The Solus Project (PC)
 
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The Solus Project

Rezension von Cronn

 

Das ist der Wahnsinn!

Als ich nach dem heftigen Aufprall aus der Notlandekapsel geschleudert wurde, hat mich nichts auf diesen Anblick vorbereitet. Ich hebe den Kopf und komme aus dem Staunen nicht mehr heraus.

Über mir wölbt sich ein violetter Himmel, in dem zwei Planeten hängen. Der größere scheint fast zum Greifen nah zu sein, während der kleinere sich hinter dem großen hervordreht.

Ja, richtig! Er dreht sich, während er hinter dem großen Mond auftaucht. Das sieht spektakulär aus.

Irgendwo rechts von mir hängt eine strahlende Sonne und scheint durch faserige Wolkenbänke. Und aus diesen Wolkenbänken regnen einen Schweif hinter sich herziehende Sternschnuppen. Einen Moment lang bin ich irritiert, dann erkenne ich: Das sind die Trümmerteile meines Raumschiffes, die in der Atmosphäre verglühen.

Um mich herum liegen weitere Wrackteile nebst Steinen. Ich schlage zwei davon gegeneinander und erhalte einen scharfen Stein, den ich zum Durchtrennen einer Kabel-Barriere verwende. Nun kann ich mich zwischen zwei Wrackteilen hindurchzwängen und stehe am Strand eines Ozeans.

Um mich herum erheben sich Basaltsteine in seltsam geometrischen Formen. Das Wasser brandet an sechseckige Säulenklippen. Davor erheben sich atmende Pflanzen, die entfernt an Palmen erinnern. Aber nur entfernt. Auch die Blumen hier auf dem Planeten Gliese-6143-C sind allesamt fremdartig. Klar, denn ich bin ja weit weg von der Erde, die schon längst in Gefahr ist, von einem herumstreunenden Planeten zerstört zu werden.

Ich finde ein Werkzeug, das meine Körperfunktionen und die Werte der Umgebung mir liefert. Damit sollte es einfacher sein, zu überleben. Dann das ist zunächst meine Aufgabe.

Doch was ist das? Ich höre ein Echo-Signal. Irgendetwas, irgendein elektrisches Beacon-Signal ruft aus einer Höhle nach mir. Selbstverständlich möchte ich herausfinden, was das ist und mache mich auf den Weg …

Rezension:

The Solus Project heißt das Game des unabhängigen Entwicklerstudios Teotle Studios. Ansässig in Großbritannien entsteht bei den Machern ein Game, das zunächst als Early-Access-Version verkauft wird. Aber es ist schon bereits so weit fortgeschritten, dass es nur noch um das Fixen von Bugs und Veröffentlichen von Content geht und nicht um das Finanzieren der Weiterentwicklung. Damit erinnert die Vorgehensweise an diejenige von Bloober Team, das für „Layers of Fear“ zuständig war.

Doch was ist »The Solus Project« genau und kann es die Erwartungshaltung der Community erfüllen?

 

Hintergrund:

Die Erde ist im 22. Jahrhundert dem Untergang geweiht. Bevor ein Wanderplanet gegen die Erde kracht, sollen Pfadfinder-Raumschiffe sich aufmachen, um kolonisierbare Welten im Universum zu finden.

 

Als Spieler ist man an Bord eines dieser Raumschiffe. Doch dieses wird beim Vorbeiflug an Gliese-6143-C von einer unbekannten Macht zerstört. Gottlob konnte der Spieler an Bord einer Raumkapsel überleben und notlanden.

 

Nun liegt es am Spieler, den Funkkontakt zur Menschheit wieder herzustellen.

Die Story ist ein gelungener Aufhänger für die Spielmechanik und fügt sich darin wunderbar ein. Damit bleibt man als Spieler bei der Stange, will unbedingt die einzelnen Komponenten zusammenfinden, um einen Funkturm zu konstruieren.

Gameplay:

Schon nach wenigen Sekunden ist klar, aus welcher Art Holz »The Solus Project« geschnitzt ist. Das Spiel ist ein Survival-Game, bei dem es darum geht, zu überleben. Doch dabei bleibt es nicht.

Zunächst ist man damit beschäftigt, die verschiedensten Ressourcen zu finden. Wasser, Nahrungsmittel, Feuer. Auch ein Dach über dem Kopf ist wichtig, denn die Umwelt des Planeten bietet mit Meteoriten-Schauern, Wirbelstürmen und anderen Unwirtlichkeiten einiges auf, was dem Spielercharakter gefährlich werden kann.

In Egosicht durchsucht man demnach die Absturzstelle, schaut sich die Gegend an und ist überwältigt von der Flora (und später Fauna) des Planeten.

 

Und das ist der große Pluspunkt von »The Solus Project«: Derart intensiv hat man sich noch in keinem Spiel als Entdecker auf einem fremden Planeten fühlen dürfen. Alles ist merkwürdig und strahlt eine Aura des Geheimnisvollen aus. Man entdeckt im Laufe der Zeit Hinweise darauf, dass es hier eine frühere Kultur von Lebewesen gegeben haben muss. In der Ferne sieht man beispielsweise ein Gebäude mit Windrad. Was ist das? Wer hat das gebaut?

 

Und diese Tunnelsysteme: Sind die natürlich entstanden oder wurden die künstlich angelegt?

Wie bei einer Zwiebel fügt sich Geheimnis um Geheimnis, und als Spieler entdeckt man mehr und mehr davon. Das birgt einen starken Spielanreiz in sich.

 

Der Kampf um Ressourcen darf per Schieberegler stufenlos an die Wünsche des Spielers angepasst werden. Möchte man ein schwieriges Survivial-Spielerlebnis oder möchte man die Umgebung erforschend genießen? Beides ist machbar.

 

Grafik und Sound:

Die Grafik von »The Solus Project« ist dank der Unreal-4-Engine sehr gelungen. Die Texturen sind scharf und hochauflösend, die Animationen flüssig und besonders die Himmelsboxen bedürfen einer Erwähnung. Derart schöne, atmosphärische Skyboxen sind schon lange nicht mehr in einem Spiel untergekommen. Die Wanderung der Sonne und der beiden Monde ist hervorragend umgesetzt. Die Planeten sind keine Sprites, sondern 3D-Objekte. Das kann man daran sehen, dass sie sich nicht nur über den Himmel bewegen, sondern auch um sich selbst drehen. Die Rotation ist grandios umgesetzt und das trägt ihren Teil dazu bei, dass die Spielwelt »echt« wirkt.

Der Sound des Games ist ebenfalls beachtlich. Die Synthesizer-Effekte der Musik passen sich dem Geschehen an und schwanken zwischen hektisch und atmosphärisch. Auch die Umgebungssounds sind passend abgemischt.

Fazit:

»The Solus Project« ist ein hervorragendes Beispiel dafür, wie das Spieldesign gepaart mit einer zündenden Storyidee zu einem stimmigen Spielerlebnis führen kann.

Noch nie hat man sich derart intensiv als Entdecker auf einem fremden Planeten fühlen können wie hier.

Damit ist »The Solus Project« eine klare Kaufempfehlung an alle Gamer, die sich im Genre der Survival-Spiele auch alleine beschäftigen können.

 

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PC-Spiel:

The Solus Project

Teotl Studios, 18. Feb. 2016

Steam Early Access

 

Erhältlich bei: steam

 

minimale Systemvorraussetzungen:

<typolist>

Betriebssystem: Windows 7 64 bit und jünger

Prozessor: Dual Core 2GHZ+

Arbeitsspeicher: 4 GB RAM

Grafik: DirectX11 Compatible Card - GeForce 460

DirectX: Version 11

Speicherplatz: 10 GB

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Oje, das hat nicht geklappt, Elfenwerk! 20240427062719dec07cb7
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Erstellt: 16.03.2016, zuletzt aktualisiert: 13.04.2024 08:22, 14375