Åsa Stryg schlägt sich als Söldnerin gerade so durchs Leben. Mehr als die Belohnung für das Aufgreifen kleiner Gauner verdient sie meist nicht. Da kommt der Auftrag eines 13-jährigen Mädchens überraschend: Åsa soll den Mörder ihrer Mutter finden! Dass dieser Mann der Erzfeind ihres großen Idols Eloann Khrom ist, gefällt Åsa. Zudem hat das Mädchen reichlich Geld. Um das Gebirge im fortschreitenden Herbst zu überqueren, fehlt nur noch ein ortskundiger Führer. Den finden sie in Reid, nur dass der selbst ein Gauner ist.
Im 1. Teil ihrer Fantasy-Dilogie verbindet Silke Katharina Weiler typische Elemente von Fantasy-Abenteuern mit überraschenden Wendungen. Was zunächst wie die Quest der Söldnerin wirkt, entwickelt sich in mehrfacher Weise in unerwartete Richtungen. Verraten sei hier nur, dass es zwischen Åsa und dem Gauner/Führer zu einer Annäherung kommt. … wobei das vielleicht nicht ganz so überraschend ist. Diese beiden Charaktere benutzt die Autorin auch wechselweise als Ich-Erzähler. Die Rolle der jungen Auftraggeberin erweist sich dagegen als überraschend klein. (Diese Einschätzung geht allerdings eventuell auch hauptsächlich darauf zurück, dass ich relativ oft Fantasy-Werke mit Protagonisten in diesem Altersbereich lese.) Die Autorin geht in ihrem Buch recht ausführlich auf die Hintergründe fast aller wichtigeren Charaktere ein, was man in ähnlich veranlagten Werken öfters vermisst. Am Ende darf der Leser gespannt auf die weiteren Entwicklungen in Band 2 sein.