Verlorene Herzen (Autor: M. R. James) (Hörspiel)
 
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Verlorene Herzen von M. R. James

Hörspiele

Reihe: Nachtmahr 3

 

Rezension von Christel Scheja

 

Rezension:

In seiner dritte Folge aus der Serie „Nachtmahr“ setzt das junge Labels „Wolpertinger Hörbücher“, eine Kurzgeschichte des englischen Akademikers Montague Rhodes James (1862-1936), der von 1918 an bis zu seinem Tod das berühmte Eton-College leitete und literarisch vor allem Anhänger für seine Geistergeschichten fand. Wirklich einer breiten Öffentlichkeit wurde er aber nie bekannt. Umgesetzt wurde nun „Verlorene Herzen“ aus dem Jahr 1894.

 

In einer lauen Septembernacht des Jahres 1871 verliert der junge Steven seine ganze Familie durch einen Hausbrand und überlebt selbst nur knapp mit Verbrennungen. Als er aus dem Krankenhaus entlassen wird, nimmt ihn sein Onkel auf. Vor allem der rührige Mr. Perkins kümmert sich um den traumatisierten Jungen, der nur langsam wieder zu sich kommt und Vertrauen fasst.

Dennoch fühlt sich der Elfjährige auf dem düsteren Anwesen nicht wohl, denn er hat immer wieder das Gefühl, das ihn jemand aus den Schatten heraus beobachtet und glaubt hin und wieder flüsternde Stimmen zu hören und geisterhafte Gestalten zu sehen.

Zunächst hofft er zusammen mit Mr. Perkins, dass das alles nur ein Nachhall seiner Erlebnisse ist, doch als er im Garten zufällig einen grausigen Fund macht, ahnt er, dass vielleicht mehr hinter allem steckt, als er denkt.

Was er nicht ahnt ist, dass er längst in Gefahr ist, denn jemand aus seiner unmittelbaren Umgebung hat grausame Dinge mit ihm vor.

 

„Verlorene Herzen“ hat inhaltlich alles, was man von einer guten Geistergeschichte erwartet – einen jungen Helden, der durch eine Tragödie in Berührung mit dem Reich der Schatten gekommen ist und so mehr wahrnimmt als früher, einen Vertrauten, der allerdings erst zu fest mit beiden Beinen auf dem Boden steht, um an das Übersinnliche zu glauben und natürlich einen düsterromantischen Schauplatz, der als Heimat für Geister besonders ideal zu sein scheint.

Immerhin ist das alte Herrenhaus schon einige Generationen alt und unverändert, hat viele Räume, die nicht benutzt werden, düstere Keller und damit genügend Geheimnisse. Das Hörspiel erzählt gekonnt, wie diese ans Licht kommen und zum Verhängnis werden könnten, wenn der Bösewicht die Rechnung nicht ohne die Seelen gemacht hätte, die schon so lange auf Vergeltung sinnen. Garniert wird der Cocktail auch noch mit einer düsteren Verheißung, einem Fluch und uralter schwarzer Magie.

Soundeffekte und Musik verleihen dem Szenario eine schaurig-schöne Atmosphäre, die die Dialoge gekonnt untermalen und das Kino im Kopf anwerfen. Bemerkenswert ist auch das Sprecher-Ensemble, in dem einmal nicht nur bekannte Namen vertreten sind, was ein wenig frischen Wind in die Szene bringt, denn alle leisten sehr gute Arbeit und verkörpern ihre Figuren glaubhaft. Passend ist auch wieder einmal die kleine Beilage, die einen Schlüsselmoment des Hörspiels ergänzt.

 

 

Fazit:

Das macht „Verlorene Herzen“ wieder zu einer kleinen Perle unter den Hörspielen, die man sich ruhig einmal genauer anhören sollte.

Oje, das hat nicht geklappt, Elfenwerk! 202404262215557fdbc9b3
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Hörspiel:

Verlorene Herzen

Reihe: Nachtmahr 3

Autor: M. R. James

Buch, Regie und Produktion: Max von Werder

Musik: Tobias Schröter

Umfang:1 CD

Laufzeit: ca. 58 Minuten

Wolpertinger Hörbücher/AudioPool, Juni 2010

 

ISBN-10: 3941709038

ISBN-13: 978-3941709034

 

Erhältlich bei Amazon

 

Sprecher:

Hartmut Lehnert

Lutz Mackensy

Peter Groeger

Leo Vornberger

Franziska Reuter

Nora Jacobs

Doreen Arnold

Nikolai Arnold

 


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Erstellt: 17.07.2010, zuletzt aktualisiert: 28.12.2023 19:05, 10745