Witch Hunt (PC)
 
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Witch Hunt

Rezension von Cronn

 

Sobald ich das Dorf betreten habe, spüre ich die Macht des Unheimlichen. Irgendetwas hat seine finsteren Krallen nach den Dorfbewohnern ausgestreckt und hält sie fest in seinem Bann. Die Menschen haben sich in ihre Häuser verzogen.

Die Tiere sind im Stall oder auf der Weide. Niemand kümmert sich um sie. Ich spüre, wie sich eine fremde Macht gleich einem Mantel aus Finsternis über den Ort gelegt hat.

Als ich die Kirche betrete, finde ich den Kirchendiener vor. Er verrät mir, dass der Bürgermeister weitere Informationen für mich bereithält. Dieser wohnt jenseits des Friedhofs, eine kleine Anhöhe hinauf.

Sobald ich durch den Friedhof bin, betrete ich das große Haus. Der Bürgermeister weiht mich darin ein, dass Belville von Monstern in den Wäldern umgeben ist. Meine Aufgabe ist es nun, das Dorf von den Viechern zu befreien.

Als ich über die Brücke laufe und in den Wald eintrete, spüre ich, dass es keine leichte Aufgabe sein wird. Aber ich habe meine Büchse mit Silberkugeln dabei, dazu ein Kruzifix und einen Degen. Das wird mir helfen.

Schon sehe ich zwei schlurfende Zombies auf dem Waldweg vor mir. Den ersten knippse ich mit der Büchse aus, den zweiten mit dem Degen. Dahinter steht ein Stein, bei dem ich abspeichere. Gottseidank habe ich den ersten Auftrag geschafft. Aber die Gegend will erkundet sein, da gibt es noch einige Monster zu erledigen …

 

Witch Hunt ist das neueste Game von Indiependent-Entwickler Andrii Vintsevych aus Kiew, Ukraine. Andrii Vintsevych war lange Zeit in der Games-Industrie tätig, bevor er sich selbstständig gemacht hat und nun als Ein-Mann-Studio arbeitet. Seine Vorgängerspiele waren u. a. Sector Zero und Shadows Peak.

Doch wie gelungen ist »Witch Hunt«? Das soll die nachfolgende Rezension aufzeigen. Doch zunächst ein Blick auf den Hintergrund.

 

Hintergrund:

Das Spiel ist im New England des 18ten Jahrhunderts angesiedelt. Man spielt einen namenlosen Hexenjäger, der die Wälder rings um den Flecken Bellville absucht, um die dortigen Monster zu erlegen.

Die Story ist recht knapp, aber das wichtigste ist bei diesem Spiel die Atmosphäre und die ist ziemlich dicht.

 

Gameplay:

Aus der Ego-Perspektive steuert man den Hexenjäger. Zunächst kann man sich im Dorf beim Händler ausrüsten. Hier bekommt man u. a. Silberkugeln, Kruzifixe und weiteres mehr, was einem den Kampf erleichtert. Die Palette ist dabei groß und man kann schon davon sprechen, dass »Witch Hunt« hier Rollenspielelemente einbaut.

Anschließend geht man über eine Brücke in den zweiten Teil des Spiels – die Wälder rings um Bellville. Und die haben es in sich.

Die Atmosphäre ist zum Schneiden dick, überall heult es, der Wind pfeift und man hört das Monster durch das Dickicht schleichen.

Unterschiedliche Monster gibt es. Zum einen eine Art Zombie, dann Spinnen oder Höllenhunde. Aber es soll nicht zuviel verraten werden, denn ein Reiz von »Witch Hunt« liegt darin, selbst herauszufinden, was vor sich geht.

Und darin liegt auch eine Krux: »Witch Hunt« ist kein Spiel, das den Spieler behutsam an seine Spielmechaniken heranführt. Man wird sofort hineingeworfen und muss sehen, wie man zurecht kommt. Das mag manche freuen, gerade die Fraktion der Hardcore-Spieler. Aber andere wird es eher abschrecken, so dass sie frustriert das Game zur Seite legen.

 

Grafik und Sound:

Das Spiel befindet sich noch im Early-Access auf Steam, dennoch ist die Grafik schon ordentlich gelungen. Die Animationen wirken sogar recht gut, die Texturen verbessern sich von Update zu Update. Für ein Indie-Spiel ist die grafische Qualität gelungen, wofür auch das Grundgerüst zu einem Teil zuständig ist, die Unity-Engine.

Die Soundqualität ist bei einem Horrorspiel sehr wichtig. Hier gelingt es dem Entwickler mit wenigen Kniffen eine bedrohliche Atmosphäre zu schaffen. Das Knacken von Zweigen im Wald, das unterschwellige Summen bei bestimmten Monsterarten und so weiter – all das trägt zur gelungenen Atmosphäre bei.

 

Fazit:

»Witch Hunt« ist ein beeindruckendes Early-Access-Spiel, das von einem Indie-Entwickler in Eigenregie auf den Markt gebracht wird. Es stecken durch seine RPG-Elemente viele Möglichkeiten darin und es wird ständig weiter ausgebaut.

Allerdings gibt es auch den ein oder anderen Haken. So ist die Lernkurve ungewöhnlich hoch, die Einstiegshürde dementsprechend ebenso. Wer sich gerne in ein Spiel verbeißt und sich selbst die Mechanik beibringen möchte, liegt bei »Witch Hunt« genau richtig. Alle anderen sollten auf eine Möglichkeit warten, eine Demo anzuspielen.

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PC-Spiel:

Witch Hunt

Andrii Vintsevych Games, 2. Juni 2018

Steam Early Access

 

Erhältlich bei: steam


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Erstellt: 17.08.2018, zuletzt aktualisiert: 13.04.2024 08:22, 16862