Thorald von Tallinn zieht als Schriftkundiger durch die weitere Umgebung Colonias. Wenn er dabei auf Monster trifft, hilft er gerne bei deren Beseitigung. In Trier stößt er auf ein größeres Problem, denn hier gab es schon mehrere Tote, denen Körperteile abgerissen wurden. Zusammen mit dem Chef der Stadtwache und seiner neuen Assistentin nimmt er sich dieses Falles an.
Mit diesem Buch, dem Auftakt einer Reihe, führt Franklin Tummescheit seine Leser in eine interessante Genre-Kombination. Im Prinzip handelt es sich um eine historische Urban Fantasy mit Krimi- beziehungsweise Detektiv-Story-Elementen. Das alles geht allerdings auch in den Bereich der Alternative History oder einer Parallelwelt-Fantasy, denn der Handlungsort unterscheidet sich in verschiedener Hinsicht doch deutlich von der realen Welt vergangener Jahrhunderte, wobei die Handlungszeit nicht explizit benannt wird.
Auch das Magiesystem ist ungewöhnlich. Neben Magiern gibt es nämlich noch Magiefähige wie den Protagonisten. Diese können keine direkte Magie wirken, sondern nur mit speziell hergestellten Tinten magische Texte erschaffen und diese Zauber dann auslösen. Zwischen die eigentliche Handlung sind zahlreiche Rückblicke eingeschoben, in denen erzählt wird, wie der Protagonist zu dem wurde, was er zur Handlungszeit ist. In beiden Zeitebenen überlässt es der Autor seinem Protagonisten, die Erlebnisse in der Ich-Form zu erzählen. Der Charakter wirkt dabei durchaus authentisch, was ebenfalls auf die Nebencharaktere zutrifft. Sehr interessant ist auch die 10-jährige, verwaiste Arabella, die sich schnell zu einer Co-Protagonistin entwickelt. Insgesamt kann dieses historische Fantasy-Detektiv-Abenteuer überzeugen und Vorfreude auf Band 2 wecken.