The Witcher 3: Fluch der Krähen
 
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The Witcher 3: Fluch der Krähen

Rezension von Christel Scheja

 

Lange Jahre führten die Geschichten um „Geralt den Hexer“ eher ein Schattendasein, stammte die Kurzgeschichten- und Romanreihe doch nicht aus den USA sondern Polen. Das änderte sich erst, als findige Computerspiel-Macher den Hintergrund für ihr Game benutzten und damit die Leserschaft auch auf alles andere aufmerksam machte. Mittlerweile erscheinen auch Comics, die eher auf dem Spiel als den Romanen basieren so wie die dritte Graphic-Novel von „The Witcher“ unter dem Titel „Fluch der Krähen“.


Zusammen mit Ciri, seiner Ziehtochter und Schülerin folgt Geralt einem Ruf um Hilfe. Es gilt eine Striege zu finden und zu beseitigen. Bereits der Weg dahin ist mit vielen Schwierigkeiten gepflastert. Erst müssen sie einem Troll sein weibliches Opfer entreißen, dann auch noch einen Gestaltwandler seiner gerechten Strafe zuführen und nicht zuletzt die Augen nach den Feinden offenhalten, die ihnen ebenfalls ganz gerne ans Leder wollen.

Ausgerechnet jetzt erinnert sich Geralt zufällig an einen seiner ersten Aufträge, in denen er sich ebenfalls mit einer Striege anlegte, denn es scheint Ähnlichkeiten zwischen damals und heute zu geben. Und richtig, als auch noch seine Geliebte, die Zauberin Yennefer hinzukommt, überschlagen sich die Ereignisse und offenbaren die Zusammenhänge.


Die Geschichte lehnt sich diesmal nicht unbedingt an die Werke des polnischen Autors an, Paul Tobin und seine Mitstreiter erzählen etwas, was zwar auf dem Hintergrund basiert aber ganz und gar eigenständig ist.

Die Handlung ist erstaunlich komplex und arbeitet gelegentlich auch mit Rückblenden, die nicht nur in den Raum geworfen werden, sondern durchaus ihren Sinn haben, denn gerade diese Erinnerungen sind es, die am Ende einen Weg zur Lösung bieten. Zur Abwechslung zu diesen und der immer wiederkehrenden Action gibt es auch ruhige und ziemlich alltägliche Momente für Ciri und Geralt, die nicht nur gegen die Monster kämpfen müssen.

Die Handlung nimmt sich tatsächlich sehr viel Zeit, alles aufzubauen und die Spannung durch kleine Nebenepisoden aufrecht zu erhalten, in denen weitere Andeutungen gemacht werden. Dabei wird genau darauf geachtet, dass die Geschehnisse weder der Romanvorlage noch dem Spiel widersprechen und die Atmosphäre gewahrt bleibt.

Heraus kommt eine Erzählung, die so gesehen vielleicht weniger episch ist als die auf rein amerikanischen Vorlagen beruhenden Comics ist, aber dennoch ihren eigenen Reiz besitzt, gerade weil das Geschehen mehr am Boden bleibt und sich ganz und gar auf die Charaktere konzentriert. Das erlaubt Wendungen, die man so nicht erwartet hat und weiß auch durch Kleinigkeiten zu fesseln.



Fazit:


Fluch der Krähen“, die dritte „The Witcher“-Graphic Novel ist eine Fantasy-Geschichte, die Spannung auch ohne die üblichen Weltenrettungsklischees aufbaut, Action sehr dosiert einsetzt und vor allem durch interessante Figuren und einen vielschichtigen Hintergrund zu fesseln weiß.


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Comic:

The Witcher 3: Fluch der Krähen

Original: The Witcher: Curse of Crows # 1-5, USA 2015

Autor: Paul Tobin, Boris Pugacz-Muraszkiewicz, Karolina Stachyra

Dialoge: Travis Currit

Zeichner: Pjotr Kowalski

Farben: Brad Simpson

Übersetzung: Joachim Körber

Softcover mit Klappbroschur, 136 Seiten

Paninicomics erschienen Juni 2017

ISBN-10: 3741602779

ISBN-13: 978-3741602771

Erhältlich bei: Amazon


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Erstellt: 05.07.2017, zuletzt aktualisiert: 27.12.2023 15:26, 15813