Puls (DVD; Horror)
 
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Puls

Filmkritik von Cronn

 

Das Wort »Smombie« bezeichnet in der Form einer Mischung aus »Smartphone« und »Zombie« daher Personen, welche durch die Gegend laufen, ohne den Blick zu heben und ihre Umgebung wahrzunehmen.

Das dieser Wortneuschöpfung zugrundeliegende Phänomen könnte auch Stephen King im Kopf gehabt haben, als er den Roman Puls schrieb. Seine Mär von den durchdrehenden Menschen, ausgelöst durch Handys, wurde in Amerika als Cell veröffentlicht. Nun hat der Produzent John Cusack gemeinsam mit dem Autor Stephen King und dem Regisseur Tod Williams aus dem Roman einen Film gestrickt, der hierzulande von Concorde Video herausgegeben wird. Doch wie gelungen ist das Schauerstück?

 

Verlagsinfo:

Clay Riddell ist geschäftlich in Boston und freut sich auf den Heimflug zu seiner Familie. Plötzlich und scheinbar aus dem Nichts verwandeln sich alle Handy-Nutzer von einem zum anderen Moment in blutrünstige, zombieähnliche Killer, die übereinander herfallen. Inmitten dieser apokalyptischen Zustände, können sich Clay, der ruppige U-Bahnfahrer Tom und die junge Alice in ein Hotel retten. Abgeschnitten von allen digitalen Kommunikationsmitteln fassen die drei den Entschluss, sich zu Fuß auf die Suche nach Clays Familie zu machen. Gejagt von den mörderischen Horden, wird ihr Weg durch die kalten Wälder Neuenglands zu einem blutigen Überlebenskampf, bei dem an jeder Ecke der Tod lauert.

 

Kritik:

Die Verfilmungen von Stephen King sind in der Vergangenheit einem permanenten Qualitätswandel unterworfen. Von hochwertigen Umsetzungen seiner Romane, wie Carrie durch Brian de Palma oder Shining von Stanley Kubrick (übrigens eine Verfilmung, welche der Autor hasst und der er eine durchwachsene Eigenregie entgegenstellte), über mittelmäßige Produktionen a la Christine (den konnte auch der geniale Regisseur John Carpenter nur halbwegs retten) bis hin zu kreativen Totalausfällen (Der Rasenmähermann) ist alles dabei, wobei Stand By Me als hochkarätig besetzte und geniale Verfilmung einen besonderen Platz innehat.

 

Aber wo befindet sich »Puls«? Der Film beginnt mit einer rasanten Flughafenszene, flacht dann aber deutlich ab. Er erschöpft sich darin, den Weg des Protagonisten, dargestellt von John Cusack, nachzuvollziehen, der gemeinsam mit dem U-Bahnwagenfahrer Tom (Samuel L. Jackson) unterwegs ist.

Hier tritt das Drehbuch auf der Stelle und zeigt zu oft dieselben Szenen in Varianten: Person von hinten zu sehen, man fragt nach ihrer Identität, dann das Erschrecken. Erst gegen Ende wird der Fokus erweitert und auf bittere Weise zu einem Ende geführt.

Dabei sind durchaus spannende Ansätze vorhanden. Beispielsweise führt der Charakter von Stacy Keach eine Privatschule, in der die »Zombies« auf dem Football-Feld durch Musik in Schach gehalten werden und dann darüber entschieden wird, wie man sich ihrer entledigt. Diese Szenen sind voller Dramatik und überzeugend gespielt.

 

Wenn gegen Ende die Spannungsschraube deutlich angezogen hat, fühlt man sich als Horror-Fan ernst genommen, was das absolut finstere Ende bestätigt.

 

Fazit:

Wer auf Stephen Kings Romane steht, sollte »Puls« eine Chance geben. Auch wenn der Mittelteil seine Schwächen hat, machen der fulminante Beginn und das bitter-gemeine Ende einiges wett, so dass man mit Abstrichen immer noch von einer ordentlichen Horror-Mär sprechen kann.

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Blu Ray:

Puls

USA, 2016

Original: Cell

Regisseure: Tod Williams

Format: Widescreen

Sprache: Deutsch (Dolby Digital 2.0), Deutsch (DTS-HD 5.1), Englisch (Dolby Digital 2.0)

Bildseitenformat: 16:9 - 2.40:1

Umfang: 1 BR

FSK: 16

Concorde Video, 17. Januar 2017

Spieldauer: 98 Minuten

 

ASIN: B01MA6AXQ7

 

Erhältlich bei: Amazon

DarstellerInnen:

  • John Cusack

  • Samuel L. Jackson

  • Stacy Keach

  • Isabelle Fuhrman

Eintrag in der PhilmDB:

Oje, das hat nicht geklappt, Elfenwerk! 20241214074325c8c4efbc
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Erstellt: 21.01.2017, zuletzt aktualisiert: 17.11.2024 13:19, 15291