Wolverine: Origin
 
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Wolverine: Origin

Rezension von Sebastian Hogrebe

 

„Der Beginn einer Legende. Starzeichner Andy Kubert, der sich bereits mit Paul Jenkins bei Marvel etabliert hat, schuf mit diesem Comic über die Ursprünge von Wolverine ein faszinierendes Werk. Endlich erfahren die zahllosen X-Men-Fans die lange im Dunkeln verborgenen Hintergründe über einen der interessantesten Charaktere des Comic-Genres.“

- Herstellerinformation

 

Wolverine: Origin ist ein Comicbuch mit 164 Seiten hochwertigen Papiers, ein sogenanntes Softcover. Von Panini Comic in Deutschland veröffentlicht umfasst dieses Buch alle sechs Teile der Serie. Die Ideen stammen von Paul Jenkins, Bill Jemas und Joe Quesada. Autor ist Paul Jenkins, Andy Kubert der Zeichner. Die Kolorierung stammt von Richard Isanove, das Lettering von Alik und die Übersetzung von Jürgen Petz.

Das Buch beinhaltet neben Impressum und Inhaltsübersicht eine kurze Einleitung, die Titelbilder der einzelnen Hefte und zwei Seiten Werbung innen auf der Umschlagseite.

In der Inhaltsübersicht werden kurz und knapp die deutschen und englischen Titel der einzelnen Episoden angegeben, so wie Monat und Jahr der Veröffentlichung. Die Einleitung erklärt kurz den Stellenwert der Figur Wolverine bei Marvel und dann die Gründe wie auch die Wege die zur Veröffentlichung dieser Serie geführt haben.

 

Die Geschichte von Wolverine beginnt mit „Der Hügel“, „The Hill“ im Original. Hier geht es um die Kindheit des Charakters und die Wurzeln seines Schicksals. Es folgt „Die Geburt“, im Original „Inner Child“, in der Jugend des Charakters. Mit Geburt ist natürlich die erste Demonstration seiner Kräfte gemeint, aufgrund ebenso tragischer wie dramatischer Ereignisse. In „Die Bestie“, Übersetzung für „The Beast Within“, verfolgt der Leser wie der Charakter aufgrund der Ereignisse in „Die Geburt“ aus seinem alten Leben fliehen und ein neues suchen muss. Dieses neue Leben wird in „Himmel und Hölle“, oder auch „Heaven and Hell“, detailliert vorgestellt, entsprechend dem „Hügel“. Als junger Mann erlebt der Charakter dann die „Enthüllung“, im Original „Revelation“, die zu einer erneut großen Tragik in „Staub zu Staub“, „Dust to Dust“ im Original, führt.

Die Geschichte ist einfach gehalten. Ein gut informierter Leser der Comic-Reihen um Wolverine und den X-Men dürfte keine Überraschungen erleben was die Charaktere, ihr Verhalten und ihre Motivation angeht. Für andere Leser beinhaltet der Beginn des Comics ein letztes Rätsel um die wahre Identität von Wolverine. Am Ende der „Geburt“ wird es dann endgültig aufgeklärt. Weiter ist die Geschichte überwiegend von düsterer Stimmung und Tragik. Momente von Glück und Frieden sind selten. Dadurch und durch die einfache Handlung gelingt eine reale und dichte Atmosphäre, die Charaktere sind durchweg glaubhaft, es gibt nur sehr wenige Fehler in der Logik.

Betrachtet man die Handlung genauer, dann erkennt man viele bekannte Elemente aus den bisherigen Veröffentlichungen zu Wolverine. So gibt es eine rothaarige Frau die er liebt, aber nicht „bekommt“. Und wieder, oder besser: zum ersten Mal, akzeptiert er sein Schicksal. Es gibt einen Charakter, der ihm sehr ähnlich ist und zu seinem Erzfeind wird. Wie mit Sabretooth geht es auch in dieser Angelegenheit schnell sehr gnadenlos zu. Auch muss er sich erneut, besser: zum ersten Mal, seiner wilden Seite stellen und meistert sie ebenso wie nach dem Entzug des Adamantiums durch Magneto. Selbst der Bezug zu Japan wird, wenn auch nur in der Form eines Buches, erwähnt.

Es gibt allerdings auch Dinge die ungesagt bleiben, so stellt sich unter Umständen die Frage wer der wahre Vater von Wolverine ist und auch das Schicksal des Bruders wird nur leicht gestreift.

 

Die Zeichnungen und die farbliche Gestaltung harmonieren gut und helfen die dichte und düstere Atmosphäre zu schaffen. Dreckige und missgestaltete Figuren wirken nicht nur schlecht angezogen und ungeduscht. Der Bogen wird aber nicht so weit gespannt, dass man glaubt eine Horrorgeschichte zu lesen, auch wenn Horror an wenigen Stellen vorhanden ist. Die Zeichnungen zeigen an einigen Stellen den Stil, oder Elemente, eines Manga.

Kampfszenen werden an einigen Stellen übertrieben dargestellt und sind manchmal nur schwer nachzuvollziehen. Kraft und Gewalt sind jedoch gut erkennbar. Die Umgebung und die Gestaltung der einzelnen Figuren, was damalige Frisuren und Kleidung betrifft, stellt einen normalen Leser zufrieden und trägt ihren Teil zur Atmosphäre bei.

 

Der Comic besticht durch die einfache und dadurch fesselnde Geschichte. Das fehlende Stück Japan, welches Wolverine gerne verpasst wird um seine Verkaufszahlen zu stärken, fehlt nicht. Die Geschichte gewinnt dadurch eher. Leider gibt es für langjährige Fans und Leser von Comics und durch die einfache Handlung keine großen Überraschungen. Dennoch dürften Fans mit diesem Band sehr zufrieden sein. Auch wenn der Zeichenstil an manchen Stellen doch enttäuscht. Die Manga-Elemente vertragen sich einfach nicht mit der Ernsthaftigkeit der Geschichte.

Insgesamt gesehen ist der Band vielleicht nicht den vollen Kaufpreis wert, ein Kauf für Fans aber praktisch ein Muss und auch sonstige Leser dürften nicht enttäuscht werden.

 

Oje, das hat nicht geklappt, Elfenwerk! 20240419085842087ea1fe
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Comic:

Wolverine: Origin

von Paul Jenkins, Adam Kubert

Broschiert - 164 Seiten - Panini

Erscheinungsdatum: April 2006

ISBN: 386607168X

Erhältlich bei Amazon


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Erstellt: 29.05.2006, zuletzt aktualisiert: 26.08.2023 14:41, 2307