Voice from the Stone – Ruf aus dem Jenseits (DVD)
 
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Voice from the Stone – Ruf aus dem Jenseits

Filmkritik von Cronn

 

In der Adoleszenz des phantastischen Films wurden häufig Streifen produziert, welche dem damaligen Geschmack des Publikums sehr nahe kamen und dennoch intensiv in ihrer Bildgewalt ausgestaltet waren.

Ein Beispiel hierfür ist The Uninvited, auf Deutsch als Der unheimliche Gast erschienen. Dieser Film aus dem Jahr 1944 erschafft mit seinen Bildern eine spukhafte Atmosphäre, ohne dabei in krasse Schock-Effekte zu verfallen.

Diese Art von Gruselfilme sind in den letzten Jahren rar geworden. The Awakening ist ein Beispiel aus jüngerer Zeit, das als sehr gelungen anzusehen ist. Aber andere Streifen zu finden, fällt schon schwer.

 

Nun ist mit Voice from the Stone – Ruf aus dem Jenseits ein Film erschienen, der sich wieder diesem klassischen Muster annähert. Herausgegeben wird die DVD und Blu-Ray von Ascot Elite Home Entertainment. Doch wie gelungen ist der Film von Eric D. Howell? Das soll die nachfolgende Rezension zeigen. Aber zunächst erfolgt ein Abriss über den Inhalt.

 

Verlagsinfo:

Toskana in den 1950er Jahren. Die junge Krankenschwester Verena soll sich um den schwierigen Fall eines Jungen kümmern: Der kleine Jacob hat vor fast einem Jahr seine Mutter verloren und seither kein Wort mehr gesprochen. Weil seinen Vater Klaus, der auf einem prächtigen Anwesen lebt, das Schweigen des Sohnes zunehmend beunruhigt, holt er sich Verena zu Hilfe. Die junge Frau versucht, in die Hintergründe von Jakobs Trauma einzutauchen und entwickelt dabei eine zunehmende Zuneigung zu Vater und Sohn. Sie findet heraus, dass der Junge allem Anschein nach unter dem Bann einer bösartigen Kraft steht, die in den Wänden des steinernen Hauses steckt und auch sie bald gefangen hält: Das Phantom Malvina! Doch wie kann sie eine Macht bekämpfen, die sich nur als Stimme aus dem Stein manifestiert?

 

Der offizielle Pressetext gibt den Inhalt sehr gelungen wieder, ohne dabei zu spoilern. So kann direkt zur Kritik übergegangen werden.

 

Kritik:

Der Regisseur Eric D. Howell hat nach den Kurzfilmen Ana‘s Playground und Strangers sein nächstes Projekt als Langfilm angegangen und man merkt dem Ergebnis deutlich an, dass der Regisseur sich mit der kürzeren Form intensiv auseinandergesetzt hat.

 

»Voice from the Stone – Ruf aus dem Jenseits« vermeidet konsequent jede Geschwätzigkeit und kommt erfreulich komprimiert auf das Wesentliche daher. Mit seinen 87 Minuten ist der Film passend in der Länge und baut seine Spannung konsequent auf.

Das Drehbuch wurde von Andrew Shaw geschrieben und basiert auf dem Roman des Italieners Silvio Raffo aus dem Jahr 1996.

 

Es wird von der ersten Sekunde an klar, dass sich »Voice from the Stone – Ruf aus dem Jenseits« dem modernen Schocker-Kino verweigert und eine klassische Richtung einschlägt. Mehr Hitchcock als Corman zugewandt bemüht sich der Film intensiv um seine Charaktere, baut Beziehungen auf, ohne dabei die Atmosphäre des Unheimlichen zu vergessen.

Immer wieder werden Zwischenschnitte gemacht, um nebelverhangene Wälder und Burgsilhouetten im Abendlicht zu zeigen. Damit erschafft der Regisseur Pausen in der Handlung, während derer der Zuschauer reflektieren kann.

 

Um Langsamkeit bemüht, ist »Voice from the Stone – Ruf aus dem Jenseits« dennoch kein Film, der veraltet wirkt. Im Gegenteil. Geradezu erfrischend anders präsentiert sich diese Gruselgeschichte, die zwar auf Schock-Effekte verzichtet, aber so manches Mal sich dennoch dem Grauen im Kind annähert, das auch Guillermo Del Toro in The Devils Backbone sehr gekonnt heraufbeschworen hat. Aber »Voice from the Stone – Ruf aus dem Jenseits« bleibt im Gegensatz zu Del Toro stets subtil, zeigt das Grauen nicht als Fratze, sondern akkustisch und verborgen hinter ästhetisch schönen Bildern.

Wenn am Ende die hervorragenden Schauspieler in einem Finale agieren, das nicht wie aktuelle Horror-Blockbuster auf schnelle Schnitte und Action, sondern auf Intensität setzt, ist das wie ein sehr gelungener Kontrapunkt zu Conjuring und Insidious.

 

Fazit:

»Voice from the Stone – Ruf aus dem Jenseits« ist ein sehr gelungener Gruselfilm, der mit Atmosphäre, behutsamen Filmaufbau, interessanten Charakteren und einer emotional packenden Handlung begeistern kann.

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DVD:

Voice from the Stone – Ruf aus dem Jenseits

Regisseur: Eric D. Howell

Komponist: Michael Wandmacher

Format: Dolby, PAL, Widescreen

Sprache: Deutsch (Dolby Digital 5.1), Englisch (Dolby Digital 5.1)

Untertitel: Deutsch

Bildseitenformat: 2.39:1

Umfangs: 1 DVD

FSK: 12

Ascot Elite, 30. Juni 2017

Produktionsjahr: 2017

Spieldauer: 87 Minuten

 

ASIN: B06XPX75P7

 

Erhältlich bei: Amazon

DarstellerInnen:

  • Emilia Clarke

  • Marton Csokas

  • Caterina Murino

  • Remo Girone

  • Kate Linder

Oje, das hat nicht geklappt, Elfenwerk! 20240419192601743ebf09
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Erstellt: 23.06.2017, zuletzt aktualisiert: 27.02.2018 17:34, 15763