Witchblade Vol. 2 (DVD)
 
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Witchblade Vol. 2 (DVD)

Filmkritik von Thomas Pichler

 

Rezension:

Mit den Episoden 5-8 wird auf dieser DVD die Anime-Serie Witchblade fortgesetzt. Im Tokio einer relativ nahen Zukunft angesiedelt, gilt die Serie als kanonische Zukunft der erfolgreichen US-Comicserie mit dem gleichen Titel, die im Jahr 1995 vom Studio Top Cow gestartet wurde. Damit muss sich die Anime-Serie an einem der erfolgreichsten Comic-Titel der modernen Ära messen, was dem Serienbeginn auch passabel gelungen ist.

 

Episode 5 beginnt dort, wo die vorige DVD Masane Amaha, die aktuelle Trägerin des Artefakts Witchblade, verlassen hatte. Sie steht zwei Frauen gegenüber, die sich ebenfalls in freizügige Kampfformen verwandeln können. Noch kommt es zu keiner Konfrontation, Masane erfährt von ihrem Arbeitgeber beim Douji-Konzern, dass es sich bei den Damen um Neogenes handelt. Sie sind Schöpfungen der NSWF (National Scientific Welfare Foundation) und nutzen sogenannte Cloneblades – Kopien der echten Witchblade. Zum Ende der Episode kommt es zum Kampf mit einer der Cloneblade-Trägerinnen, Shiori.

 

In Episode 6 wird dieser Kampf von verschiedenen Personen beobachtet. Reina ist Medizinerin und Wissenschaftlerin bei der NSWF und Shioris vorgesetzte. Der Fotograf Tozawa macht Schnappschüsse und erkennt in der rothaarigen Furie, zu der die Witchblade sie macht, doch Masane. Die Douji Group wiederum greift ein, als Masane zu unterliegen droht. Sie wird in Sicherheit, auf die hochseetaugliche Yacht des hochrangigen Douji-Mannes Reiji Takayama, gebracht.

 

In weiterer Folge werden auf dieser Idee die Hintergründe des Wetteifers von Douji und NSWF um die Witchblade beleuchtet. Masane erfährt, welche alten Verbindungen es zwischen den Organisationen gibt. Ihre Tochter Rihoko wiederum lernt einiges über die verborgenen Talente mancher Anwohner des Hauses, in dem die beiden Quartier bezogen haben. Tozawa macht einen Handel mit Witchbalde-Masane. Und am Fall Shioris wird klar, wie gefährlich Cloneblades und die Witchblade wirklich sein dürften. Die abtrünnigen X-Con-Kampfroboter, die Tokio unsicher machen, kommen in den vier Folgen eher am Rande vor.

 

Was mir an der zweiten DVD am stärksten aufgefallen ist, ist die Tatsache, dass Masane plötzlich recht genau weiß, was sie will und sich auch durchzusetzen vermag. Das ist eine ziemliche Änderung gegenüber dem Serienauftakt, den man schon zuerst gesehen haben sollte. Dort wirkte Masane doch ziemlich unsicher. Klar, man kann sagen die Witchblade verändert die Trägerin und eine stärkere Persönlichkeit sei ohnehin näher am großen Comic-Vorbild Sarah Pezzini. Das ändert aber nichts daran, dass die Diskontinuität in der Charakterisierung der Hauptfigur schon eher extrem ist. Sehr gefällig ist hingegen wie es den vier Folgen gelingt, Interesse an der Figur der Reina zu wecken. Sie scheint mit dem Ereignis, dass Tokio verwüstet hat, stark verflochten zu sein; außerdem fragt man sich, in welcher Beziehung sie zu bestimmten Charakteren steht. Ein Vorteil der Serie ist auch in den zweiten vier Folgen, dass die bisher verratenen Teile der Geschichte durchsichtig und in sich logisch bleiben.

 

Definitiv nicht mein Geschmack sind die Kampf-Dialoge von Masane und Shiori. Ich musste dabei an Dragonball Z denken – ach so cool und oh so flach. Das kann man dafür weder von der Heldin noch von ihrer Gegnerin behaupten: Shiori macht noch klarer als Masane, dass die Optik der Serie doch eher ein männliches Zielpublikum ansprechen will. In einer Sequenz von Masane beim Shopping mit Rihoko werden aber auch praktische Probleme einer ungewöhnlich große Oberweiten angesprochen – Seherinnen dürften diese leichte Prise Selbstironie der Serie eher zu würdigen wissen als Seher.

 

Neben der deutschen Tonspur (in Dolby Surround 5.1 und 2.0) wartet die DVD auch mit der japanischen Version in Dolby 2.0 auf, ein schöner Service für Originalsprachen-Fans. Normal, doch angesichts der Verbindung zum US-Comic ein wenig schade ist, dass keine Englische Tonspir enthalten ist. Die Bildqualität kann absolut überzeugen, sowohl auf Fernseher als auch PC. Als Special Features gibt es ein Interview mit der japanischen Sprecherin Rihokos, das allerdings nur für Seher wirklich interessant ist, die sich auch wirklich den Klang der Originalfassung gegeben haben. Außerdem gibt es die Opening-Sequenz der Serien-Folgen ohne Texteinblendungen, was optisch schon etwas hergibt.

 

Fazit:

Die zweite DVD der Witchblade-Anime-Serie gefällt mir nicht ganz so sehr wie der Serienstart, was zwei Dingen zuzuschreiben ist. Zum einen ist da die Diskontinuität in der Charakterisierung der Hauptfigur Masane, zum anderen sind die Kampfdialoge typisch cooler Sprachabfall. Allerdings wird die Neugier auf die Fortsetzung auch diesmal gut forciert, mit Reina kommt eine weitere Nebenfigur ins Spiel, die dazu beiträgt. Insgesamt also durchaus eine gelungene Fortsetzung. Wer den Serienauftakt mochte, sollte wieder zugreifen.

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Oje, das hat nicht geklappt, Elfenwerk! 20240426185355b4821b9e
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DVD:

Witchblade Vol. 2

Regie: Yoshimitsu Ohashi

Animationsstudio: GONZO

Verlag: Panini

DVD, 100 Minuten Laufzeit

Bildformat: 16:9

Synchronisation: dt. (5.1/2.0 ) & jap. (2.0)

Untertitel: deutsch

Erscheinungsdatum: 15. Oktober 2007

FSK 16

ASIN: B000WC2PMC

 

Erhältlich bei: Amazon


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Erstellt: 28.12.2007, zuletzt aktualisiert: 08.03.2024 09:25, 5561