Im realen Leben berät der promovierte Informatiker Arno Wilhelm Bundes- und Landesministerien in Fragen rund um Digitalisierung und Künstliche Intelligenz, auch im Bereich der Bildung. Er lebt mit seiner Familie heute am Rand von Berlin und verfasst zum Vergnügen Gedichte, aber auch Kriminalromane voller augenzwinkernder Katastrophen.
Annalena ist eine Spezialistin für besondere, nicht ganz legale Aufgaben und ermittelt gerade gegen zwei Verräter, als sie von einer Nachricht überrascht wird. Ihr Bruder ist im heimatlichen Berchtesgaden ermordet worden und sie begibt sich so schnell wie möglich dorthin, um die Schuldigen zu finden.
Dort begegnet sie auch der Kommissarin Helga Herbertsen wieder mit der sie schon einmal aneinander geraten ist. Diese wurde aus Berlin nach Bayern strafversetzt und arbeitet an genau dem gleichen Fall, der schon bald an Brisanz gewinnt, arbeitete Ben doch in der IT-Sicherheit und kam womöglich finsteren Machenschaften auf die Spur …
Der Autor verspricht nicht zu viel, wenn er von einem Duell zweier eigenwilliger Frauen spricht, denn sowohl Annalena als auch Helga sind starke Persönlichkeiten, wenngleich sie auch auf unterschiedlichen Seiten des Gesetzes stehen.
Aber in diesem Fall haben sie jeden Grund zusammenzuarbeiten und die Hintergründe eines Mehrfachmordes aufzuklären, dem unter anderem auch Annalenas Bruder und dessen Lebensgefährtin zum Opfer gefallen sind, was alles persönlicher macht.
Beide ermitteln auf ihre Art und Weise, erlauben dem Leser so einen sehr unterschiedlichen Blick auf die Machenschaften, die nach und nach ans Licht kommen, aber auch auf die Menschen, die in Berchtesgaden leben. Denn für Annalena kommt noch eine persönliche Seite dazu, die ihr ebenfalls zu schaffen macht.
Das ganze wird actionreich und lebendig erzählt, die beiden Hauptfiguren bekommen genug Raum um sich vorzustellen und weiter zu entwickeln. Manchmal merkt man schon, dass sie bereits in einer Kurzgeschichte aufeinander getroffen sind und sich daher kennen, aber das ist für die Story selbst nicht von Belang.
Sympathisch und mit einem gehörigen Augenwinkern dargereicht, verleiht ews dem eigentlich düsteren Krimi eine gewisse Leichtigkeit. Auch die IT-Elemente werden für Laien verständlich vermittelt.
Eigenwillig sind die Charaktere auf jeden Fall, denn Helga wurde nicht ohne Grund strafversetzt, Annalena lässt sich nicht lange halten – Charakterzüge, die zu gefallen wissen und noch viel Potential für weitere Abenteuer bieten, denn das Ende stellt bereits weitere interessante Weichen.
