THINK Logiktrainer - Think again (Nintendo DS)
 
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THINK Logiktrainer - Think again (Nintendo DS)

Rezension von Björn Backes

 

Spätestens mit dem Release der Gehirnjogging-Serie von Dr. Kawashima ist auf dem Nintendo DS das Gedächtnistrainer-Fieber ausgebrochen. Seither haben sich bereits mehrere Entwicklerteams an wertigen Konkurrenzprodukten versucht, konnten sich aber gegen Nintendos kleinen Geniestreich zumeist nicht mal im Ansatz durchsetzen. Einer der wenigen brauchbaren Gehirntraining-Ableger hörte im letzten Jahr auf den Namen „THINK!“ und wurde in Kooperation von dtp Entertainment und Ravensburger erfolgreich aufgelegt. Individuelle Trainingspläne, außergewöhnliche Aufgaben in verschiedensten Bereichen und eine gute Spielübersicht boten seinerzeit die besten Argumente in der Vorweihnachtszeit. Ziemlich genau ein Jahr später legt das bewährte Team nach: „THINK Again“ erweitert den Spielradius um weitere 21 knifflige Aufgaben und stellt sich auf, nach „Reiner Knizias Logik-Coach der zweite Schlagertitel in diesem Genre für das laufende Jahr zu werden.

 

 

Inhalt:

Spielmechanisch orientiert sich der zweite Teil dabei größtenteils an seinem Vorgänger. In insgesamt sieben Kategorien durchlebt man strategische Trainings, Gedächtnisübungen, mathematische Herausforderungen und zuletzt sogar einige Missionen für den audiovisuellen Bereich. Die Spielmodi sind dabei wirklich vielfältig. In der Gattung ‚Sprache’ beispielsweise muss man schwierige Worte buchstabieren, mit Silben rotieren oder aus dem Stamm zweier Begriffe einen neuen zusammenführen. Mathematik-Freaks kommen bei Standards wie Kopfrechnen auf ihre Kosten. Etwas anspruchsvoller ist hier jedoch die Kategorie ‚Würfelpunkte’. Hier werden beispielsweise drei Würfel aus einer seitlichen Perspektive gezeigt, woraufhin alle fehlenden Augen summiert und in einer bestimmten Zeit genannt werden sollen.

In weiteren Disziplinen werden das räumliche Denken und die Auffassungsgabe geschult. Ein zerlegter Würfel will zusammengesetzt werden, die alphabetische Reihenfolge bestimmter Buchstaben wird bei bestimmten Konstellationen festgelegt, und beim Quader-Puzzle setzt man Blöcke nach bewährtem Tetris-Prinzip zusammen. Und wem dies noch nicht reicht, der kann sich bei Gedächtnisübungen die Namen und Gesichter von Personen merken und diese wieder zuordnen oder aber das bekannte Treppenhaus-Spiel üben, in dem alle Personen, die in und aus dem Treppenhaus heraus manövrieren gezählt werden wollen – hört sich übrigens einfach an, ist es aber definitiv nicht!

Den Exoten stellt schließlich die letzte Kategorie, in dem einige audiovisuelle Challenges bestritten werden müssen. Tonfolgen müssen vor- und rückwärts wiederholt, bestimmte Noten in Kombination nachgespielt und unter mehreren ziemlich gleich aussehenden Bildchen die beiden identischen herausfiltern. Das ist letztendlich zwar nicht so außergewöhnlich, wie man vermuten mag, doch alles in allem sind diese Ergänzungen mitunter die wertvollsten im Bereich der sieben Kategorien.

 

Bei den Spielmodi hat man nun die Auswahl, ob man die einzelnen Aufgaben im Trainingsmodus bewältigt, oder doch im sogenannten Think-Quotient-Spiel sein Glück versucht. Letzteres bietet entweder einen kurzen Abwasch, der sich mit Aufgaben einer Kategorie beschäftigt, über einen kleinen Marathon bis hin zur Olympiade. In jedem Modus wird am Ende ein Quotient gebildet, der etwas darüber aussagt, wie clever man sich in den jeweiligen Bereichen schlägt. Bedenklich ist nur, dass sich das Ganze nicht wie in den renommierten Vorlagen über längere Distanz messen lässt. Diesbezüglich ist die Kniffelei in „THINK Again“ nur für den Moment ausgelegt.

 

 

Technik/Grafik:

Während man in Gameplay definitiv nicht an Kawashimas nun schon legendäre Titel anknüpfen kann, ist die Technik im Ravensburger-Ableger eine kleine Spur ausgereifter. Dies offenbart sich vor allem in der besseren Zahlen- und Buchstabenerkennung, die andernorts schon mal öfter für Frust sorgte, da richtig gelöste Aufgaben falsch bewertet wurden. Darüber muss man sich in „THINK Again“ keine Gedanken machen; die Fehlermeldungen belaufen sich selbst nach langfristigem Training auf ziemlich genau Null Prozent!

Optisch betrachtet ist der dtp-Titel ebenfalls ganz ordentlich. Die Grafik ist zwar manchmal eher zweckdienlich als spektakulär, aber für die Ansprüche, die man an einen Titel aus diesem Genre stellt, ist das Gebotene durchaus in Ordnung. Einzig störend sind die teils recht schlechten Erklärungen zu den insgesamt 21 Mini-Spielen. Gerade beim Treppenhaus oder bei der Zahlenwaage wird die eigentliche Finesse des jeweiligen Spiels nicht entsprechend herausgestellt. Das hätte man sicher auch ein wenig umfangreicher lösen können.

 

 

Spielspaß:

Doch auch trotz dieser kleinen Mängel wird man definitiv eine ganze Weile mit den mehr oder weniger anspruchsvollen Aufgaben der zweiten Edition dieses Logiktrainers unterhalten. Alleine die Auswahl garantiert schon für eine ganze Menge Abwechslung, doch auch die Vielseitigkeit der Bereiche weiß in diesem Zusammenhang zu punkten. Da der Schwierigkeitsgrad an manchen Stellen zudem enorm hoch ist, bietet „THINK Again“ eine wirklich starke Motivation für ehrgeizige Logiker. Wer seinen Quotienten beispielsweise dauerhaft auf dem obersten Level etablieren möchte, muss vorher ein ziemlich hartes Training absolvieren, weshalb sich auch sagen lässt, dass das grundlegende Ziel eines solchen Genre-Beitrags hier auch vollständig erreicht wurde. Und dann gibt es ja auch noch den härteren Schwierigkeitsgrad…

Nicht ganz so gut macht sich indes die Tatsache, dass man in „THINK Again“ keine langfristigen Trainingspläne erstellen kann. Man hat den erreichten Quotienten zwar insgeheim im Hinterkopf, aber eine begleitende Überprüfung der persönlichen Entwicklung wäre hier ganz bestimmt nicht fehl am Platze gewesen. Ansonsten ist das Spiel gerade wegen der inhaltlichen Vielfalt eine echte Bereicherung für das Genre und vielleicht sogar tatsächlich die einzige ansprechende Alternative neben „Rainer Knizias Logik-Coach“, die mit den Gehirnjogging-Originalen oder „Big Brain Academy“ mithalten kann.

 

 

Fazit:

„THINK Again“ ist erwartungsgemäß keine bedrohliche Konkurrenz für „Dr. Kawashimas Gehirnjogging“, aber dennoch eine lukrative Abwechslung zu Nintendos Megaseller. Wer auf knifflige Rätsel und lebendiges Hirntraining steht, ist hier prinzipiell an der richtigen Adresse.

 

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Oje, das hat nicht geklappt, Elfenwerk! 20240419070904e159d81a
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THINK Logiktrainer - Think again

von dtp Entertainment AG

Plattform: Nintendo DS

USK-Einstufung: Freigegeben ohne Altersbeschränkung gem. 14 JuSchG

Erscheinungsdatum: 24. Oktober 2008

Erhältlich bei: Amazon


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Erstellt: 09.12.2008, zuletzt aktualisiert: 21.10.2022 08:12, 7938