Kauzige Kreaturen von Alexandra Scherer
Reihe: Plotpourri Band 2
Rezension von Christel Scheja
Unter dem Titel Plotpourri veröffentlicht die 1962 in Wangen im Allgäu geborene und heute mit ihrem Ehemann in Polynesien lebende Alexandra Scherer Storysammlungen, deren zweiter Band Kauzige Kreaturen nun erschienen ist.
Die zehn Kurzgeschichten sind sehr unterschiedlich gehalten. So sucht ein nordischer Gott den geschäftstüchtigen Baba in seinem Laden auf, weil er Lösung für ein schwerwiegendes Problem hat, die Ruhe eines abseits lebenden Mannes wird auf einmal von zwei sehr vorlauten Teenagern gestört, aber nichts ist so wie es scheint. Ein Tierschützer versucht selten gewordene Kreaturen zu retten in stößt auf ungewöhnlichen Widerstand, während in einem anderen Dorf ein schwerer Frevel begonnen wird.
Nicht alle der Erzählungen sind übersinnlicher Natur. Kauzige Kreaturen sind oft auch nur die Menschen, die sich schon einmal schräge Dinge einfallen lassen, um die Umwelt über ihre wahren Beweggründe zu täuschen. Dabei geht es manchmal sehr amüsant zu, gerade in Göttliche Erleuchtung wird makaber-böse in Appetitlich oder ist einfach nur Stimmungsvoll wie Kaffeepause. Ansichtssache weist einen gelungenen Twist auf, der das ganze noch einmal bissiger macht.
Alle Geschichten sind mit leichter Feder geschrieben und fangen die beabsichtigte Stimmung oder Pointe gelungen ein. Letztendlich ist die Sammlung abwechslungsreich genug, um in den Bann zu schlagen und jeden Leser einen Favoriten finden zu lassen. Dabei gibt es neben phantastischen Momenten auch den ein oder anderen Krimiplot zu entdecken, auch wenn die Geschehnisse aufgrund der Länge nur einen kurzen Eninblick geben können und die Figuren natürlich der Handlung untergeordnet bleiben.
Fazit:
Alles in allem ist »Kauzige Kreaturen«, der zweite Band von »Plotpourri«, eine nette Lektüre für zwischendurch, ideal für Mittagspause oder kurze Fahrten. Die Geschichten erreichen eine breitere Basis, weil die phantastischen Elemente zwar vorhanden sind, aber doch eher im Hintergrund bleiben.
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