The Tenants (DVD)
 
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The Tenants (DVD)

Rezension von Mark Heywinkel

 

Als die “The Tenants”-DVD bei mir Zuhause ankam, legte ich sie beiseite. Ich hatte weder Zeit mit den Film anzusehen, noch eine Rezension zu schreiben. Bevor die DVD jedoch Schimmel ansetzte, kramte ich sie wieder hervor, die Rezensionsabgabe-Frist erschreckend nah gerückt. Die ersten Minuten begannen, ich erkannte in dem vollbärtigen Protagonisten Schauspieler Dylan McDermott wieder, den kannte ich nur aus “Ein Date zu dritt” (Originaltitel: “Three To Tango”) und da hatte er den Bösen verkörpert, der bei mir keine Sympathiepunkte bekommen hatte; und dann tauchte Hauptfigur Nr. 2 auf - Snoop Dog. Ich sollte an dieser Stelle erwähnen, dass ich weder für besagten amerikanischen Musiker, noch für die Schublade von Musik, in die er zu stecken ist, etwas übrig habe. Und trotzdem, ja, trotzdem wurde der Abend mit kühlem Bier, schlechter abendlicher Beleuchtung und der DVD sehr lustig - und das lag nicht am Alkohol und auch nicht daran, dass ich nichts gesehen hatte, es lag eindeutig am Film!

 

Harry Lesser (Dylan McDermott), jüdischer Schriftsteller, wohnt in einer kleinen New Yorker-Wohnung in einem heruntergekommenen Wohnhaus, das längst abgerissen sein sollte, geht aber nicht, weil Harry eben darin wohnt und nicht ausziehen will. Und warum will er nicht ausziehen? Weil er eben Schriftsteller ist und zwar einer von der nervigen Sorte, einer, der sein Buch da zu Ende schreiben will, wo er auch mit dem Schreiben begonnen hat. Und dieser Ort der Kreativität ist nun mal das abrissreife Haus in Brooklyn. Der Hausbesitzer bekommt die Plage Harry einfach nicht aus dem Gebäude, auch das angebotene Geld will dieser nicht annehmen. Und als wäre einer von diesen unnachgiebigen Schreiberlingen nicht genug, zieht illegal ein weiterer ein, der farbige Willie Spearmint (Snoop Dog), der in seinen Texten gegen die weißen Unterdrücker wettert. Willie, der bald nur noch Bill genannt werden will („Ich habe mir einen Künstlernamen zugelegt“) fragt Harry eines Tages nach Rat, unter Schriftstellerkollegen sollte das ja drin sein. Als Harry Bills Manuskript jedoch kritisiert und im Verlaufe der Geschichte auch noch eine Affäre mit Bills jüdischer Freundin Irene anfängt, gerät die Schriftstellerbeziehung ins Wanken und mündet schließlich in einer Katastrophe mit „Wie du mir, so ich dir“-Charakter ...

 

Der Film ist kein Meisterwerk, das steht fest. Snoop Dog kann ich als Schauspieler irgendwie nicht akzeptieren, als Musiker bleibt er mir noch immer ein Rätsel, aber das ist ja Geschmackssache. Dafür ist mir Dylan McDermott ans Herz gewachsen. Das Drehbuch finde ich gelungen, manche Dialoge über das Verständnis von Schriftstellerei sind wirklich grandios. Das Ende ist überraschend und - das ist eines meiner Kriterien für einen guten Film - ich wurde so unterhalten, dass ich nicht alle 5 Minuten auf die Uhr geschaut habe, nach dem Motto: Wann ist der Mist endlich zu Ende? Der Film wird anscheinend als Thriller gehandelt (ich vermute, weil er Kammerspiel-mäßig aufgebaut ist), dafür habe ich aber entschieden zu viel gelacht und mir viel zu selten panisch die Hände vor die Augen gehalten. Aber Genre hin oder her, Witz hat der Film, das reicht für einen netten Abend, wem „nett“ nicht reicht, der sollte hier nicht zugreifen.

Oje, das hat nicht geklappt, Elfenwerk! 2024042702412120006261
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Film:

The Tenants

VÖ: 13.07.06 (Verleih)

14.09.06 (Kauf-DVD)

FSK: ab 16

Genre: Thriller

Länge: ca. 93 Min.

Land: USA / Deutschland

Jahr: 2006

ASIN: B000HC2MWK

Erhältlich bei Amazon

 

Darsteller:

Snoop Dogg,

Dylan McDermott,

Rose Byrne

 

Regie:

Danny Green

 

Vertrieb:

e-m-s

Weitere Infos:

Es wurde ein Pressemuster rezensiert. Daher können leider keine Aussagen über das Cover, Bonusmaterial, Bild- und Soundqualität gemacht werden.


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Erstellt: 07.08.2006, zuletzt aktualisiert: 02.03.2024 16:47, 2642