Wächter der Ewigkeit (Autor: Sergej Lukianenko; Wächter-Zyklus Bd.4)
 
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Wächter der Ewigkeit von Sergej Lukianenko

Reihe: Wächter-Zyklus Bd.4

Rezension von Bine Endruteit

 

Rezension:

„Wächter der Ewigkeit“ ist der vierte Band aus der Wächter-Reihe von Sergej Lukianenko. Lange Zeit hielt sich das Gerücht, dass „Die Wächter des Zwielichts“ der Abschlussband sei und es sich um eine klassische Trilogie handle, doch mit dieser Folge ist klar, dass auch nach dem vierten Band die Handlung immer noch nicht komplett abgeschlossen ist, so dass man auf eine Fortsetzung hoffen darf.

 

Der Lichte Magier Anton Gorodezki wird von seinem Vorgesetzten Geser nach Edinburgh in Schottland geschickt, um dort in einem Mordfall zu ermitteln. Im Verlies einer Burg, die als Touristenaktion dient, ironischerweise sogar an einem „Blutfluss“, der zu einem „Vampirschloss“ führt, ist ein junger Mann umgebracht worden. Der Mörder scheint Humor gehabt zu haben, denn er hat seinem Opfer den Hals aufgerissen, wie es ein Vampir tun würde. Nur die Anderen, die Magier, Hexen, Heiler, Tiermenschen und Vampire, die es wirklich gibt, ahnen, dass mehr dahinter stecken könnte. Anton ist ein Mitglied der Nachtwache. Es ist die Aufgabe dieser Gemeinschaft, über die Dunklen Anderen zu wachen. Umgekehrt sorgt die Tagwache dafür, dass die Lichten sich korrekt verhalten.

 

In Schottland angekommen, versucht Anton mit Hilfe der dortigen Nachtwache herauszufinden, wer den jungen Studenten ermordet hat. Dabei stößt er auf ein unerwartetes Geheimnis. Das Verlies, in dem der Mord verübt wurde, ist ein ungewöhnlicher Ort, der Magie aller Art absorbiert. Selbst das blaue Moos, das sonst überall im Zwielicht wächst, ist dort nicht anzutreffen. Das Zwielicht ist eine Art Parallele zu unserer Welt. Als hoher Magier kann Anton sich bis in die fünfte Schicht bewegen. Bei seinen Nachforschungen findet er heraus, dass an dieser Stelle ein Relikt des alten Magiers Merlin verborgen liegt. Bisher hat er geglaubt, dass es sich bei der Person Merlin lediglich um eine Sage handelt, aber dass dieser ein Anderer war und sogar tatsächlich einer der Größten überhaupt war, überrascht ihn sehr. Nun gilt es also herauszufinden, was Merlin an dieser Stelle des Zwielichts versteckt hat. Und hängt dieses Geheimnis tatsächlich mit dem Mord zusammen? Sind das Relikt und der Mord sogar miteinander verbunden?

 

 

Die Erzählung um Anton ist wieder in drei verschiedene Geschichten unterteilt. Sie heißen „Die gemeinsame Sache“, Der gemeinsame Feind“ und „Das gemeinsame Schicksal“. Insgesamt ergeben sie eine komplette Handlung. Sergej Lukianenkos Stil zeichnet sich dadurch aus, dass er sehr ruhig erzählt. Actiongeladene Kampfhandlungen sucht man hier vergeblich, auch wenn es natürlich magische Duelle gibt. Seine Erzählung weiß ihre Leser durch andere Mittel in ihren Bann zu ziehen. Dadurch, dass man die Handlung von Anton selbst erzählt bekommt, kann man gut nachvollziehen, was vor sich geht, und die Rätsel mit dem Protagonisten gemeinsam lösen.

 

Sehr amüsant sind die Anspielungen auf andere Fantasyhelden, wie zum Beispiel Gandalf aus dem „Herr der Ringe“ oder Luke Skywalker, auch wenn sie nur kurz sind. Eine etwas größere Rolle spielt natürlich Merlin.

 

Wir treffen in dieser Episode viele bekannte Charaktere wieder, zum Beispiel Edgar und Jegor. Da die vorherigen Handlungen und Personen als bekannt vorausgesetzt werden, sollte man „Wächter der Ewigkeit“ nur dann lesen, wenn man die Vorgänger bereits kennt. Ansonsten bleibt einem der Sinn der Geschichte an vielen Stellen verschlossen. Wie für Lukianenkos Bücher üblich, ist nie klar, wer gut und wer böse ist, auch wenn die Aufteilung in Nacht- und Tagwache so klingen mag. Anton muss im Laufe der Zeit immer wieder erkennen, dass auch Lichte Magier Böses tun können oder die Dunklen ihm plötzlich helfen. Das macht die Story unglaublich spannend. Immer wieder ändern sich die Verhältnisse und es ist doch wieder ganz anders, als man es erwartet hatte. Somit liegt hier wieder ein sehr gelungener Roman aus der Wächter-Serie vor, der die Fans begeistern wird.

 

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Oje, das hat nicht geklappt, Elfenwerk! 20240426032459647b77a3
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Wächter der Ewigkeit

Reihe: Wächter-Zyklus Bd.4

Autor: Sergej Lukianenko

Heyne, Mai 2007

Taschenbuch, 450 Seiten

ISBN-10: 3453522559

ISBN-13: 978-3453522558

Erhältlich bei: Amazon


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Erstellt: 15.06.2007, zuletzt aktualisiert: 11.04.2024 08:46, 4104