Westwood Vibrato (Band 3)
 
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Westwood Vibrato (Band 3)

Rezension von Christel Scheja

 

Auch in der Printversion scheint „Westwood Vibrato“ den Lesern so gut zu gefallen, dass die Serie auch als vollfarbiges Großtaschenbuch fortgesetzt wird. Inzwischen ist der dritte Band mit neuen Geschichten erschienen, die langsam aber sicher auch deutlich machen, dass die Serie durchaus einen roten Faden hat.

 

Seit einiger Zeit hat Cornelia einen ständigen Begleiter, den sie nicht mehr los wird, auch wenn sie es noch so versucht. Aber „Kuku“ hat seine eigenen Vorstellungen – auch was die Behandlung ihrer Gäste und Kunden angeht, was sie manchmal ziemlich wütend macht. Und doch – ohne ihn kann sie irgendwann nicht mehr sein, wie sie eines Tages merkt.

Dann ist da die wilde Catherine, die sich ständig mit der Polizei anlegt und droht, bald im Gefängnis zu landen. Pater Thomas versucht sie geduldig wieder auf den richtigen Weg zu bringen, doch das gelingt erst, als er allen seine eigene wilde Vergangenheit enthüllt und es so mit der Kraft der Musik schafft, zu dem rebellischen Mädchen durchzudringen.

Ein anderes Mal soll sie eine alte Blockflöte reparieren an der mehr als nur Erinnerungen hängen – auch eine tragische Liebesgeschichte. Durch die Betreuung der schwerkranken Kinder in der geschlossenen Abteilung des Krankenhauses kommt sie endlich auch wieder Alan näher, dem jungen Arzt, für den sie etwas mehr empfindet, was auch zu erwidert werden scheint.

Eine neue Nachbarin bringt ein bisschen mehr Fahrt in die Beziehung, nicht weil sie eine Rivalin ist, sondern ausgerechnet Alans Schwester, die dafür sorgen will, dass dieser sich auch an seine Verpflichtungen gegenüber der Familie in England erinnert.

 

Natürlich könnten die Geschichten in „Westwood Vibrato“ immer nach dem gleichen Schema ablaufen, aber das tun sie glücklicherweise nicht. Zwar erzählen auch diesmal Instrumente das Schicksal ihrer Besitzer, aber glücklicherweise nicht in alle Episoden. Gerade die erste ist ein Ausreißer, handelt es sich beim Erzähler doch um den frechen Pinguin der Cornelia schon seit längerem nicht mehr von der Seite weicht. Besonders einfühlsam ist danach die Erzählung, die Pater Thomas in den Mittelpunkt rückt, der auf ganz ungewöhnliche Weise ein Mädchen zur Besinnung bringt, das er besser versteht als jeder andere.

Bewegende Schicksale drehen sich dann um eine Blockflöte, um kranke Kinder, die sich nur noch an der Musik festhalten können, ehe dann der bisher nur angedeutete Hintergrund wieder greift. Denn auch wenn es sich zwischen der Instrumentenbauerin und ihrem Arzt gut entwickelt, so kommen nun doch auch einige überraschende Wahrheiten ans Licht.

Feinfühlig und warmherzig geht es auch diesmal zu. Es gibt eine Menge zum Schmunzeln und noch mehr zum Lachen, so dass die Leser viel Abwechslung geboten bekommen. Und endlich werden auch die vagen Andeutungen konkreter und zeigen, das der Leser noch viel von der Serie erwarten kann. Zwar wird Action nicht gerade groß geschrieben, dafür aber um so mehr der Hintergrund und die Entwicklung der Figuren, was dem Manga einen nachhaltigen Eindruck verschafft.

 

Es lohnt sich also durchaus auch eine Blick in den dritten Band von „Westwood Vibrato“ zu werfen, bieten die zunächst nur leisen und gefühlvollen Geschichten doch wesentlich mehr als man auf den ersten Blick denkt – vor allem viele Überraschungen, die die Serie noch abwechslungsreicher machen!

 

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Buch:

Westwood Vibrato (Band 3)

Autor: In-Wan Youn

Zeichnungen: Sin-Hee Kim

Westwood Vibrato Vol. 3, Korea/Japan, 2010

Aus dem Koreanischen von O. Jeong

Taschenbuch, 224 Seiten

Tokyopop, Hamburg, erschienen Februar 2015

ISBN-10: 3842008783

ISBN-13: 978-3842008786

 

Erhältlich bei: Amazon

Oje, das hat nicht geklappt, Elfenwerk! 20240427000245aa2ea22d
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Erstellt: 20.02.2015, zuletzt aktualisiert: 24.03.2024 18:50, 13849