The Finest Hours (DVD)
 
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The Finest Hours

Filmkritik von Cronn

 

Das Studio Disney scheint im allgemeinen Verständnis für die Veröffentlichung von Zeichentrick- und Animationsfilme zuständig zu sein. Dabei ist diese Vereinfachung schon lange nicht mehr korrekt.

Bereits in den fünfziger und sechziger Jahren des vergangenen Jahrhunderts hat sich das Disney-Studio auch dem Realfilm zugewandt. Zunächst geschah dies mit Naturdokumentationen, dann auch mit Literaturverfilmungen a la 20.000 Meilen unter dem Meer oder Die Schatzinsel.

Inzwischen ist es selbstverständlich, dass das Disney-Studio pro Jahr mindestens einen Langfilm produziert, der abseits der üblichen Animationskunst liegt. Dennoch ist das Studio bemüht, familientaugliche Unterhaltung zu präsentieren.

Mit The Finest Hours geht man einen konventionellen und betont konservativen Weg der Dramatisierung, der im nachfolgenden zu bewerten ist.

Doch zunächst zum Inhalt des Streifens.

 

Verlagsinfo:

»The Finest Hours« basiert auf einer wahren Begebenheit, die als eine der waghalsigsten Rettungsmissionen in der Geschichte der amerikanischen Küstenwache gilt. Am 18. Februar 1952 trifft ein gewaltiger Sturm mit voller Wucht auf New England und reißt den Öltanker SS Pendleton buchstäblich auseinander. 30 Seeleute werden im schnell sinkenden Heck eingeschlossen. Während Steuermann Bernie Webber (Chris Pine) mit seiner Crew in einem hölzernen Rettungsboot in See sticht, um die Männer zu retten, kämpft der ranghöchste Offizier Ray Sybert (Casey Affleck) an Bord des Tankers um das Leben seiner Mannschaft.

Der Klappentext bringt den Inhalt des Films sehr exakt auf den Punkt. Von daher kann sofort zur Kritik übergewechselt werden.

 

Kritik:

Das Drehbuch von »The Finest Hours« fokussiert sich auf die Charaktere, die sich entgegen den Gewalten der Natur beweisen müssen. Zum einen ist da Chris Pine, der als Bernie Webber mit seiner Mannschaft zur Rettung hinausfährt und dabei die Sandbank und seine Schüchternheit überwinden muss. Dann ist Casey Afflek zu nennen, der als zurückhaltender Maschinist Führungsqualitäten übernehmen muss, um das zerborstene Schiff auf eine Untiefe zu lenken. Nicht zuletzt Holiday Granger, die als couragiert auftretende Verlobte von Bernie überzeugt und mit ihrer Haltung dazu beiträgt, dass Bernie Unterstützung erhält. Diese drei Hauptstränge hält der Film ausgewogen in Balance, was sehr gelungen umgesetzt ist.

Die Regie von Craig Gillespie ist auf angenehme Weise konservativ. Der Regisseur nimmt sich viel Zeit, die Charaktere einzuführen, sie in ihrer Umwelt zu zeigen. Auch als der Film Fahrt aufnimmt, geschieht dies nicht hektisch und unausgegoren, sondern mit Sinn für konsequenten Spannungsaufbau. Die Bildsprache ist stets klar und nicht durch hektische Schnitte zerfasert. Auf diese Weise kann der Zuschauer sich sehr intensiv mit dem Geschehen identifizieren.

Zwar wird hier das Heldentum wieder einmal exzessiv zelebriert, dennoch schafft es der Regisseur und das Drehbuch knapp vor dem Überfluss an Pathos noch abzudrehen und den Film auch für Europäer ertragbar zu halten.

Die Schauspieler agieren auf hohem Niveau, auch wenn man Chris Pine als schüchternen Bernie Webber zunächst die Rolle nicht abnimmt. Später jedoch gewinnt er an Profil und auch Überzeugungskraft.

 

Fazit:

»The Finest Hours« ist gelungenes Heldenkino amerikanischer Machart, das angenehm konventionell konstruiert und konservativ abgedreht wurde. Selbst eine zweite Sichtung des Films verspricht Filmgenuss, so dass man getrost zugreifen kann.

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DVD:

The Finest Hours

USA 2016

Regisseur: Craig Gillespie

Komponist: Carter Burwell

Künstler: James Whitaker, Javier Aguirresarobe, Louise Frogley, Scott Silver, Tatiana S. Riegel, Michael Corenblith, Douglas C. Merrifield, Dorothy Aufiero

Format: Dolby, PAL

Sprache: Deutsch, Englisch, Italienisch

Untertitel: Deutsch, Italienisch

Bildseitenformat: 16:9 - 1.78:1

FSK: 12

Disney, 18. August 2016

Spieldauer: 112 Minuten

 

ASIN: B01F2QNVNY

 

Erhältlich bei: Amazon

DarstellerInnen:

  • Chris Pine

  • Casey Affleck

  • Ben Foster

  • Eric Bana

  • Holliday Grainger


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Erstellt: 19.08.2016, zuletzt aktualisiert: 16.03.2023 18:04, 14774