D.G. Ambronn debütierte 2020 mit einem in Venedig spielenden Roman. Nun kehrt er in diese Stadt zurück, um seine Leser mit einer eigenwilligen Novelle zu unterhalten – Venezianische Vesper.
Monique ist keine einfache Touristin und auch nicht zu ihrem Vergnügen in Venedig. Tatsächlich soll sie jemanden kontaktieren um mehr über ihren aktuellen Auftrag zu erfahren – eine Aufgabe, die bereits ihrem Vorgänger das Leben gekostet hat.
Und wie man sich denken kann, fängt das ganze auch schon mit ein paar Ungereimtheiten und Schwierigkeiten an, die die abgebrühte Heldin natürlich misstrauisch machen und immer wieder vorsichtig handeln lassen.
Aber Auftrag ist nun einmal Auftrag, und sie hat nicht vor, sich wie ihr Vorgänger umbringen zu lassen. Dann kommt allerdings auch Luigi dazu, den sie ganz gut leiden kann – aber ist er auch vertrauenswürdig? Als Leser sollte man da skeptisch sein.
Und so entwickelt sich die knackig kurze Novelle zu einem netten kleinen Verwirrspiel, dass den Leser ebenso wie die Heldin mitreißt und gelegentlich auch schon einmal fast verzweifeln lässt, denn sie ist nicht die erste und einzige Person, die herausfinden soll, wer die »Nummer Eins« ist – und vor allem von was.
Das ganze wird mit einem Augenzwinkern erzählt und verwirrt gelegentlich, kann den ein oder anderen unzufrieden zurücklassen, lebt aber auch vom Ambiente der Lagunenstadt, die der Autor selbst besucht hat, was man an den Beschreibungen und den eingebundenen Fotos merkt.