Dinosaurier - Giganten der Urwelt (Autoren: Tim Haines & Paul Chambers)
 
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Dinosaurier - Giganten der Urwelt von Tim Haines & Paul Chambers

Rezension von Christel Scheja

 

Seit Mitte der 1990ger Jahre produzierte die BBC mehrere Reihen, die in aufwändigen Computeranimationen die Welt vor Jahrmillionen wieder zum Leben erweckten. angefangen mit „Walking with Dinosaurs“ (Dinosaurier - im Reich der Giganten).

Schon die ganze Zeit über bestand der Wunsch, die generierten Bilder noch einmal in einem weniger flüchtigen Medium auszuwerten - dies geschieht jetzt mit dem vorliegenden Buch. Bis auf Fotos der entsprechenden Fossilien und Fundorte, die aus verschiedenen Quellen stammen, sind alle anderen Illustrationen am Computer und für das Fernsehen entstanden.

Das Sachbuch erhebt dabei tatsächlich nicht den Anspruch, jetzt das ultimative Werk über das Thema Urwelt zu sein, sondern versucht nur einen möglichst aktuellen Stand der Forschungen wieder zu geben und einer möglichst breiten Leserschaft in verständlichen Worten zu vermitteln.

 

Das Buch ist chronologisch von den Anfängen bis zum Beginn der Menschheitsgeschichte geordnet. In jedem der insgesamt drei Teile werden zuerst kurz aber prägnant die jeweiligen Erdzeitalter und die Entwicklung des Lebens in ihnen aufgrund der klimatischen Verhältnisse oder die Auswirkung von kosmischen Katastrophen beschrieben, bevor die Autoren sich auf einer oder zwei Seiten den Tieren widmen, die sie vorstellen möchten.

Vor allem bei den Dinosauriern ist meistens eine davon einem Bild gewidmet, das die entsprechende Kreatur in Aktion zeigt - sei es nun auf der Jagd, in einer wilden Flucht oder beim Fressen.

Anhand eines Größenvergleichs zwischen Mensch und Tier am oberen rechten Rand der Seite kann man sich ungefähr vorstellen, ob man es mit einem Riesen oder Winzling zu tun hat. Nicht bei allen, aber bei vielen Beschreibungen gibt es auch einen besonders hervorgehobenen Absatz. In „Schon gewusst?“ werden Besonderheiten der jeweiligen Kreatur hervorgehoben oder mit den entsprechenden Vorurteilen aufgeräumt.

Dabei tauchen nicht nur die Kreaturen auf, die seit Jahrzehnten zum Standard gehören wie Stegosaurus, Pterodaktylus oder der allseits beliebte Tyrannosaurus Rex, sondern auch weniger bekannte Dinosaurier, die teils Vorfahren, teils Nachfahren aber auch Seitenlinien der bekannten Arten sind. Und immer wird dabei ein roter Faden mitgeführt, der eine Verbindung von den Ursprüngen bis in die Moderne schafft.

 

Der erste Teil „Die Entstehung des Lebens“ widmet sich ganz der Milliarden Jahre zurückliegenden Urzeit. Wie konnte das Leben überhaupt erst entstehen? Und was war der Auslöser für die Entwicklung? Warum wissen wir so wenig über diese Zeit und wie sahen die ersten Kreaturen aus, die sich aus Einzellern und Prototierchen entwickelten?

Vom Kambrium bis zum Perim reicht die Beschreibung des ersten Lebens, das sich im Meer entwickelte und irgendwann auch auf dem Land leben konnte. Dabei ist nicht nur von Trilobiten und Ammoniten die Rede, auch die Insekten erhalten entsprechenden Raum.

Eine weit größere Seitenzahl erhält „Das Zeitalter der Reptilien“ zugestanden. Vom Trias bis in die Kreidezeit reicht die Geschichte der Dinosaurier und ihrer direkten Vorfahren. Die Autoren beschreiben, wie sich die einzelnen Rassen entwickelt haben könnten und wie sie sich gegenüber den anderen auszeichneten.

Man findet viele von den Wesen wieder, die auch schon in den Fernsehserien aufgetaucht sind. Haines und Chambers vergessen aber auch nicht die Querverbindungen zu den Vögeln und den Säugetieren zu beschreiben. Denn auch wenn Dinosaurier und ihre Artverwandten dominierten so gab es doch immer Kreaturen, die sich langsam aber sicher in die Richtung Warmblütler und Lebendgebärer entwickelten.

Diesen ist dann der letzte Teil gewidmet: Das „Zeitalter der Ursäugetiere“ stellt nicht nur die aus und neben den Reptilien entstandenen Vorfahren der Warmblüter vor, sondern auch die großen Vertreter dieser Art wie das Mammut und den Säbelzahntieger, sondern auch die ersten Primaten über den Neanderthaler bis hin zum modernen Menschen, dem Homo Sapiens. Vom Paläozän bis zum Pleistozän reicht die Spanne.

Danach folgt nur noch eine Zeitskala der Erde, damit man sehen kann, welche Wesen zeitgleich mit anderen lebten und wie sie voneinander abstammen.

 

Nicht nur aufgrund der aufwändigen Gestaltung des Buches ist „Dinosaurier - Giganten der Urwelt“ einen Blick und vielleicht auch eine Anschaffung wert, sondern auch wegen seines komprimierten Informationsgehalts. Tim Haines und Paul Chambers ist es gelungen viel Wissenswertes über die einzelnen Zeitalter und Wesen zusammen zu tragen und ansprechend zu präsentieren.

Der Text ist unterhaltsam aber dennoch sachlich geschrieben und vermittelt auf spielerische Art sehr viel Wissen. Für ganz junge Leser sind die Informationen noch zu komplex, dafür werden aber auch erwachsene Leser durch die Aufbereitung der neusten, wenn auch nicht ganz aktuellen Forschungen angesprochen und zufriedengestellt.

Die ansprechenden Bilder tun ihr übriges dazu. Man muss manchmal schon ganz genau hinsehen, um ein echtes Foto von einer Computeranimation zu unterscheiden.

Das Buch eignet sich ideal zum Nachschlagen. Zum direkten Durchlesen ist es vermutlich zu wuchtig, das merkt man alleine schon am Gewicht.

 

Wer die BBC-Dokumentationen schon immer gemocht hat und nach einem ansprechenden Begleit- oder aktuellen Nachschlagewerk über die Tiere der Urwelt gesucht hat, wird mit „Dinosaurier - Giganten der Urwelt“ sicher mehr als zufrieden sein.

Das Buch weiß durch seine unaufdringliche Art und die Vielzahl an Informationen zu überzeugen und ist auf jeden Fall für alle Fans von Dinosaurier und Ursäugetieren ab zwölf Jahren ein Muss.

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Oje, das hat nicht geklappt, Elfenwerk! 20240426174713c4d03d3c
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Dinosaurier - Giganten der Urwelt

Autoren: Tim Haines & Paul Chambers

gebunden, 216 Seiten

Franckh Kosmos Verlag, Stuttgart, erschienen Herbst 2007

ISBN 978-3-440-10961-8

Übersetzung aus dem Englischen von Axel Kwet

Titelbild und Innenillustrationen den diversen Urwelt- und Dinosaurier-Dokumentationen der BBC entnommen, Fotos entstammen den Fundi unterschiedlichster Museen

Erhältlich bei: Amazon


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Erstellt: 02.10.2007, zuletzt aktualisiert: 08.04.2023 18:56, 4998