The Women – von großen und kleinen Affären (DVD)

Rezension von Cronn

 

Es ist schon erstaunlich, in welche Bereiche des gesellschaftlichen Zusammenlebens ein Mann keinen Einblick hat oder nur sehr wenig Verständnis. Dies ist natürlich vor allem bei Frauenthemen der Fall. Konsequenterweise müssten alle Männer daher sich die Frage aller Fragen stellen: Wie denkt Frau?

 

Exakt diese Frage hat Mel Gibson in Was Frauen wollen gestellt und eine mehr als spekulative Antwort erhalten. In Diane Englishs Komödie The Women – von kleinen und großen Affären wird diese Frage erst gar nicht aufgeworfen, denn hier sind alle Akteure Frauen und die wissen schließlich über sich Bescheid.

 

Aber dennoch kreist die Komödie um einige der zentralen Fragen des Frau-Seins. Wie sich der Spielfilm dabei schlägt, soll hier in der Besprechung nachgegangen werden.

 

Inhalt und Klappentext:

„Die Demütigung sitzt tief: Nicht nur, dass die Modedesignerin Mary (Meg Ryan) von ihrer Kosmetikerin erfahren muss, dass ihr Mann sie mit einer Parfumverkäuferin (Eva Mendes) betrügt – die Geschichte landet auch noch in der Klatschpresse. Marys perfekte Welt, die bislang vor allem aus Shopping und Einladungen bestand, droht auseinander zu brechen. Doch wofür hat man beste Freundinnen? So schließen sich Sylvie (Annette Bening), Alex (Jada Pinkett Smith) und Edie (Debra Messing) zusammen, um ihre Mary zu rächen – auch wenn dabei nicht immer alles nach Plan läuft...“

 

Der Klappentext suggeriert eine Rache-Geschichte a la Rosenkrieg, aber das hält der Film nicht ein. Die Rache gegen den Ehemann spielt eine eher untergeordnete Rolle, da „The Women – von kleinen und großen Affären“ vor allem um das Thema Freundschaft unter Frauen kreist.

 

Kritik:

„The Women – von kleinen und großen Affären“ ist ein Film, der mit einer großen Starbesetzung aufwarten kann. Die immer noch verdammt gutaussehende Meg Ryan trägt die meiste Zeit den Film und es gelingt ihr recht gut. Daneben verblasst Annette Benings Performance ein wenig, wird aber im Laufe der Spielfilmhandlung mehr und mehr elementarer für die Geschichte. Eva Mendes als Gegenspielerin gelingt nur ein Achtungserfolg, genauso wie Jada Pinkett Smith als lesbische Autorin. Debra Messing sorgt für den besten Teil des Films, wenn sie als Hochschwangere im Kreißsaal eine One-Woman-Show per excellence hinlegt. Der Überraschungsauftritt von Bette Midler zündet als einer der wenigen voll und ganz. Sie überzeugt als gealterte Lebefrau, die aber immer noch Spaß an der Liebe hat.

 

„The Women – von kleinen und großen Affären“ ist ein Film, der mit vielen Themen hausiert: Shopping, Frauenfreundschaft, Mutterschaft, Trennung, Liebesschmerz etc. Dabei zündet er aber nicht wirklich ein Feuerwerk an Spaß oder Tiefgang ab. Es bleibt alles auf einer moderaten Ebene.

 

Es liegt wohl am Drehbuch, dass der Film vor sich hindümpelt. Leider hängt er mitten durch, ist weder Fisch noch Fleisch, kann sich weder für Tragödie noch Komödie richtig entscheiden. Und selbst das wäre nicht nötig, würde denn eines der beiden Genre-Elemente richtig gut im Film funktionieren. So bleibt ein unterhaltsamer Film übrig, der unter seinen Möglichkeiten bleibt, vor allem wenn man die Starbesetzung sich betrachtet.

 

Fazit:

„The Women – von kleinen und großen Affären“ ist für einen unterhaltsamen Frauenabend gut geeignet, bleibt aber nicht groß im Gedächtnis haften.

Achtung Spoiler: Bemerkenswert ist, dass in keiner Szene des Films ein Mann vorkommt, außer am Ende bei der Geburt und nur hier als Baby. „The Women“ ist damit auch außerhalb des Filmtitels konsequent.