X-Men: Die Dark Phoenix-Saga
 
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X-Men: Die Dark Phoenix-Saga

Rezension von Ingo Gatzer

 

Rezension:

Mit „X-Men: Die Dark Phoenix-Saga“ legt Panini eine der besten Mini-Serien im X-Men- oder sogar im ganzen Marvel-Universum in überarbeiteter Fassung erneut auf. Der Stoff soll zudem als Vorlage für den kommenden Film „Dark Phoenix“ dienen, sodass das Comic eine gute Einstimmung sein dürfte. Doch kann die Geschichte auch heute noch überzeugen? Immerhin wurden die einzelnen Folgen erstmals bereits zwischen Januar und Oktober 1980 veröffentlicht

 

Der geheimnisvolle innere Zirkel des Hellfire Clubs stellt sich den X-Men entgegen. Dabei sind sie dank Informationen über die Schwächen der einzelnen Helden und eigenen Kräften gut gewappnet . Der eigentliche Schlüssel zum Erfolg soll jedoch die psychische Manipulation des mächtigsten X-Men-Mitglieds Phoenix sein. Doch das birgt Risiken und Konsequenzen, die sich die Verbrecher – und große Teile des Universums – nicht vorstellen können.

 

Als Autor für „X-Men: Die Dark Phoenix-Saga“ hat Marvel den damals noch relativ unbekannten Chris Claremont engagiert, der als Laufbursche beim Verlag angefangen und später durch die Mitarbeit bei Iron Fist sein Können angedeutet hatte. Als kluger Schachzug sollte sich die Zusammenarbeit mit John Bryne erweisen. Der Amerikaner verfügte zu diesem Zeitpunkt bereits über zahlreiche Erfahrungen und Erfolge – später sollte er auch noch Superman für DC modernisieren – und fungierte hier nicht nur als Zeichner, sondern auch als Co-Autor.

 

Die von Chris Claremont und John Bryne erzählte Story ist fast durchweg spannend. Immer wieder gibt es kleinere und größere Höhepunkte, wobei die Autoren die Geschichte aber konsequent vorantreiben. Dabei wechseln Claremont und Bryne im ersten Teil auch immer wieder die Perspektive zwischen X-Men und den Mitgliedern des inneren Kreises des Hellfire Clubs, was für Dynamik sorgt. Nebenbei führt das Autorenduo geschickt Kitty Pride als neuen Charakter ein. Danach wächst die Story immer weiter, bis sie epische Dimensionen erreicht. Auch für Freunde der gepflegten Action bietet der Comic durchweg gute Unterhaltung, vergisst dabei aber weder die Charakterentwicklung noch die emotionale Design. Der einzige Schwachpunkt ist vielleicht das letzte Kapitel, das etwas unmotiviert vor sich hin plätschert.

 

Die zeichnerische Umsetzung weiß auch knapp drei Jahrzehnte nach der Erstveröffentlichung noch zu überzeugen. Besonders die Darstellung des (Dark) Phoenix ist John Bryne hervorragend gelungen. Immer wieder sind die Panels – wie bei Jeans vermeintliche Geistreisen in die Vergangenheit einer Ahnin – schön detailreich gestaltet. Die Mimik der einzelnen Figuren ist zudem klar erkennbar und oft sehr expressiv – was vor allem bei der Darstellung des Dark Phoenix ansprechend wirkt. Nach heutigen Standards sind die Gesichter der Protagonisten jedoch oft etwas zu glatt glatt gestaltet. Zudem sind die Hintergründe zu oft unifarben, was nicht immer realistisch wirkt. Gerne hätten die Panels vor allem beim epischen Teil der Story auch etwas größer dimensioniert sein dürfen.

 

Als Boni enthält der Band noch einige alternative Cover, weiteres Artwork sowie kurze Informationen zu den Schöpfern.

 

Fazit:

„X-Men: Die Dark Phoenix-Saga“ dürfte auch neuen Lesern angesichts einer spannenden und starken Story und der qualitativ immer noch guten – wenngleich nach heutigen Standards nicht perfekten – Panels gefallen.

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Comic

X-Men: Die Dark Phoenix-Saga

Autoren: Chris Claremont und John Bryne

Zeichner: John Bryne

Panini, September 2018

Softcover, 220 Seiten

 

ASIN: 3741608416

ISBN-13: 978-3741608414

 

Erhältlich bei: Amazon


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Erstellt: 03.12.2018, zuletzt aktualisiert: 26.08.2023 14:45, 17162