Vom Webstuhl zur Weltmacht (DVD)
 
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Vom Webstuhl zur Weltmacht

Filmkritik von Cronn

 

Sie gelten als die mächtigste Familie des Kaiserreichs: Die Fugger.

Noch heute kann man in Augsburg das Wirken eines der mächtigsten Handelshäuser des Mittelalters sehen. Mit der »Fuggerei« hat man ein zum Baudenkmal gewordenes Zeichen ihrer Macht. Eine spätmittelalterliche Sozialsiedlung, die noch heute unerreichte Mietpreise hat.

Doch woher kamen die Fugger und wie errangen sie einen derartigen Reichtum?

Dieser Frage geht der Historische Spielfilm Vom Webstuhl zur Weltmacht aus dem Jahre 1983 nach. Der Spielfilm ist vom Studio Hamburg neu aufgelegt worden und erscheint als 3-DVD-Box mitsamt einer Zusatzdokumentation. Wie gelungen die Neuauflage ist, soll nun ergründet werden.

 

Verlagsinfo:

Beinahe mittellos war der Bauer und Webergeselle Hans Fugger nach Augsburg gekommen, doch schon seine Söhne Andreas und Jakob zählen zu den 25 reichsten Bürgern der Stadt. Eiserne Disziplin, unermüdlicher Fleiß und ein untrüglicher Geschäftssinn lassen die Familie armer schwäbischer Bauern und Weber nach 1367 in nur drei Generationen zum größten Handels- und Bankhaus Europas aufsteigen. Geldgeschäfte, Warenhandel und vor allem Bergbau machen die Familie unermesslich reich. Selbst die mächtigsten Regenten ihrer Zeit werden zu Schachfiguren in ihrem Spiel und so manch genialer Zug lässt ihr Geschäftsimperium unaufhörlich wachsen. Ihr Geld bestimmt, wer deutscher Kaiser wird. Der Papst braucht sie zur Durchführung seines Ablasshandels. Das Netz der Firma umspannt bald die ganze, damals bekannte Welt. Jakob Fugger II., genial, gerissen und skrupellos, ist der reichste Mann seiner Zeit und einer der mächtigsten. Aber hinter der Fassade seiner Macht verbirgt sich viel Menschliches. Doch trotz sozialer Stiftungen schlägt dem Monopolisten erbitterter Hass entgegen. Die Glanzzeit unter Jakob »der Reiche« ist kurz. Schon im sechzehnten Jahrhundert, mit Antoni Fugger als zweiten großen Regierer, beginnt der Abstieg in die Bedeutungslosigkeit. Allmählich, aber unaufhaltsam.

 

Kritik:

Der Fernsehfilm wurde in sechs Teilen veröffentlicht, um der großen Materialfülle gerecht zu werden. Dies geschah bereits 1983 und doch hat der Stoff nichts von seiner Brisanz eingebüßt. Dabei dreht sich alles um Macht und Intrigen.

Es gelang dem Regisseur Heinz Schirk sehr gut, die Machtverhältnisse in Augsburg und im Kaiserreich ebenso intensiv darzustellen wie in anderen Ländern. Dabei kommt ihm zugute, dass er auf ein erfahrenes Schauspielerensemble zurückgreifen konnte.

Die Kostüme und Sets sind für heutige Verhältnisse noch überzeugend genug ausgefallen, können aber den Zahn der Zeit nicht verleugnen. Das gilt auch für die doch sehr konservative Erzählweise. Heutige Zuschauer werden durch die Langatmigkeit mancher Szeneneinstellungen auf eine Geduldsprobe gestellt.

Auf der anderen Seite ist hierdurch gewährleistet, dass die Hintergründe der Entwicklung der Familie Fugger sehr klar und stringent herausgearbeitet werden konnten.

 

Fazit:

»Vom Webstuhl zur Weltmacht« ist ein Fernsehfilm, der in sechs Teilen ein großes Panorama der Familie Fugger bietet. Wer sich für historische Stoffe interessiert und sich an einer in Teilen langatmigen Regie aus dem Jahr 1983 nicht stört, kann bedenkenlos zugreifen.

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DVD:

Vom Webstuhl zur Weltmacht

BRD, 1983

Regisseur: Heinz Schirk

Format: Dolby

Sprache: Deutsch (Dolby Digital 2.0 Mono)

Bildseitenformat: 4:3 - 1.33:1

Umfang: 3 DVDS

FSK: 12

Studio: Studio Hamburg, 9. Dezember 2016

Spieldauer: 345 Minuten

 

ASIN: B01M7SXPIC

 

Erhältlich bei: Amazon

Inhalt:

  • 01. Stadtluft macht frei

  • 02. Der Schatz im Berge

  • 03. Ein Kaiser wird gemacht

  • 04. Jakob der Reiche

  • 05. Beherrscher des Marktes

  • 06. Nichts unter der Sonne hat Bestand

  • Bonus: Drehbericht / Die Fuggerei in Augsburg

Darsteller:

  • Ernst Jacobi

  • Lutz Mackensy

  • Dietrich Mattausch

  • Klaus-Jürgen Wussow

  • Rolf Becker

Oje, das hat nicht geklappt, Elfenwerk! 202404181356200f773866
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Erstellt: 24.01.2017, zuletzt aktualisiert: 16.03.2023 18:04, 15295