Trügerischer Friede (Autor: Markus Heitz; Ulldart - Zeit des Neuen Bd.1)
 
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Trügerischer Friede von Markus Heitz

Reihe: Ulldart - Zeit des Neuen Bd.1

Rezension von Christoph Hähnel

 

Anscheinend ist Ruhe eingekehrt auf Ulldart. Nach der gigantischen Schlacht ist der ganze Kontinent im Wiederaufbau begriffen und scheinbar herrscht überall Friede. Jedoch nähern sich, kaum dass der Schrecken der Anhänger Tzulans vertrieben wurde, neue Gefahren.

 

In Ulsar werden unter den Händen von Norina, die bald die neue Kabalar (Königin) von Tarpol sein wird, die letzten Spuren von Govans Schreckensherrschaft beseitigt. Dieser machte, als er noch den Sitz des Regenten innehatte, die Stadt durch Dämonenstatuen, schwarze Farbe an allen Hauswänden und ähnlichem düster und unheimlich. Doch trotz dieses Aufschwungs ist Norina betrübt, denn ihr Gatte Lodrik zieht sich immer mehr zurück. Nachdem er durch Magie dem sicheren Tod entgangen war und so zum Nekromanten wurde, weigert er sich dem Volk sein Gesicht zu zeigen. Denn er hat Angst, dass sie ihn wegen seines früheren oftmals falschen Verhaltens und seines Äußeren verachten. So sorgt nämlich die Magie, die ihn am Leben erhält, zum einen dafür, dass er nicht stirbt, zum anderen jedoch auch, dass er optisch wie ein lebendiger Leichnamen wirkt. Um nicht gesehen zu werden, hat er sich zudem eine auf dem Land liegende Villa gekauft, von der nur seine engsten Verwandten etwas wissen. Als er letztendlich zu dem Schluss kommt, dass er die Stadt verlassen will um den anderen nie wieder unter die Augen treten zu müssen, taucht plötzlich eine zweite Nekromantin auf, die ihn auslöschen möchte...

 

Zugleich bildet sich an den Küsten der Iurduminseln eine ausgesprochen ungewöhnliche Allianz. Der junge Puaggi, ein Palerstander, sowie der erfahrene Rogogarder Tabor Rudgass schließen sich gegen die plötzlich wieder auftauchenden Tuzulaner zusammen. Ein Bündnis, das eigentlich aufgrund des ewig verfeindeten Hintergrunds der beiden Völker kaum hätte zustande kommen können. Doch sie schaffen es durch ihre Kombination aus palerstandischer Klugheit und rogogarder Wildheit erfolgreich den Kampf gegen einen Gegner noch unbekannter Größe aufzunehmen. Auch wird immer wieder von einem „Silbergott“ berichtet, der bald zum Befehlshaber werden soll...

 

Auch in der freien Stadt Ammtara, in der sich immer mehr neue Häuser aneinander reihen gibt es Probleme. Eines Tages kommt eine Gruppe Gelehrter und Krieger aus Kensustria und verlangt, dass große Teile der Stadt umgebaut und die Stadt selbst umbenannt werden sollen. Scheinbar hat die verstorbene Mutter der heutigen Inquisitorin die Stadt in einer, nach kensustrianische Lehren, frevelhaften Weise aufbauen lassen und so einen großen Fluch auf Ammtara gelegt. Um ihren Wunsch zu unterstützen bringen die Gelehrten ein gesamtes Heer mit, das die Stadt belagert und einnehmen wird, so sie den Forderungen nicht nachkommen. Zu allem Überfluss wird in der nun folgenden Nacht die kensustrianische Delegation, die die Forderungen überbrachte, in der Stadt gemeuchelt...

 

Markus Heitz bringt mit seiner neuen oder besser gesagt wiederbelebten Reihe frische Luft ins Fantasy-Genre. Das Buch unterteilt sich in mehrere Geschichten, von denen immer abwechselnd berichtet wird, wobei jede auf ihre eigene Art und Weise spannend und unterhaltsam geschrieben ist. So schwankt man beispielsweise immer wieder zwischen Ränkespiel, Piratenflair und Waldelfencharme hin und her ohne sich klar entscheiden zu können. Leider braucht das Buch etwa 200 Seiten bis es anfängt fesselnd zu werden und sich ein durchaus nicht zu vernachlässigender Suchtfaktor einstellt. Davor plätschert die Handlung vor sich hin und kommt nicht zum Punkt, was dafür sorgt, dass man sich als Leser regelmäßig fragt, auf was der Autor eigentlich hinaus will. Hat man dies jedoch hinter sich, bekommt man ausgesprochen schöne Fantasy zu lesen.

Immer wieder wartet Markus Heitz mit einer Mischung aus Altem und Neuem auf. So gibt es auch auf Ulldart Magier, wie in anderen Werken, jedoch beschränkt sich deren Zahl auf eine Hand voll auf dem gesamten Kontinent. Aber auch die verschiedenen Reiche, die einem aufgrund verschiedener Aspekte bekannt vorkommen, sich jedoch durch diverse Facetten von dem Bisherigen unterscheiden. Ähnlich verläuft auch die Handlung, die manchmal dazu neigt vorhersehbar zu wirken und es dann doch nicht ist. Das Buch wird einen großen Zulauf bei fantasybegeisterten Lesern finden, wenn man sich auch zunächst durch die ersten Seiten ackern muss.

 

Ein durchaus gelungenes Fantasywerk, das sich durch viele Facetten von Althergebrachtem unterscheidet.

 

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Oje, das hat nicht geklappt, Elfenwerk! 20240418200006ca44e71b
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Titel: Trügerischer Friede

Reihe: Ulldart - Zeit des Neuen Bd.1

Autor: Markus Heitz

Broschiert - 445 Seiten - Piper

Erscheinungsdatum: August 2005

ISBN: 3492265782

Erhältlich bei: Amazon


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Erstellt: 20.01.2006, zuletzt aktualisiert: 31.03.2024 20:18, 1794