Traummann an der Angel (Autorin: Mary Janice Davidson; Fredrika Bimm, Bd. 1)
 
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Traummann an der Angel von Mary Janice Davidson

Reihe: Fredrika Bimm, Bd. 1

Rezension von Christel Scheja

 

Geschätzt wird Mary Janice Davidson vor allem für ihre „Betsy-Taylor“-Romane, in denen die den momentanen Vampir-Hype gehörig auf die Schippe nehmen. Nun hat sie sich mit „Traummann an der Angel“ einem weiteren mythischen Klischee angenommen – den Meermädchen und –männern, die sich munter zwischen den Menschen bewegen.

 

Frederika Bimm ist Meeresbiologin und fühlt sich im Aquarium und unter den Fischen besonders wohl. Das hat einen ganz bestimmten Grund, den sie ihrer Mutter immer noch nachträgt. Denn diese weiß bis heute nicht, wer Rikas Vater ist. Doch ein deutliches Erbe hat er ihr hinterlassen. Immer wenn sie ins Wasser geht verwandelt sie sich – in eine Meerjungfrau.

Allerdings ist sie auch in dieser Gestalt weniger schlank, vollbusig, blond und schön wie die Nixen in den Märchen und Legenden. Gerade an Land ist sie für die meisten Männer eher ein wenig zu groß geraten und dazu wenig kurvig gebaut.

Aber genau an dem Tag, an dem sie ihre Mutter mit ihrem Stiefvater beim Sex im Wohnzimmer erwischt, wird auch ihr Leben auf den Kopf geschickt. Denn als sie sich im Salzwasser-Pool erholen und über die Probleme auf der Arbeit nachdenken will, bekommt sie Besuch. Es ist jedoch nicht der Meeresbiologe Thomas, der ihr schon eine ganze Weile auf der Arbeit nachstellt, so als wolle er hinter ihr Geheimnis kommen, warum sie so gut mit den Fischen umgehen kann, sondern ein Meermann. Prinz Arthur vom Schwarzen Meer ist nicht nur gut gebaut und stattlich, sondern auch genau so eingebildet. Und er erwartet, dass sie ihm bei einem Problem zur Seite steht.

Jemand lässt in den Hafen ihrer Heimatstadt heimlich giftige Abwässer ins Meer, die langsam aber sicher auch den Meervölkern schaden. Da Fredrika in der Welt der Menschen aufgewachsen ist, kann sie eher heraus finden, was da eigentlich los ist.

Rika sträubt sich nicht lange, denn das ist genau die Sorge, die sie nicht los wird. Und so macht sie sich gemeinsam mit dem sehr von such eingenommenen Meeresprinzen und dem aufmerksamen Biologen, der hinter ihr Geheimnis kommt und noch begeisterter von ihr ist, auf die Suche nach den eigentlich Schuldigen.

In der Bonus-Geschichte trifft der einsame Vampir Richard Will auf eine höchst faszinierende Frau, die ihn gleich in ihren Bann schlägt und nicht nur als Nahrung interessant ist. Allerdings hat die junge Dame namens Janet Lupo auch ein dunkles Geheimnis, das in ihrem Namen verborgen ist.

 

Wie zu erwarten ist, entspinnt sich in der Hauptgeschichte einen munteres Liebesdreieck, das zusätzlich zu den skurrilen Charakteren auch noch ein wenig für Chaos sorgt und die ganze Sache verkompliziert. Denn Rika ist und bleibt über mehr als zwei Drittel der Geschichte hinweg die Unentschlossene, denn nach Jahren der Abstinenz plötzlich von zwei attraktiven Kerlen umgarnt zu werden, wirkt auf sie höchst ungewohnt und fremd.

Man merkt allerdings schon recht schnell, dass der Meermann einen Teich zu arrogant und chauvinistisch ist, um wirklich der Erwählte zu werden. Sein menschlicher Rivale ist da zurückhaltender und verständnisvoller – der Traum aller Frauen .

Und so ist die Einleitung der giftigen Abwässer in das Hafenwasser auch nur der Aufhänger für die leichte, ziemlich oberflächliche Liebeskomödie, zwischen einer selbstbewussten jungen Frau, die immerhin auch bei ihren Verehrern kein Blatt vor den Mund nehmen und den beiden Kerlen, die beide auch ihre skurrilen Seiten haben.

Die Geschichte wird eher dadurch voran getrieben, dass sie einander umkreisen und Andeutungen machen, als dass sie aktiv etwas gegen das Problem unternehmen. Letztendlich ist auch die Auflösung des Falls eher Nebensache.

Das ganze ist sehr gefällig und flüssig geschrieben, die Gags reizen einen immer wieder zum Schmunzeln, aber alles in allem hat man schon am Ende des Buches vergessen, worum und um wen es überhaupt ging.

 

Alles in allem ist „Traummann an der Angel“ eine seichte Liebeskomödie mit einem eher unbedeutenden phantastischen Anteil, unterhaltsam zu lesen, aber nicht wirklich in Erinnerung bleibend. Es bietet sich ideal als Reiselektüre an, aber nicht zu mehr und fällt weit gegenüber den ersten „Betsy Taylor“-Romanen ab.

 

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Oje, das hat nicht geklappt, Elfenwerk! 202404261630156ed9f383
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Buch:

Traummann an der Angel

Reihe: Fredrika Bimm, Bd. 1

Autor: Mary Janice Davidson

broschiert, 304 Seiten

LYX/Egmont Verlagsgesellschaften, Köln, erschienen September 2009

Übersetzung aus dem Englischen von Stefanie Zeller

Titelbildgestaltung von Hildendesign unter Verwendung eines Motives von shutterstock

ISBN-10: 3802582500

ISBN-13: 978-3802582509

Erhältlich bei: Amazon


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Erstellt: 12.10.2009, zuletzt aktualisiert: 31.03.2024 20:18, 9394