Wintermaid von Klara Bellis
Hörbuch
Rezension von Frank W. Werneburg
Verlagsinfo:
Ein heiliger Auftrag führt die Jägerin Lhan ins Gebirge. Als sogenannte Wintermaid soll sie den Winter bezwingen. Doch zwischen den Felsen lauert der Eisgeist, ein blutrünstiger Menschenfresser. Wenn es ihr gelingt, die Bestie als Jagdbeute ins Dorf zu bringen, wird sie als Winterbezwingerin gefeiert. Sollte sie scheitern, wird die Rache des Dorfes grausam sein.
Schon bald wächst in Lhan der Verdacht, dass dies ihr geringstes Problem ist.
Rezension:
Im tiefsten Winter wird eine Jungfrau in die Berge geschickt, um reiche Beute heimzubringen. So ist es Tradition. Wenn ihr das gelingt, wird sie geehrt, wenn nicht oder sie sich sogar verletzt, gilt sie als die Schande des Dorfes. Lhan ist stolz, die Auserwählte zu sein. Als es ihr sogar gelingt, einen echten Eisgeist zu überwältigen, fühlt sie sich auf der Siegerseite. Doch die raue Wirklichkeit holt sie schnell ein …
In ihrer Fantasy-Geschichte um die Wintermaid verarbeitet Klara Bellis Geschlechterrollen vergangener Zivilisationen. So erfährt die Protagonistin nach ihrer Rückkehr, dass ihr Vater sie in der Zwischenzeit an einen alten Mann als dessen als 5. Ehefrau verkauft hat. Entsprechend historisch erscheint auch die Welt der Handlung. Aber auch ihre Beute scheint nicht das Monster zu sein, als das Eisgeister in ihrer Heimat gelten. Dass die Heldin der Geschichte gegen all das aufbegehrt, ist natürlich zu erwarten. Die Entwicklung der Figur ist dabei überzeugend dargestellt. Allerdings endet die Story, wenn der Leser gerade das Gefühl hat, es würde gerade erst richtig losgehen. Aber das dürfte Band 2 wohl nachholen.
Der Stil der Autorin erweist sich als gut les- beziehungsweise hörbar. Auch die Hörbuchumsetzung macht einen gelungenen Eindruck.
Fazit:
Diese Fantasy-Geschichte legt stärkeren Wert auf die menschlichen Beziehungen und Wertevorstellungen als auf die Fantasy-Elemente.
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