xxxHolic - Die Serie, Vol. 02

Rezension von Ingo Gatzer

 

Rezension:

Die zweite DVD-Box - der auf dem gleichnamigen japanischen Manga basierenden - Anime-Serie „xxxHolic“ umfasst die Episoden 9 bis 16. Verantwortlich für die Adaption ist auch hier Tsutomu Mizushima und das bekannte japanische Studio Production I.G. Im Mittelpunkt der Handlung steht weiterhin der junge Watanuki, der die seltene Gabe besitzt, Geister zu sehen. Durch diese Fähigkeit und die Aufträge, die er für die Hexe Ichihara übernimmt, gerät er immer wieder in gefährliche Situationen. Dabei möchte der schüchterne Junge doch eigentlich nur der schönen Himawari gefallen, muss aber gegen seinen Willen immer wieder mit dem ihm verhassten Domeki zusammenarbeiten. Denn der ist in der Lage, Geister zu bannen.

 

„xxxHOLIC“ lässt sich am ehesten dem Mystery-Genre zuordnen und gefällt durch einige spannende Episoden und die Mischung von ernsten und komischen Szenen. Letztere wirken aber teilweise etwas arg albern, etwa wenn Watanuki von Schwerter schwingenden, teils Sonnenbrillen tragenden, Zwergen auf fliegenden Skateboards verfolgt wird. Ein echtes Highlight ist aber fraglos die Folge, in der Himawari, Ichihara, Watanuki und Domeki sich nachts in einem Tempel Gruselgeschichten erzählen. Hier sind nicht nur die kurzen, eingebetteten Storys gelungen, sondern es kommt auch eine dichte und sogar etwas unheimliche Atmosphäre auf. Leider können nicht alle Folgen dieses Niveau halten.

 

Die einzelnen Figuren sind ein weiterer Pluspunkt der Mystery-Serie. Sie sind einerseits interessant gestaltet, wie die mysteriöse Hexe Ichihara oder der seltsame Rohrfuchs, sorgen andererseits durch ihre Konstellationen – etwa beim problematischen Verhältnis von Watanuki und Domeki – aber auch immer wieder für erzählerische Dynamik. Watanuki selbst dient dabei als unsgeschickter und naiver aber auch gutmütiger und warmherziger Hauptcharakter vielen Zuschauern als Identifikationsfigur.

 

Zeichentechnisch ist „ xxxHolic“ eher gewöhnungsbedürftig und nichts für Ästheten. Die Extremitäten der Charaktere wirken überlang, sie selbst seltsam gestaucht und recht kantig. Nebenfiguren, die für die Handlung keine Rolle spielen, werden zeichnerisch oft nur in Umrissen angedeutet. Das mag alles Teil der zeichnerischen Stilistik sein, kann aber dennoch nicht überzeugen. Visuell wirken da selbst ältere Werke des renommierten Studios Production I. G. - etwa „Ghost in the Shell: S.A.C“ - wesentlich gefälliger.

 

Dafür ist die Synchronisation – immer wieder eine Achillesferse bei Animes – gelungen. Gerade bei den Hauptfiguren wurden die Stimmen gut auf die jeweilige Rolle abgestimmt und auch die Performance der Sprecher kann überzeugen. Gerade die Heterogenität der Figuren – etwa der Gegensatz des aufbrausenden Watanuki zum coolen Domeki – wird so auch auf der auditiven Ebene sehr schön deutlich. Zu verdanken ist das in diesem Fall Robin Kahnmeyer – der nicht nur über sehr viele Erfahrungen als Sprecher in Anime-Filmen verfügt, sondern auch als deutsche Stimme von Justin Timberlake und Hayden Christensen fungiert – und dem vielseitigen Dennis Schmidt-Foß.

 

Leider wurde – bei der ansonsten schön gestalteten Box – auf Bonusmaterial weitgehend verzichtet. Nicht einmal ein Booklet haben die Macher den Fans spendiert.

 

Fazit:

Der zweite Teil der Serie „xxxHolic“ gefällt durch interessante Charaktere, eine starke Synchronisation und teilweise ansprechende Episoden. Die eigenwillige zeichnerische Präsentation und die teilweise albernen Gags werden aber nicht jedem Genre-Fan gefallen

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