Top Spin 3 (Wii)
 
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Top Spin 3 (Wii)

Rezension von Ingo Gatzer

 

Für viele Videospieler war bei der ersten wii-Spiele-Compilation "wii sports" die Disziplin Tennis am interessantesten. Leider gab es dabei jedoch einige Beschränkungen. So konnte man etwa lediglich im Doppel antreten, die Schläge nur grob platzieren, die Spielfiguren nicht selbst bewegen und die Bälle nicht anschneiden. Mit dem dritten Teil der schon auf anderen Videospielplattformen und auf dem PC erfolgreichen Reihe "Top Spin" will der Publisher "2k sports" für Abhilfe sorgen.

 

Mit "Top Spin 3" kann der Spieler im Einzel oder Doppel gegen den Computer oder bis zu drei menschliche Gegner antreten. Wahlweise können einzelne Tennismatches als "Schaukampf" bestritten oder im Bereich "Wettbewerbe" verschiedene Turniermodi bis zu Grand Slam Turnieren und der Oberliga bestritten werden. Außerdem kann man im Einzel und Doppel den - recht unglücklich benannten - Modus "Party-Spiele" wählen, bei welchem der Sieger des Matches nach bis zu 12 Kriterien, wie z. B. den meisten Netzpunkten, den wenigsten leichten Fehlern oder dem besten Schlagtiming, ermittelt wird. Gewählt werden kann zwischen diversen bekannten Spielern und Spielerinnen - exemplarisch erwähnt seien Roger Federer, James Blake, Tommy Haas, Maria Sharapova, Justine Henin oder Caroline Wozniacki. Jede dieser Figuren hat eine "Schlüsselattribut" genannte Stärke sowie unterschiedliche Fähigkeiten in den Bereichen "Grundlinie", "Volley" und "Aufschlag". Diese Einstufungen müssen allerdings nichts mit der Realität zu tun haben. So darf bezweifelt werden, dass - wie in diesem Spiel - Svetlana Kuznetsova einen besseren Aufschlag als Roger Federer hat.

 

Die Programmierer von "Top Spin 3" haben sich dafür entschieden, nicht die bei einigen wii-Spielen anzutreffende niedliche Grafik zu verwenden, sondern den Tennissport visuell möglichst realistisch umzusetzen. Natürlich bietet die Nintendo wii nicht dieselbe Hardware-Performance wie etwa Sonys Playstation 3. Dennoch ist die grafische Umsetzung gut gelungen auch wenn man besonders in den Gesichtern der Spieler die letzten Details vermisst. Die Animationen sind flüssig und realistisch. So sieht man bei Spielern die dafür bekannt sind, etwa eine eingesprungene Rückhand oder auch mal einen Hechtsprung. Am genausten haben die Entwickler anscheinend bei Roger Federer hingeguckt, denn bei dieser Figur sieht man viele Bewegungen, die an den Schweizer Ausnahmespieler erinnern. Auch die 40 verschiedenen Schauplätze sind - vom Sandplatz bis zum Hinterhofcourt bei schattiger Beleuchtung - schön gestaltet. Als kleines Schmankerl kann man in verschiedenen Zwischensequenzen zusehen, wie sich Spieler über gewonnene bzw. verlorene Punkte freuen bzw. ärgern.

 

Der poppige Sound - etwa "Just Dance" von Jamiroquai - ist durchaus passend. Auch die vielfältigen Soundeffekte angefangen vom - leider nur Englisch sprechenden - Schiedsrichter über das jubelnde und pfeifende Publikum, bis zu den teilweise während der Ballwechsel stöhnenden Spielern, können überzeugen.

 

Praktisch alle Videospieler werden zu Beginn Probleme mit der Steuerung haben. Ungewöhnlicherweise wird die wii-Remote, deren Bewegung für das Schlagtiming und den Schnitt des Balles verantwortlich ist, mit der schmalen Seite nach oben gehalten, wobei Menü-Punkte mit der B-Taste ausgewählt werden. Mit dem Control Stick des Nunchuks wird nicht nur der eigene Tennisspieler gesteuert, sondern auch der Ball platziert. Das verursacht gerade zu Beginn einige Schwierigkeiten, zumal auch noch die Knöpfe des Nunchuk für Lobs oder Stopps benutzt werden. Diese Art der Steuerung ist sicherlich ein Schritt weg von der intuitiven Steuerung die Nintendo mit der wii umsetzen wollte. Dennoch kann man sich daran gewöhnen und gute Ergebnisse erzielen. Außerdem bieten sich so diverse taktische Möglichkeiten, indem Schläge je nach Bewegung der wii-Fernbedienung als Topspin oder Slice geschlagen werden. Insgesamt sollte man sich ruhig an die neuartige Art der Steuerung heran trauen, auch wenn sie nicht der Weisheit letzter Schluss ist. Im Test war ein sechsjähriges Kind binnen einer halben Stunde zumindest mit den grundlegenden Möglichkeiten der Steuerung vertraut.

 

Erklärt werden soll die Steuerung in einem Tutorial. Leider ist dieses nicht umfangreich genug geraten. Zudem fehlt jegliche Interaktivität. Ein Blick in die Anleitung ist deshalb anzuraten.

 

Erfahrene Spieler werden bei "Top Spin 3" den bewährten Karrieremodus vermissen. Zudem ist es als großes Manko zu sehen, dass es - im Gegensatz zu Sportspielen von Nintendo - keine Einstellungsmöglichkeit für Linkshänder gibt. Denn für diesen Teil der Spieler ist die manchmal komplexe Interaktion von wii-Fernbedienung und Nunchuk kaum zu meistern. Wünschenswert wäre zudem eine Option mit welcher der Schwierigkeitsgrad genauer justiert werden kann.

 

Allen Videospielern, die Rechtshänder sind, auf einen Karrieremodus verzichten können und bereit sind, sich an die etwas komplexe Steuerung zu gewöhnen, kann "Top Spin 3" als interessante Tennissimulation, die eine gute Grafik und Animationen sowie viele spielerische Möglichkeiten bietet, empfohlen werden.

 

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Oje, das hat nicht geklappt, Elfenwerk! 20240425193957ccb61de9
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MEDIUM:

Top Spin 3

von Software Pyramide

Plattform: Nintendo Wii

USK-Einstufung: USK ab 0 freigegeben

Erhältlich bei: Amazon


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Erstellt: 01.10.2009, zuletzt aktualisiert: 17.02.2015 01:02, 9284