In seiner Kindheit hat Alfie ganze Sommerferien bei den Großeltern in Bunburry verbracht. Das endete, als sie starben. Da war Alfie 12. An seine Tante, die auch dort lebte, hat er nur eine sehr vage Erinnerung. Gerade diese Tante vererbt ihm jetzt aber ihr Cottage. Als Alfie sein Erbe besichtigen will, kann er sich an keinen einzigen Einwohner Bunbellys erinnern, doch 2 Freundinnen seiner Tante nehmen sich seiner an. Gleich bei der Ankunft stolpert Alfie über einen verdächtigen Todesfall. Zusammen mit den beiden alten Frauen macht er sich auf die Tätersuche.
Soweit klingt das (Hör-)Buch, das Helena Marchmont hier vorlegt, wie der Einstieg in eine typische Cosy-Crime-Reihe. Dass der Hobbydetektiv hier männlich ist, stellt in diesem Genre dagegen schon eher ein Ausnahme dar. Die malerischen Cotswolds versprechen als Handlungsort eine interessante Kulisse. Alles gute Zeichen, die gute Unterhaltung für Fans des Cosy-Crime-Genres versprechen. Auch der Fall, in dem zunächst vieles auf einen Unfall hindeutet, passt genauso wie das vielfältige Beziehungsgeflecht des kleinen Ortes ins gewohnte Bild.
Die praktische Umsetzung erweist sich dann allerdings als weitaus weniger gelungen. Die gerade in diesem Genre wichtige Chemie zwischen den Beteiligten funktioniert leider nicht wirklich. Dass der fremde Protagonist, an den sich lediglich wenige Einwohner als Kind erinnern können, innerhalb von Stunden ins Dorfleben integriert wird, wirkt genauso unstimmig wie die Dorfpolizistin, die die Amateurhilfe sofort bereitwillig akzeptiert. Das Genre-typische Feeling kommt beim Lesen kaum auf, der Protagonist wirkt blass. Das kann auch die gelungene Hörbuch-Umsetzung nicht herausreißen.