Wonder Woman: Warbringer – Im Angesicht des Krieges
 
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Wonder Woman: Warbringer – Im Angesicht des Krieges

Rezension von Christel Scheja

 

Jugendromane, in denen die Superhelden im Mittelpunkt stehen, bevor sie zu denen werden, als die sie in der Comic-Welt bekannt sind, gibt es mittlerweile einige. So hat sich etwa Leigh Bardugo der Figur Wonder Woman angenommen, Ihr Roman wurde nun in der Graphic Novel Wonder Woman: Warbringer – Im Angesicht des Krieges von Louise Simonson umgesetzt.

 

Diana ist zwar die Prinzessin der Amazonen, aber sie fühlt sich in der Gemeinschaft der Frauen, die alle schon einmal gestorben sind und auf Themiskyra wiedergeboren wurden, wie ein Fremdkörper. So will sie sich mit steigendem Alter immer mehr als Amazone beweisen. Der Anfang soll ein jährlich stattfindender Wettlauf sein.

Doch als sie unterwegs ist, sieht sie, wie ein Schiff die magischen Barrieren um die Insel durchbricht und handelt ohne nachzudenken. Sie rettet einer jungen Frau das Leben.

Doch wie sie erfahren muss ist Alia verflucht. Als Nachfahrin von Helena von Troja ist sie eine »Kriegsbringerin«, die Auslöserin großer Kriege.

Es gibt nur zwei Möglichkeiten – einfach nicht zu tun und sie an ihren Verletzungen sterben zu lassen, oder den Fluch zu brechen. Diana entscheidet sich für das letztere und wagt sich hinaus in die Welt der Menschen, nicht ahnend, das dies die größte Prüfung ihres jungen Lebens wird.

 

Wie in vielen Jugendromanen geht es darum, den Schritt vom Kind zur Erwachsenen zu tun und damit in die Welt einzutreten, die man bisher nur von Außen beobachten darf. Tatsächlich hat Diana nicht nur mit ihrem eigenen Selbstwertgefühl zu kämpfen, sondern auch mit der Verachtung, die ihr manche der anderen Amazonen entgegen bringen. Um so mehr kämpft die junge Frau um Anerkennung – aber die rebelliert auch in dem Moment, in dem sich ihr Herz einschaltet.

Durch Alia ist ihr Weg klar. Sie folgt lieber ihrem Gewissen und setzt sich für das gestrandete Mädchen ein, das ein schweres Erbe mit sich herum schleppt, aber als Person unschuldig ist. Daher macht die junge Amazone ihre ersten Schritte in der Welt der Menschen und lernt vieles aus erster Hand kennen, was sie bisher nur durch die Geschichten der anderen Kriegerinnen mitbekommen hat. Und sie handelt ihrem Gespür folgend, nicht ahnend, dass der Verrat näher liegt als gedacht.

Die Geschichte verläuft klassisch und bietet einen vertrauten Handlungsverlauf, ist aber auch so flott geschrieben, dass das gar nicht ins Gewicht fällt, schlagen einen die Figuren doch schon in den Bann. Wenn auch in der Comic-Adaption etwas weniger, weil diese gerade zum Ende in ein paar unangenehme Kürzungen gegenüber dem Roman besitzt und dadurch wesentlich unrunder und abgehackter wirkt als das Buch.

Alles in allem wird hier aber eine moderne Interpretation der Amazonenprinzessin und späteren Superheldin geboten, die vielleicht auch Leserinnen in den Bann schlägt, die sonst mit diesen Comics nichts am Hut haben.

 

Fazit:

Die Comicadaption von »Wonder Woman: Warbringer – Im Angesicht des Krieges« ist durch einige Kürzungen nicht ganz so rund wie der Roman, ist aber angenehm gezeichnet und erfüllt seinen Zweck, auch diejenigen zu den Superhelden zu bringen, die dem Genre bisher eher skeptisch gegenüberstanden, weil ihnen genau das fehlte, was die Graphic Novel besitzt: Glaubwürdige junge Helden, die erst noch in ihre Rolle hineinwachsen müssen und all die Schwächen aufweisen, die auch andere Jugendliche haben – wie mangelnde Erfahrung und erste verwirrende Gefühle zum anderen Geschlecht.

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Comic:

Wonder Woman: Warbringer – Im Angesicht des Krieges

Original: Wonder Woman: Warbringer, 2020

Autorinnen: Leigh Bardugo und Louise Simonson

Titelbild und Zeichnungen: Kit Seaton

Farben: Sara Wooley

Übersetzung: Anne Thies

Panini Verlag, 05/2020

Taschenbuch, 212 Seiten

 

ISBN-10: 3741618187

ISBN-13: 978-3741618185

 

Erhältlich bei: Amazon


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Erstellt: 25.05.2020, zuletzt aktualisiert: 02.02.2024 16:21, 18634