xxxholic - Die Serie Vol. 2 (DVD)
 
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xxxholic - Die Serie Vol. 2 von 3

Filmkritik von Christel Scheja

 

CLAMP ist nicht nur der Name einer Person, sondern einer ganzen Gruppe von Zeichnerinnen und Autorinnen, die in ihrer Heimat in den letzten zwanzig Jahren den Ruhm und die Bekanntheit von Popstars erlangt haben, was bei der Vielzahl der Mangakünstler nicht unbedingt einfach ist. Durch Serien wie „Cardcaptor Sakura“, „RG Veda“, „X-1999“, „Tsubasa Chronicle“ oder „Chobits“ schrieben und zeichneten sie sich in die Herzen der Leser, auch wenn man bis heute wenig über die Menschen hinter den produktiven Künstlern weiß. Selbst die Namen wie Mokona Apapa sind zum Teil nur Pseudonyme.

Ein großer Teil ihrer Serien wurde für Kino und Fernsehen verfilmt, so auch die jüngsten Comics: „xxxholic“ war ursprünglich als Schwesterserie zu „Tsubasa Reservoir Chronicle“ geplant, mit der es immer wieder Crossover geben sollte - allerdings geht die Serie im Manga wie Anime mittlerweile eigene Wege.

 

In der 24-teiligen Fernsehserie widmet man sich ganz den Geschichten um für die „Hexe der Zeit“ und ihren Diener Kimihiro Watanuki. AV Visionen veröffentlicht sie in aufwendig gestalteten Boxen mit Schuber, die jeweils acht Episoden auf 2 DVD’s enthalten. Hier liegt nun die zweite Box mit den Episoden 9-16 vor, die mehr als die ersten acht Folgen zusammenhängen und sich vor allem auf die Hauptfiguren konzentriert.

 

Kimihiro Watanuki steht seit einiger Zeit im Dienst der „Hexe der Zeit“, die sich auch Yuki nennt. Neben dem Besuch der High School führt er für sie den Haushalt. Vor allem Kochen, Putzen und Waschen steht auf seinem Plan. Dafür hilft sie ihm, ein Problem zu bewältigen, das ihn schon lange quält und langsam zum Wahnsinn treibt. Er kann Geister sehen, und wann immer diese das bemerken, bedrängen sie ihn.

Allerdings sind die Methoden, die sie bei ihm und anderen anwendet nicht immer leicht zu verstehen, um nicht zu sagen, sogar sehr merkwürdig. Doch die meisten führen zu einem Ergebnis: Wie bei einem Mädchen, das immer mehr das Gefühl hat, die Lähmungen in ihrem Körper würden sich ausbreiten. Yuki gibt ihr nur einen Ring, macht ihr aber auch klar, dass sie mit einer schlechten Angewohnheit aufhören muss. Die Kundin versteht nicht.

Watanuki kann zudem den Rauch sehen, der ihr entströmt, wenn sie etwas sagt. Erst nach und nach wird ihm klar, dass die Klientin eine notorische Lügnerin ist, die sich selbst durch die vielen Unwahrheiten immer mehr ins Unglück treibt, nur weil sie sich den Menschen gegenüber wichtig machen will. Der Ring sollte der jungen Frau nur helfen, das zu erkennen – aber ganz offensichtlich ist es dafür schon zu spät.

Ansonsten erwartet ihn viel Arbeit, denn in den heißen Sommertagen möchte Yuki ganz besonders verwöhnt werden und liegt mit Mokona nur faul auf der Veranda des Hauses herum. Schließlich kommt sie auf die Idee, doch einmal etwas zu unternehmen. Dazu gehört es, sich in dem Tempel zu treffen, in dem Domeki lebt, um sich in der Nacht Geistergeschichten zu erzählen. Ausgerechnet das wollte er vermeiden, denn er kann seinen ruppigen Mitschüler eigentlich nicht leiden. Und Yuki scheint geradezu darauf erpicht zu sein, dass er so oft wie möglich mit ihm zusammen ist.

Kimihiro Watanuki versteht die Welt nicht mehr. Will sie ihn absichtlich quälen und mit den Dingen konfrontieren, die ihm gerade jetzt am wenigsten behagen: In der Nähe von Domeki zu sein, sich mit Geistern zu beschäftigen und dann auch noch zusammenreißen zu müssen, weil auch Himawari dabei ist? Das Mädchen, das er mehr als sein Leben liebt?

Mit Mühe und Not übersteht er die Nacht. Doch dann kommt es noch schlimmer. Um sich ein wenig zu erfrischen und Abstand von den Ereignissen zu gewinnen, fährt die Schar ein paar Tage in ein einsames Landhaus am Meer, in dem angeblich ein Mädchen im blauen Kleid spuken soll...

 

Wie im Manga sind die Figuren auch im Anime überschlank, grazil und ein wenig kantig wie auf Jugendstil-Motiven. Faltenwurf, Farb- und Musterwahl erinnern ebenfalls daran. Kein Schnörkel ist nur zufällig gesetzt, alles erfüllt in der Bildkomposition seinen Sinn. Immer wieder wird der Übergang zwischen Geisterwelt und Realität fließend dargestellt, wie Kimihiro mehrfach zu spüren bekommt, als er einem verwirrt wirkenden Mädchen helfen will und diesem später noch einmal begegnet.

Wie auch schon in den ersten acht Folgen sind die Geschichten zwar ernst, werden aber immer wieder mit Szenen aufgelockert die zwischen albernem Humor und bitterbösen Zynismus schwanken. Gerne wird Watanuki als ungeschickter und manchmal etwas cholerischer Trottel dargestellt und dementsprechend von herablassend von Yuki und den anderen behandelt, auch wenn sie ihm ja eigentlich nur Gutes wollen. Zwar ist Gewalt kein direktes Thema in dem Anime, indirekt tritt sie aber schon auf, da die Methoden der Hexe oftmals sehr demütigend und erniedrigend sind.

Und dann endet manch eine lustige Szene so übel, das einem das Lachen im Hals stecken bleibt. Diesmal konzentriert sich die Geschichte vor allem auf das Verhältnis zwischen Watanuki und Domeki, die viel gemeinsam unternehmen. Auch wenn Kimihiro immer noch zwischen Eifersucht und Wut pendelt, weil der andere für ihn ein Rivale um die Gunst Himawaris ist, so begreift er doch langsam, dass Domeki der einzige ist, der ihm helfen kann, die Angriffe der Geister abzuwehren.

Hier folgt die Handlung dem Manga, wenngleich auch viele der Nebengeschichten bereits in den Episoden der ersten Box abgehandelt wurden. Insgesamt sind die Geschichten der Folgen 9 bis 16 etwas heller und freundlicher, die Goth-Atmosphäre tritt etwas in den Hintergrund und kommt nur wenig zum tragen, vor allem in der nächtlichen Erzählerrunde.

Bild und Ton der Folgen sind von guter Qualität und lassen keine Wünsche offen, wenn man nicht gerade Surround-Sound erwartet. Leider gibt es auch in der zweiten Box so gut wie kein Bonusmaterial, nicht einmal ein Booklet was den ansonsten eigentlich sehr positiven Eindruck ein wenig trübt.

 

„xxxholic“ bleibt auch in der zweiten Box erwachsener als „Tsubasa Reservoir Chronicle“. Sie fängt die eigentümliche Atmosphäre der Mangavorlage gelungen ein und hält sich eng an dessen Geschichte.. Allerdings sollte man nicht luste Gags erwarten, denn die Serie hat hin und wieder auch sehr bösartige Züge, die zwar jugendgerecht aufbereitet sind, aber manchmal sehr überraschend auftauchen und dann für angenehmen Grusel sorgen.

 

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Oje, das hat nicht geklappt, Elfenwerk! 20240419043014c38fdd09
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DVD:

xxxholic - Die Serie Vol. 2 von 3

Episoden 9-16, Japan 2006

Autoren und Künstler des Mangaoriginals: CLAMP

Regisseur: Tsutomu Mizushima

Bildformat: 16: 9

Synchro: dt. & jap. (D.D 2.0), Untertitel: dt./polnisch

Spieldauer: ca. 200 Min (acht Episoden a 25 min)., 2 DVD

FSK: 12

AV Visionen GmbH, erschienen 28. Januar 2008

ASIN: B000WPJMYS

 

Erhältlich bei: Amazon


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Erstellt: 20.06.2008, zuletzt aktualisiert: 08.03.2024 09:25, 6744