Verborgen hinter Schleiern von A. B. Schuetze

Reihe: Salwidizer – ein Volk so alt wie die Zeit Band 6

 

Rezension von Christel Scheja

 

A. B. Schuetze wurde 1958 geboren und lebt heute in Berlin. Nach einem ausgefüllten Leben mit Job und Familie entschied sie sich 2012 dazu, auch mit dem intensiven Lesen und schließlich mit dem Schreiben zu beginnen. Seither veröffentlicht sie auch mit Leidenschaft die Salwidizer-Saga, zu denen auch Verborgen hinter Schleiern gehört.

 

Zwar sind die Salwidizer ein Volk, das so alt wie die Zeit zu sein scheint und mit unermesslichen Gaben gesegnet ist, das im paradiesischen Adanwe lebt, aber sie bezahlen dafür auch einen hohen Preis. Zum einen müssen sie sich Seelengefährtinnen aus anderen Völkern suchen, da sie selbst nur Jungen zeugen können, zum anderen gibt es auch immer wieder diejenigen, die ihre Kräfte missbrauchen.

Das scheint der Fall zu sein, als Kan Hayat, einer aus ihrer Mitte plötzlich als Volant identifiziert wird, einen eigentlich für tot gehaltenen Verbrecher. Julius, einer der wenigen Menschen, um ihre Existenz weiß, ist nicht überzeugt davon, dass Kan Hayat wirklich schuldig ist und verteidigt ihn in einer Anhörung, die zugleich auch noch sehr viel Staub aufwirbelt, hinterfragt sie doch die Politik und die Traditionen, aber auch die Werte der Salwidizer und stellt damit alles in Fragen, an was diese bisher glaubten.

 

Man merkt sehr deutlich, dass die Geschichte einem größerne Kontext entnommen würde, denn die Beziehungsgeflechte zwischen den zahlreichen Figuren sind schon so festgefügt, dass ein neu dazu gestoßener Leser Schwierigkeiten hat, der Handlung zu folgen. Das sind eigentlich die größten Schwächen der Handlung. Die Autorin nimmt sich zwar sehr viel Zeit, die Figuren und ihre Freunde liebevoll zu gestalten, aber sie erschlägt einen auch mit zu vielen Namen, wechselnden Handlungseben und verschiedenen Problemen, die manchmal nur indirekt mit dem Hauptthema zu tun haben.

Vermutlich sähe dies anders aus, wenn sie die Zahl der Personen etwas nach unten geschraubt und vor allem dem Buch eine Zusammenfassung vorhergehender Ereignisse, die für den Roman wichtig sind, vorangestellt hätte.

Ansonsten präsentiert sie eine bunte Mischung aus märchenhaft-phantastischen Ideen, garniert mit alltäglichen und nicht ganz so gewohntem Beziehungsklügel. Zwar werden einige Geheimnisse enthüllt, aber die gehen in dem ganzen drumherum etwas unter.

Auch mit den Figuren wird man nicht unbedingt so warm wie man es sich wünscht, denn es sind einfach zu viele, um sich Favoriten heraus zu picken.

 

Fazit:

»Verborgen hinter Schleiern« meint es ein wenig zu gut mit den Figuren, vergisst darüber aber, den Handlungsfaden straff durchzuziehen und Neulesern auch eine Möglichkeit zu geben, die magische Welt der Salwidizer besser kennen und schätzen zu lernen.

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