durchschnittlichen Niveau, da sie sich zu sehr den Gesetzmäßigkeiten des Fernsehens in punkto Spannungsbogen, Charakterzeichnung und Gewalt s beugen musste und so nur wenige Möglichkeiten ausschätzen konnte, die das Thema eigentlich bietet. Zudem wurde zu oft auf den immer gleichen Befindlichkeiten des Helden herumgeritten, auch schon in diesen ersten elf Folgen.

 

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DVD:

The Crow – Die Serie, Vol. 1

CAN/USA 1998

Original: The Crow – Stairway to Heaven,

Regisseure: Kari Skogland

Format: Dolby, PAL, RC 2

Sprache: Deutsch, Englisch (Dolby Digital 2.0)

Bildseitenformat: 4:3 - 1.33:1

Umfang: 3 DVDs

FSK: 16

Koch Media, 10. Mai 2013

Spieldauer: 481 Minuten

Extras:

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Deleted Scenes

Audiokommentare

Making-of

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ASIN: B00BQ7GWW6

Erhältlich bei: Amazon

 

Darsteller:

Mark Dacasos

Marc Gomes

Sabine Karsenti

Katie Steward


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Erstellt: 25.05.2013, zuletzt aktualisiert: 17.11.2024 13:19, 13088