Yesterday Once More (DVD)
 
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Yesterday Once More

Filmkritik von Christel Scheja

 

“Yesterday Once More” gehört zu den Animes, in denen die Hintergrundgeschichte keine besondere Rolle spielt, sondern nur der Aufhänger dafür ist, Männlein und Weiblein irgendwann - aber auf jeden Fall mindestens einmal in der Folge - miteinander ins Bett zu bekommen.

Gerade in den 1990ger Jahren war eine - für ältere Jugendliche bereits frei gegebene Variante - sehr beliebt und wurde in verschiedenen Variationen veröffentlicht. Als Beispiel sei hier nur die Fantasy OVA “Dragon-Knight forever” genannt, in dem der Kampf gegen den bösen Magier nur Vorwand für die erotischen Abenteuer des Helden waren.

Im Vordergrund stand meistens junge Männer, die ihre ersten sexuellen Erfahrungen machten, oder aber die Richtige noch nicht gefunden hatten. Die Mädchen zeichneten sich oft dadurch aus, dass sie sich zunächst ein wenig zierten, dann aber bereitwillig hingaben und in den Armen ihres Liebsten geradezu dahin schmolzen.

 

In “Yesterday Once More” ist das Treffen der ehemaligen Mitglieder des Tennisclubs der Sakura-Highschool Aufhänger für einige wieder aufgenommene Romanzen. Denn Tatsuya, der mit einem seiner Freunde auftaucht will endlich heraus bekommen, welche der Schulkameradinnen vor vielen Jahren für ihn geschwärmt hat und einmal heimlich einen Strauß von Blumen und einen Liebesbrief in seinen Spind gelegt hat. Doch das ist nach der langen Zeit gar nicht mehr so einfach. Die ein oder andere ist bereits glücklich liiert, und die anderen verbergen ihre Gefühle, da man ja ohnehin nicht mehr so nahe beieinander lebt wie früher.

Doch die lockere Stimmung und das viele Lachen hilft die Gefühle wieder aufzubrechen. Ehe er sich versieht landet Tatsuya am Abend mit einer blonden Schönheit im Bett, die er früher immer für arrogant gehalten hat und erlebt das Liebesabenteuer seines Lebens. Dennoch lässt es ihn nicht so zufrieden zurück. Denn sie werden von einer dunkelhaarigen Schulkameradin gestört. Der Blick in ihre Augen lässt ihn stutzen. Auch wenn sie nichts sagt, so erkennt er in ihnen doch Enttäuschung und Leid. Könnte es sein, das sie diejenige ist, die er sucht? In ihm beginnt eine Saite zu klingen, die er vorher nie so wahrgenommen hat.

Auch sein Freund hat viel Spaß, albert herum und frischt die alten Kontakte wieder auf. Diesmal ist die hübsche Rothaarige, die er in der Schule so gemocht hat, nicht mehr so spröde wie damals und lässt sich dazu überreden, bei einem Spaziergang weiter zu gehen als je zuvor.

Am nächsten Tag sind viele derjenigen, die sich neu gefunden haben ernüchtert und das bleibt nicht unbemerkt. Deshalb fassen die Schulfreunde spontan einen gemeinsamen Entschuss. Warum sollen sie sich nicht von nun an wieder regelmäßiger und häufiger treffen?

Und so bekommt Tatsuya noch einmal eine weitere Chance, um das Mädchen seines Herzens wieder zu sehen.

 

Die vierteilige OVA mit einer gesamten Laufzeit von 120 min ist auf einer DVD zu finden, allerdings ohne Bonusmaterial. Bild und Ton merkt man schon das Alter von zehn Jahren an, beides entspricht der heutigen Qualität vieler einfacherer Fernsehserien.

Aber das Thema verlangt auch keine ausgefeilten Hintergründe und fließenden Animationen. Der Anime ist insgesamt ziemlich ruhig und setzt lieber auf viele Dialoge und einige auflockernde Comedy-Elemente. Man merkt aber auch deutlich, dass der Höhepunkt jeder Folge die entsprechende Liebesszene ist, denn alles arbeitet daraufhin zu - das Verhalten der Figuren und ein großer Teil ihrer Dialoge, die sich mit Männern, Mädchen und Liebe beschäftigen. Immer wieder fallen erotische Andeutungen, bis es dann endlich zur Erfüllung aller Mühen kommt, in der der Mann immer der aktive Part ist, während die Partnerin immer nur auf seine Vorstöße reagiert.

Das ganze erinnert ziemlich an amerikanische Teenie-Komödien wie “American Pie”, die vielleicht etwas derber und deutlicher in den schlüpfrigen Anspielungen sind, aber auch gerne Liebe mit Sex verwechseln. Gefühle sind auch in “Yesterday Once More” auf die eher körperlichen Bedürfnisse ausgerichtet, die Gedankenwelt der Helden und Heldinnen spielen nicht unbedingt eine Rolle, da einfache Leidenschaft das Durcheinander in ihrem Kopf wirkungsvoll und dauerhaft beseitigt. In der Realität sieht es da vermutlich ganz anders aus, mit dem Sex fangen die Schwierigkeiten erst an.

Aber diese Arbeit möchte der Anime auch gar nicht leisten und schon gar nicht die Realität wieder spiegeln. Die Macher wollen in erster Linie mit einer einfachen Geschichte unterhalten, die - wenn man nicht all zu viel erwartet - durchaus erotisches Prickeln und den einen oder anderen Schmunzler hervor rufen kann. Hier entspricht die OVA auch in Details exakt den anderen Werken seines Genres.

 

Fazit:

Um “Yesterday Once More” wirklich genießen zu können, sollte man jedenfalls in der entsprechenden Stimmung sein, denn ansonsten könnten einem die oberflächlichen Dialoge, die flachen Witze und aus dem Standardrepertoire von Softpornos entnommenen Liebeszenen unter Umständen sehr schnell auf die Nerven gehen.

 

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Oje, das hat nicht geklappt, Elfenwerk! 20240423074505fde8c5d8
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DVD:

Yesterday Once More

Fairy Tale, 4-teilige OVA, Japan 1997/98

Regie: Kann Fukumoto

Charakterdesign: Toru Mizutoni

Bildformat: 4:3

Synchro: deutsch (DD 5.1 + 2.0), Japanisch (DD 2.0), Untertitel: Deutsch

Spieldauer: ca. 120 min (4 Episoden a ca. 30 min), 1 DVD

FSK: 16

Extras: Trailershow

OVA/Alive, 16. Mai 2008

 

ASIN: B0017HFM3U

 

Erhältlich bei: Amazon


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Erstellt: 08.05.2008, zuletzt aktualisiert: 08.03.2024 09:25, 6464