Utopia, Staffel 2 (DVD; TV-Serie; FSK 16)
 
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Utopia, Staffel 2

Rezension von Christel Scheja

 

„Utopia“ ist eine düstere Fernsehserie des britischen Senders „Channel 4“, die in zwei Staffeln mit insgesamt zwölf Episoden eine ebenso zynische wie nachdenkenswerte Geschichte erzählt. Drehte sich in den den ersten Episoden noch alles um das verschollene Manuskript des zweiten Teils einer Graphic-Novel mit dem Titel „Das Utopia-Experiment“, so sieht das jetzt ganz anders aus, wie die Helden schmerzhaft feststellen müssen. Denn sie wissen jetzt, dass die Andeutungen, die schon der erste Band des Comics machte, alle auf Tatsachen beruhen.

 

Jessica Hyde und die jungen Menschen, die sie in ihren Bann geschlagen hat, scheinen verloren zu haben, denn es ist ihren Gegenspielern gelungen, das Manuskript an sich zu bringen, und sie zum Schweigen zu verpflichten, nachdem sie die Rädelsführerin erst einmal aus dem Verkehr gezogen haben.

Aber nun sieht die Organisation, die nur als „The Network“ bekannt ist, es nicht mehr ein, im Verborgenen zu agieren. Sie holen letztendlich zu einem alles entscheidenden Schlag aus, wollen der Welt zeigen, wie sehr sie deren Geschicke und Regierungen bereits bestimmen. Ein Impfstoff gegen die sich schnell ausbreitende Russische Grippe scheint das Mittel zum Zweck zu sein. Zudem werden sogenannte „Schläfer“ aktiviert, die „The Network“ in allen Schichten der Bevölkerung unterstützen und stärken sollen.

Dennoch sind Jessica Hyde und ihre Verbündeten nicht bereit, so einfach aufzugeben. Die junge Frau wird zwar von Milner gefangen gehalten und gefoltert, versucht aber auch mehr über „Janus“ und die Machenschaften ihres Vaters herauszufinden. Schließlich gelingt ihr sogar die Flucht und sie stößt wieder zu ihren Freunden, die sich ebenfalls verborgen halten.

Nach und nach stoßen sie immer tiefer in das Flechtwerk aus Intrigen und Lügen vor, müssen aber auch feststellen, dass sich das Netz um sie selbst immer enger zieht und die Zeit langsam aber sicher knapp wird.

 

Nachdem die erste Staffel die Gelegenheit nutzte, den Hintergrund aufzubauen, nach und nach zu enthüllen, das „The Network“ bereits seit den 1970er Jahren aktiv ist und das Programm „Janus“ über Jahrzehnte aufgebaut wurde, geht es jetzt Schlag auf Schlag. Nicht nur, dass die Helden endlich die Identität von Mr. Rabbit erfahren – die Person, die die Fäden in der Hand hält und die Katastrophen der Welt steuert, nun werden endlich auch die Pläne der Organisation sichtbar, die durchaus faschistische Grundzüge haben.

Wie immer wird mit harten Bandagen gekämpft, denn mit in die ganze Sache verwickelt sind natürlich Wirtschaft und Regierung, die ihre Machenschaften gerne vor der Öffentlichkeit geheim halten wollen, denn immerhin war es ja bequem, dem Angebot der kleinen Gruppe fanatischer Wissenschaftler anzunehmen, die auch die Technik auf Vordermann brachten.

Auch jetzt haben die Drahtzieher noch immer keine Skrupel, Menschen kurzerhand um die Ecke zu bringen, seien es nun langjährige Mitwisser, die qualvoll verbrannt werden oder Menschen, mit denen einfach herumexperimentiert wird.

Es wird zwar nicht mehr ganz so brutal wie in den ersten Episoden, mit harten Bandagen wird trotzdem weitergekämpft, denn die beiden Seiten schenken sich nichts – die kleine Gruppe normaler Menschen, die zwischen den Fronten gelandet ist, weiß jetzt, dass sie sich auch keine Fehler mehr erlauben darf, so sehr es ihrem eigenen ethischen Empfinden widerstrebt.

Wieder gibt es viele nachdenkenswerte Details. Gerade die nüchterne Schilderung der Machenschaften von „The Network“ und denen mit ihnen verbundenen Regierungen, lässt doch darüber nachdenken, wie viel davon wirklich Fiktion ist, und was in den Bereich des Möglichen geraten könnte, wenn es hart auf hart kommt.

Jetzt können die Macher die Verflechtungen von Regierung, Wirtschaft und geheimen Organisationen geschickt ausspielen, so dass man schon genau darauf achten muss, was wo passiert, um den Faden nicht zu verlieren. Um die zweite Staffel überhaupt nachvollziehen zu können ist es wichtig, die erste gesehen zu haben.

Der Stoff und auch die Umsetzung sind unbequem, rühren immer wieder an den Urängsten der Menschheit und kehren dunkle Seiten der Psyche hervor, so dass man am Ende doch eher geschockt als zufrieden ist.

Allerdings endet die Serie recht offen, da eine geplante dritte Staffel leider nicht mehr produziert wurde. Dafür hat sich aber jetzt der amerikanische Sender HBO des Stoffes angenommen und produziert vermutlich eine eigene Version der Serie.

Bild und Ton entsprechen der Zeit. An Extras gibt es diesmal nur eine ganze Reihe entfallener Szenen, die leider nicht den entsprechenden Folgen zugeordnet wurden.

 

 

Fazit:

 

„Utopia“ setzt in der zweiten Staffel den Kurs fort, in erster Linie die Zuschauer anzusprechen, die vor allem düstere und zynische Thriller schätzen und gegenüber kontrovers-unbequemen Geschichte nicht „Nein“ sagen, weil sie sie zum Nachdenken anregen. Denn im Grunde rührt die Serie genau die Themen an, die menschliche Urängste wecken oder das natürliche Misstrauen gegenüber der Regierung wecken, ohne dabei besonders zu übertreiben oder dramatisieren. Nur schade, dass die Geschichte in dieser zweiten Staffel kein richtiges Ende finden darf, wenngleich auch die Helden einiges erreicht haben.

 

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DVD:

Utopia, Staffel 2

Regisseur(e): Alex Garcia Lopez, Wayne Yip

Format: Dolby, PAL, Widescreen

Sprache: Deutsch (Dolby Digital 2.0), Englisch (Dolby Digital 2.0)

Untertitel: Deutsch, Englisch

Region: Region 2

Bildseitenformat: 16:9 - 2.40:1

Anzahl Disks: 2

FSK: Freigegeben ab 16 Jahren

Studio: Polyband/WVG

Erscheinungstermin: 26. Juni 2015

Produktionsjahr: 2014

Spieldauer: 303 Minuten

ASIN: B00UBIU4DY

 

Erhältlich bei: Amazon

 

Darsteller:

Fiono O'Shaugnessy

Alexandra Roach

Nathan Steward-Jarrett

Adeel Akhtar

Oliver Woolforth

Oje, das hat nicht geklappt, Elfenwerk! 20241214035940f5f2ef75
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Erstellt: 16.07.2015, zuletzt aktualisiert: 17.11.2024 13:19, 14023