Wahre Helden (Autor: Terry Pratchett; Scheibenwelt)
 
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Wahre Helden von Terry Pratchett

Rezension von Ulrich Blode

 

Die Scheibenwelt ist voller Gefahren und bedrohlicher Wesen. Zum Glück gibt es Helden, die den Untergang verhindern. Doch das Heldentum stirbt aus. Die recht alten Mitglieder der “Grauen Horde”, also die letzten Helden, wollen den Göttern das Geschenk des Feuers zurückbringen, in Form eines äußerst explosiven Fasses. Mit dem Tod soll gleichzeitig die (literarische) Unsterblichkeit erlangt werden. Anführer ist Cohen der Barbar und ganz so klug ist sein Plan nicht. Denn hätte er Erfolg, würde die Scheibenwelt untergehen. Wer ist also Held und wer Bösewicht? Zum Glück folgen ihnen der Zauberer Rincewind, der Wissenschaftler Leonard von Quirm und der Hauptmann Karotte, um die letzten Helden von dem wahnsinnigen Plan abzuhalten. Doch die Heimstatt der Götter ist weit entfernt und die “Graue Horde” hat bereits einen beträchtlichen Vorsprung.

Also, so genial und verrückt es auch sein mag, ein wird Gefährt gebaut, das nichts anderes als ein Luft- und Raumschiff darstellt. Leonard von Quirm erfindet besagtes Gerät, das „Milan“ genannt wird. Mit der „Milan“ soll es möglich sein, sich in die Lüfte zu erheben, dank zweihundert Sumpfdrachen. Der tollkühne Plan besteht darin, dass man über den Rand der Scheibenwelt hinausfährt und sich ins Nichts stürzt. Die Schwerkraft der Scheibenwelt hält “Milan” natürlich in ihrem Bann und führt das Schiff elegant und vorausberechnet auf die andere Seite der Scheibenwelt direkt zur Heimstatt der Götter.

Wie geplant stürzen Rincewind, von Quirm und Karotte mit Schiff und Drachen über den Scheibenweltrand, nicht geplant verläuft ihre Flugroute. Nach einigen bemerkenswerten neuen Erfahrungen landen sie auf dem Mond. Bei dem kleinen Zwischenstopp lassen sie ihre hungrigen Drachen von der silbernen Mondflora kosten, was zu bemerkenswerten feurigen Rülpsern führt, die noch auf der Scheibenwelt zu beobachten sind. Etwas überhastet geht es dann aber an das richtige Ziel, und kurz vor dem Ende kann Cohen der Barbar von der Unsinnigkeit seines Tuns überzeugt werden. Doch der Auslöser der Bombe ist bereits gedrückt und der Untergang der Scheibenwelt steht kurz bevor. Um alles noch zu retten, das bedarf tatsächlich wahrer Helden …

 

Eines kann man Terry Pratchetts Geschichten nicht vorwerfen: gewöhnlich zu sein. Übertrieben philosophisch oder einfach nur verquast sind seine Texte auch nicht. Pratchetts Texte sind pfiffig, abwechslungsreich und würzig, mit einer Prise Eleganz. Seine Wortspiele enthalten Witze wie Ironie, die Geschichten enden lustig.

„Wahre Helden“ ist ein halber Roman und ein halbes Bilderbuch, beides ergibt ein atemberaubendes Panorama. Die Illustrationen von Paul Kidby sind verrückt und detailliert. Die Bilder bringen einem die Figuren näher und harmonieren mit dem Text. Auch die Übersetzung von Andreas Brandhorst ist gelungen und lässt sich leicht lesen.

Insgesamt ist „Wahre Helden“ ein sehr schönes Buch geworden, das seinen Preis durchaus wert ist.

 

Oje, das hat nicht geklappt, Elfenwerk! 20240419074227662d13a0
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Buch:

Wahre Helden

Autor: Terry Pratchett

Gebundene Ausgabe: 158 Seiten

Verlag: Manhattan (Oktober 2001)

Sprache: Deutsch

ISBN-10: 3442545315

ISBN-13: 978-3442545315

Erhältlich bei Amazon


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Erstellt: 09.03.2007, zuletzt aktualisiert: 11.04.2024 08:46, 3596