threesome – Drei sind keiner zuviel (DVD;TV-Sitcom; FSK 16)
 
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threesome – Drei sind keiner zuviel

Rezension von Christel Scheja

 

Während das normale Fernsehen mehr oder weniger von den immer gleich wirkenden amerikanischen Sitcoms überflutet wird, finden die britischen Comedy-Serien eher zu den kleinen Sendern und fristen dort unscheinbares Dasein.

Dabei sind die sogenannten „Britcoms“ viel offener, frecher und manchmal auch überraschend innovativ. Das trifft etwa auf „threesome“ ein, eine Serie die in zwei Staffeln mit je sieben Episoden daher kommt, nun aber von Polyband in einer Gesamtbox aufgelegt wird.


Zu ihrem Geburtstag lassen es die junge Alice und ihre beiden Freunde ordentlich krachen. Bisher haben sie, ihr Freund Mitch und dessen bester aber schwuler Kumpel Ritchie in einer gut funktionierenden WG zusammen gelebt, viel miteinander gelacht und ihren teils nerdigen Interessen gefrönt. Denn alle drei sind irgendwie anders, sei es in ihren Hobbies oder Ansichten.

Doch ein paar Wochen nach der heftigen Feier, die mit einem Dreier im Bett endete, kommt das dicke Ende. Alice ist schwanger, und das nicht mal von Mitch ihren Freund, sondern ausgerechnet von Ritchie, der aus allen Wolken fällt.

Nun geht es rund in der WG, denn man geht nicht den einfachen Weg – das kommt für keinen der Drei in Frage – sondern man beschließt, sich auf das neue Familienmitglied zu freuen und es gemeinsam groß zu ziehen.

Schon die Zeit der Schwangerschaft ist deshalb gepflastert mit allerlei Belastungsproben, und nicht wenigen Katastrophen, da gerade Alice von allem überfordert ist und die Männer erst mal verdauen müssen, das nichts mehr so sein wird, wie zuvor. Doch als Baby Lily da ist, geht es richtig rund.


Auch wenn „threesome“ für den eigentlich amerikanischen Sender Comedy Central entstand, so ist sie doch eine typisch britische Comedy, die kein Blatt vor den Mund nimmt, was den Humor betrifft. Manche der Gags sind nicht unbedingt über der Gürtellinie und teilweise sogar recht makaber, gerade am Anfang, wenn es darum geht, mittels eines Roboterbabys herauszufinden, was einen als Eltern erwartet.

Denn die Nerven liegen schnell brach, als das nicht mehr aufhört zu schreien und die unerfahrene Alice zu manch einer Panikreaktion verleitet. Die beiden Männer erweisen sich oft genug als bedachter, aber auch sie haben ihre Probleme, was die Wirkung nach außen oder die plötzlichen Veränderungen ihrer Freundin betrifft.

Auch ist die Verwendung von unflätigen Worten fast schon inflationär zu nennen, sie passen aber auch zu den drei schrägen Vögeln, die zu einer verrückten Gemeinschaft zusammen gefunden haben. Nach und nach lernt der Zuschauer natürlich auch das Umfeld, inklusive der genau so schrägen Mütter kennen.

Es werden viele Klischees und Vorurteile bedient – aber auf eine liebenswerte Art und Weise, da die Figuren durchweg sympathisch gezeichnet sind und trotz einiger unangenehmer Macken durchaus ihre liebevollen Momente haben. Und nicht immer erfüllt man bei den Szenen die Erwartungen der Zuschauer, sondern nimmt diese gekonnt auf die Schippe.

Besonders angenehm ist, dass es viel zu lachen gibt, ohne das man dazu aufgefordert wird, da nicht die entsprechenden Geräusche eingeblendet werden, sondern die Serie ganz bei sich bleiben. Alles in allem ist die Handlung klug aufgebaut, macht sich neben den außergewöhnlichen Entwicklungen auch über die Tücken des Alltags lustig und erlaubt sich zwischendurch auch einmal den ein oder anderen ernsten Moment.

Alles in allem ist die Serie zum Wohlfühlen gedacht ohne all zu aufgesetzt zu wirken, mit Figuren, die auch Nerds gerne haben können, weil sie eben anders sind als der Rest der Bevölkerung, und Veränderungen augenzwinkernd auf die Schippe genommen werden.

Bild und Ton sind auf der Höhe der Zeit. An Extras gibt es ein 11-minütiges Making of, in dem kurz die Ideen und Autoren, die Schauspieler und die Dreharbeiten beleuchtet werden.



Fazit:


„threesome“ ist eine liebenswert gemachte Britcom über drei schräge Typen, die zu einer schrägen WG zusammengefunden haben und nun mit einer großen Veränderung zurecht kommen müssen. Die Serie bietet viele freche Gags und bedient genügend Klischees, nimmt diese aber auch wieder auf die Schippe, gerade wenn es darum geht, die Freuden und das Leid des Eltern-Werdens mitsamt den Erwartungen der Umgebung in Szene zu setzen.

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DVD:

threesome – Drei sind keiner zuviel

Format: Dolby, PAL, RC 2

Sprache: Deutsch (Dolby Digital 2.0), Englisch (Dolby Digital 2.0)

Untertitel: Englisch

Bildseitenformat: 16:9 - 1.77:1

Umfang: 2 DVDs

FSK: 16

Polyband/WVG, 10. November 2017

Produktionsjahr: 2012

Spieldauer: 308 Minuten

 

ASIN: B073W7VS7R

 

Erhältlich bei: Amazon

DarstellerInnen

  • Amy Huberman

  • Emun Elliott

  • Stephen Wight

Oje, das hat nicht geklappt, Elfenwerk! 202404250154591cf74b0c
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Erstellt: 12.12.2017, zuletzt aktualisiert: 21.12.2023 16:17, 16317