Wikinger (Brettspiel)
 
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Wikinger

Rezension von Heike Rau

 

In diesem Spiel werden die Wikinger mit ihren Drachenschiffen auf eine abenteuerliche Entdeckungsreise geschickt, um Neuland in ihren Besitz zu nehmen, dieses zu besiedeln und gegen Angriffe zu verteidigen.

 

Aufmachung

Ins Auge fällt sofort das reichlich zur Verfügung gestellte Spielmaterial. Aus sechs großen Stanzkarten müssen zunächst die Goldstücke, Festlandwinkel, Schiffs-, Insel- und Sonderplättchen herausgelöst und auf dem gut strukturierten Spielbrett die Drehscheibe befestigt werden. Zur Verfügung stehen die vielen farbigen Wikingerfiguren, die Spielersteine und die Wertungstafeln. Das alles macht schon vorab Lust auf das Spiel. Die Spielteile sind robust und wirken langlebig. Das Preis-Leistungsverhältnis ist damit ausgewogen. (Bild 1)

 

Verständlichkeit der Spielregeln

Die Spielregeln sind auf sechs großen engbeschriebenen Seiten untergebracht und damit sehr umfangreich. Beim ersten Spielen tun sich sehr viele Probleme auf. Erst nach und nach lernt man die dem Spielfeld zugeordneten Begriffe der verschiedenen Plätze zuzuordnen. Das Ausmaß des Spieles erschließt sich erst nach mehreren Durchgängen vollständig. Das liegt daran, dass vieles zu ungenau erklärt wird und man seine Fantasie bemühen muss. Es ist also kein Spiel, dass man nach zehn Minuten begriffen hat. Aber bei einem so aufwändig gestaltetem Spiel, wird ein vorangehender Lernprozess als normal betrachtet.

 

Spielziel

Ziel des Spieles ist es, durch geschicktes Vorgehen und gute Planung die eigene Welt samt Volk am Festlandswinkel perfekt auszubauen, um möglichst viele Goldstücke und Siegpunkte in Zwischenwertungen und der Schlusswertung herauszuschlagen.

 

Spielvorbereitung

Beim ersten Spielen müssen die Plättchen aus den Stanzpappen gelöst werden, was ein wenig Zeit kostet. Die Drehscheibe lässt sich schnell und einfach am Spielbrett befestigen und verbleibt dann auch dort. Danach ist das Spielfeld in kurzer Zeit aufgebaut. (Bild 2) Für die losen Plättchen gibt es im Karton vorgesehene Kästchen in denen diese dann in Stapeln aufbewahrt werden können.

 

Spielablauf

Ein Spiel besteht aus sechs Durchgängen, um die sechs Plättchenstapel, die auf Ablagefeldern bereitliegen durchzuspielen.

12 Plättchen bestehend aus Inselteilen und Wikingerschiffen werden nach Anweisung um die Drehscheibe verteilt. Der beginnende Spieler zieht aus dem Säckchen 12 Figuren und platziert diese entsprechend den Vorgaben ebenfalls um die Drehscheibe.

Reihum erwerben nun die Spieler pro Zug eine Kombination aus Plättchen und Figur, bezahlen den Preis, der auf der Drehscheibe angegeben ist und legen am Spielwinkel an. Hier muss natürlich genau der Kauf geplant werden. Damit sich die Plättchen und Figuren sich auch optimal in die eigene Welt einfügen lassen und man keinen Punkteabzug riskiert. Wichtig ist auch, die Welt der Mitspieler im Auge zu behalten. Durch geschickten Kauf können diese in ihrer Welt behindert werden, was unter Umständen zum eigenen Sieg führen kann. Das Drehrad wird bewegt, wenn beim Erwerb einer Kombination der Platz neben der „0“ leer ist.

Sind die Plättchen um das Drehrad verkauft, erfolgt der nächste Durchgang. Zwischenwertungen erfolgen nach dem 1., 3., und 5. Durchgang. Zum Schluss gibt es die große Wertung. (Bild 3)

 

Spielspaß

Das Spiel ist für Anfänger und Kinder recht kompliziert. Man braucht Anlaufzeit und muss immer wieder die Spielanleitung zurate ziehen, die sich als recht unübersichtlich erweist und auch nicht alle Fragen beantwortet. Spaß am Spiel stellt sich erst nach einigen Runden ein, wenn man gelernt hat taktisch geschickt vorzugehen. Das Werten erfolgt nach einem kompliziertem Muster, das man ebenfalls nicht so leicht durchschaut. Hier hilft aber die kleine Karte mit Wertungsübersichten weiter.

Fortgeschrittene Spieler werden sich der Herausforderung, die das Spiel mit sich bringt, sicher gerne stellen. Es erfordert taktisch geschicktes und umsichtiges, vorausplanendes Handeln. Fortschritte zu erzielen und zu sehen, wie die eigene Inselwelt immer größer wird, während man den Gegner auflaufen lässt, macht sehr viel Spaß.

 

Spielspaß bei öfteren Spielen

Je öfter man spielt, um so mehr Spaß hat man. Denn nur dann hat man die Spielregeln drauf und lernt immer besser vorzugehen.

Zudem ist jedes Spiel immer wieder anders. Der Ehrgeiz zu gewinnen, ist groß.

Für alle, die sich für das Spiel begeistern können, gibt es eine Version für Fortgeschrittene. Hier werden die Figuren anders ausgelegt, die Regeln für den Bootsmann sind anders und die Sonderspielplättchen kommen zum Einsatz.

 

Altersgruppen

Das Spiel ist für Kinder ab 10 Jahren geeignet. Aber es wurde festgestellt, das hier Hilfe nötig ist. Es ist eher ein Spiel für Jugendliche und Erwachsene. Ein Kind mit einem Alter von 10 Jahren in der Runde muss schon sehr geübt sein, um hier nicht ins Hintertreffen zu gelangen.

 

Personenzahl

Spielen können zwei bis vier Personen. Mit vier Personen braucht man sehr viel Platz, weil ja jeder seine Inselwelt bauen muss. Es ist auch schwieriger zu spielen, weil man mehr als einen Mitspieler beobachten, und viel besser planen und vorausdenken muss. Hier spielt das Glück eine größere Rolle, als wenn man nur zu zweit gegenüber sitzt.

 

Fazit

„Wikinger“ ist optisch sehr schön wirkendes Spiel, das Ansprüche an das Können der Spieler stellt. Man braucht etwas Übung, um das Spiel gut voranbringen zu können.. Einige Feinheiten im Spielverlauf erschließen sich nach und nach. Das macht die Sache aber eher noch einen Tick spannender. Die Besonderheit dieses Spiels ist die am Brett befestigte Drehscheibe, die noch mehr Abwechslung in das ohnehin sehr lebendigen Spiel bringt.

 

Oje, das hat nicht geklappt, Elfenwerk! 202404270444078e1580d4
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Brettspiel:

Wikinger

Autor: Michael Kiesling

Schmidt Spiele

Spieler: 2 bis 4

Dauer: ca. 50 Minuten

Alter: ab 10 Jahren

ASIN: B000LN3PQ2

Auszeichnungen Spiele: Empfehlungsliste "Spiel des Jahres"

Erhältlich bei: Amazon

 


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Erstellt: 06.07.2007, zuletzt aktualisiert: 16.02.2018 17:50, 4400