Witchblade – Gesamtausgabe (DVD; Anime; FSK 16)
 
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Witchblade – Gesamtausgabe

Rezension von Christel Scheja

 

Es kommt zwar selten vor, aber gelegentlich lassen sich japanische Mangaka oder Produzenten von Fernsehserien auch von westlichen Romanen oder Comics beeinflussen, die nicht auf irgendwelchen Mythen basieren, sondern Teil der Popkultur sind. Allerdings nehmen sie sich dann die Freiheit, die dargebotenen Elemente ganz frei zu interpretieren und eine eigene Geschichte zu erfinden.

Sehr schön kann man das an der 24-teiligen Anime-Serie „Witchblade“ aus dem Jahr 2006 erkennen. Studio Gonzo ließ sich dabei von dem amerikanischen Superheldencomic „Witchblade“ inspirieren. Viel geblieben ist außer einigen wichtigen Schlüsselelementen von der ursprünglichen Geschichte so gut wie nichts. Die Serie lief 2008 auch in Deutschland auf Animax. Bei Nipponart erscheint erstmals eine Gesamtausgabe mit allen Folgen.

 

Japan ist nicht mehr das, was es einmal war. Durch ein Erdbeben wurden weite Teile des Inselstaates überschwemmt und das Land selbst ist in Chaos versunken, da die Überlebenden nicht mehr wissen, wohin. Immer wieder müssen die Behörden hart durchgreifen, damit die Ruhe gewahrt bleibt. Allein Tokio hat alles unbeschadet überstanden.

Zu den Flüchtlingen die sich dort hin begeben, gehört auch die junge Mutter Rohiko mit ihrer sechsjährigen Tochter Masane. Allerdings muss sie es sich schon bald gefallen lassen, dass das Jugendamt ihr die Tochter wegnehmen möchte, weil es ernsthafte Gründe dafür gibt.

Und das ist noch nicht alles – denn in dem Moment, in dem sie dann auch noch von einem roboterähnlichen Monster angegriffen wird, entfesselt sich in Rihoko die macht der „Witchblade“, einer legendären Waffe, die ihren Träger zu einem hochgefährlichen Killer macht.

Das bleibt nicht unbemerkt und schon bald werden die junge Frau und ihre Tochter zum Spielball zwischen zwei konkurrierenden Organisationen.

Denn diese wissen um das Geheimnis der Witchblade und versuchen diese schon lange zu kopieren, nun das Original in die Hände zu bekommen – das wäre der größte Gewinn von allen.

Und auch Rihoko, die sich an bestimmte Zeiten ihres Lebens nicht mehr erinnern kann, muss feststellen, dass sie tiefer in alles verwickelt ist, als sie dachte.

 

Auf den ersten Blick mag die Serie typisch für den japanischen Markt sein. Eine hübsche, junge und insgesamt doch recht normale Frau verwandelt sich mittels eines Artefakts in ein fast dämonisches wirkendes Wesen, als dass sie nicht nur alle möglichen Gegner mit links besiegt, sondern auch prächtig anzusehen ist.

Leicht bekleidet wie auf dem Cover springt sie durch die Szenerie und stellt nicht nur ihre Kampfkünste zur Schau, sondern auch ihre reizenden körperlichen Besonderheiten, da sie in dieser Form natürlich äußerst ansprechend für Männeraugen gebaut wird.

Natürlich versammelt sie bald auch schon eine Gruppe von Leuten um sich die ihr beistehen, denn die Gefahr geht nicht unbedingt von den Monstern aus, mit denen sich die Witchblade herumschlägt, sondern eher von den Menschen, die von der Macht des Artefakts fasziniert sind und diese unbedingt in die Hände bekommen wollen, um sie zu duplizieren. Vor allem eine Person scheint daraus einen regelrechten Kreuzzug gemacht zu haben.

Das Ringen um die Geheimnisse die die Waffe umgeben, bestimmt einen großen Teil der Serie, aber die Macher nehmen sich auch die Zeit, die Figuren in alltäglich wirkenden Szenen vorzustellen, ihre Stärken und Schwächen so zu präsentieren, dass sie einem durchaus ans Herz wachsen und damit auch an die Serie fesseln. Vor allem Rihoko und ihre Tochter gewinnen durch die kleinen Geschichten sehr an Tiefe.

Die Geschichte hat einen interessanten Hintergrund. Vielleicht kratzt man nicht am Mythos der Witchblade selbst und lässt ihr ihre Geheimnisse, aber man baut doch viele Intrigen auf, die sich erst nach und nach entfalten und für zusätzliche Spannung sorgen, die weit über reine Action hinaus geht.

Die Serie selbst zeichnet sich durch Figuren mit interessanter Vergangenheit, geschickt miteinander verknüpften Geheimnissen und dramatischen Momenten aus, die weit über eine Aneinanderreihung von Kämpfen hinaus geht. Die Serie hat eine erstaunliche Tiefe und spielt zudem mit Science Fiction Elementen, die gut dazu passen.

Heraus kommt eine Serie, die durchaus auch den normalen Fan anspricht, Wissen über die amerikanische „Witchblade“ ist nicht von Nöten, da die Serie ganz allein für sich steht, hat man allerdings den ein oder anderen Comic gelesen kann man sich den Spaß machen und nach Verbindungen suchen. Die Geschichte ist sehr eigenständig und in sich abgerundet, so dass keine Wünsche offen bleiben.

Die Animation entspricht den TV-Produktionen ihrer Zeit. Sie ist solide aber nicht herausragend, die Aufbereitung kann sich sehen lassen. Bild und Ton sind ansprechend, auch die Farbgebung sorgt für Atmosphäre.

Die Extras sind hingegen etwas spärlich, nur ein Poster und ein Aufkleber wurden beigefügt, das Digipack im Schuber ist hübsch gestaltet.

 

 

 

Fazit:

 

„Witchblade“ ist eine der sehenswerten Sci-Fi-Animeserien. Sie bietet die gewünschten Actionszenen mit den entsprechenden Schauwerten, darüber hinaus aber auch eine interessant gestaltete Geschichte mit spannend verwobenen Intrigen und Geheimnissen, die bis zum Ende der in sich geschlossen Staffel für die richtige Spannung sorgen. Dazu kommen facettenreiche Figuren die einem ausgesprochen schnell ans Herz wachsen.

 

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DVD:

Witchblade – Gesamtausgabe

Regisseur(e): Yoshimitsu Ohashi

Sprache: Japanisch (DD 2 .0), Deutsch (DD 5.1)

Untertitel: Deutsch

Bildseitenformat: 16:9 - 1.77:1

Anzahl Disks: 4

FSK: Freigegeben ab 16 Jahren

Studio: Nipponart

Erscheinungstermin: 9. Dezember 2016

Produktionsjahr: 2006

Spieldauer: 600 Minuten

ASIN: B01M03UV71

 

Erhältlich bei: Amazon

 

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Erstellt: 04.01.2017, zuletzt aktualisiert: 17.11.2024 13:19, 15247