Witchblade 01 (DVD)
 
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Witchblade Vol. 1 (DVD)

Filmkritik von Thomas Pichler

 

Im Jahre 1995 hat das US-Studio Top Cow die Comic-Serie Witchbalde gestartet, ein Titel, der sich zu einem der erfolgreichsten der modernen Ära entwickeln sollte. Inzwischen gibt es auch eine ganze Reihe von Spin-Offs, darunter eine 24-teilige Anime-Serie. Die ersten 4 Episoden dieser Serie sind auf der Witchblade DVD 1 zusammengefasst.

 

In einer nicht all zu fernen Zukunft lebt Masane Amaha, aktuelle, ahnungslose Trägerin der Witchblade. Sie kehrt in ein teilweise überflutetes Tokio zurück, wo sie sechs Jahre zuvor bei der Tokio verwüstenden Katastrophe ihr Gedächtnis verloren hat. Unterwegs ist sie mit ihrer Tochter Rihoko, die damals mit ihr gefunden wurde. Die beiden haben ein Problem mit der Kinderfürsorge NSWF (National Scientific Welfare Foundation): Da Masane weder ein geregeltes Einkommen noch eine Wohnung hat, gilt sie der NSWF nicht als geeignet, Rihoko in ihrer Obsorge zu behalten. Eine daraus resultierende Kurzschlussreaktion bringt Masane ins Gefängnis.

 

Der Fotograph Tozawa ist in Tokio eigentlich einer unheimlichen Mordserie auf der Spur, in der er eine große Story wittert. Doch als Rihoko vor der NSWF flüchtet, macht sie ihn zu ihrem nicht ganz willigen Komplizen, der sie schließlich zum Gefängnis bringt. Dort hat Kampfroboter begonnen, ein Blutbad anzurichten. Die Witchblade, Masane verwandelt sich erstmals in eine ziemlich kampfgeile, spärlich bekleidete Rothaarige. In dieser Gestalt läuft sie dem Tozawa vor die Linse, Mutter und Tochter bleiben vorerst getrennt.

 

Bevor Masane mit Rihoko wieder vereint wird, gerät sie zunächst an den Douji-Konzern. Dessen Boss möchte, so sagt er, dass die Trägerin der Witchblade für ihn arbeitet, da er weiß, was für die Mordserie verantwortlich ist: Die Reihe der offenbar durchdrehenden X-Con Kampfroboter, die dank einer menschlichen Gestalt unbemerkt unter der Bevölkerung leben. Doch Douji ist nicht die einzige Machtgruppe, die sich für die Witchblade interessiert. Zum Ende der vierten Episode und somit der DVD trifft Masane erstmals auf zwei Frauen, die ebenfalls eine Kampfgestalt annehmen können.

 

Tokio verwüstet? Check. Gefährliche Maschinen? Laufen frei herum. Heldin mit großer Oberweite? Sowieso. Machtgruppen mit undurchsichtigen Motiven? Im Spiel. Weitere wandlungsfähige Super-Babes? Eh klar. Nach den vier Episoden der ersten DVD ergibt sich der Eindruck, dass Witchblade ohne wirklich ungewöhnliches Element nach bewährten Rezepten für Animes mit eher jugendlich-männlicher Zielgruppe gestrickt ist. Das aber wenigstens gut durchschaubar, der Worum-bitte-geht-es-Effekt manch anderer Anime-Serien bleibt aus. Genügend bleibt nur angedeutet, sodass man Lust auf die Fortsetzung bekommt.

 

Etwas unvorteilhaft ist allerdings, dass die Hauptfigur nicht gänzlich überzeugen kann. Masane wirkt eher unsicher, tendenziell hysterisch und leicht trottelig, es sei denn, sie ist durch die Witchblade verwandelt. Dann ist sie einfach nur auf Kampf versessen und darf dabei ihre umfangreichen Reize zur Schau stellen. Mit der Comic-Original-Trägerin Sara Pezzini kann sie als starke Figur einfach nicht mithalten, was für echte Witchblade-Fans eine ziemliche Enttäuschung bedeuten könnte. Andere Charaktere sind aber deutlich interessanter, allen voran die für ihr Alter äußerst schlaue, durchsetzungsfähige und vorlaute Rihoko. Was es mit ihr wohl wirklich auf sich hat?

 

Die Panini-DVD bietet neben der deutschen Tonspur in Dolby Surround 5.1 und 2.0 auch die japanische Version in Dolby 2.0, ein schöner Service für Originalsprachen-Fans. Wie gewöhnlich bei Anime-DVDs von Panini ist keine englische Tonspur enthalten. Was sonst eigentlich nichts macht, ist in diesem Fall doch ein wenig schade. Die Serie gilt als kanonische Zukunft des US-Comics, für echte Witchblade-Fans wäre also doch interessant, wie die US-Fassung des Animes klingt. Die Bildqualität ist überzeugend, sowohl auf Fernseher als auch PC (Flatscreen mit 1280x1024 Bildschirmauflösung). Die Special Features umfassen ein Interview mit der japanischen Stimme Masanes sowie einen Musik-Videoclip. Davon abgesehen gibt es Trailer anderer bei Panini erschienener Serien.

 

Fazit

Der Auftakt der Anime-Verarbeitung der Witchblade-Franchise lässt zugegebener Maßen eine nicht wirklich ungewöhnliche Anime-Serie rund um eine spärlich bekleidete Heldin vermuten. Allerdings präsentieren sich die vier auf der DVD enthaltenen Folgen solide, sind inhaltlich schlüssig und machen schon neugierig auf die Fortsetzung. Fraglich ist freilich, ob speziell Fans von Sara Pezzini sich mit der schwach wirkenden Hauptfigur wirklich anfreunden können. Interessante Nebenfiguren machen es den Versuch doch wert.

 

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Oje, das hat nicht geklappt, Elfenwerk! 2024042003023509132c0b
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Witchblade Vol. 1

Episoden:

1. Beginn

2. Zweifel

3. Widerstand

4. Bewegung

Regisseur: Yoshimituy Ohashi

Dauer: 100 min

Format: Dolby, PAL, Surround Sound

Region: 2

Sprache: dt. 5.1 & 2.0; jap. 2.0

Untertitel: dt.

FSK: 16

Studio: SPV

Extras: Interview mit Mariko Noto; Musik Clip

Vertrieb: PaniniVideo 2007

erhältlich bei Panini


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Erstellt: 18.11.2007, zuletzt aktualisiert: 08.03.2024 09:25, 5308