Leopardenblut (Autorin: Nalini Singh; Die Gestaltwandler 1)
 
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Leopardenblut von Nalini Singh

Reihe: Die Gestaltwandler, Bd. 1

Rezension von Christel Scheja

 

Die auf den Fitschi-Insel geborene und in Neuseeland aufgewachsene Nalini Singh arbeitete zunächst als Rechtsanwältin und Englischlehrerin, ehe sie 2003 zur Autorin von Liebesromanen wurde. „Die Gestaltwandler“-Serie ist ihr erster Ausflug in das phantastische Genre.

 

In einer nicht näher bezeichneten und beschriebenen Zukunft der Erde haben die „Medialen“ - paraspychisch begabte Menschen, die Gedanken lesen, Dinge bewegen und anderes tun können, insgeheim die Macht übernommen und sind nicht bereit, diese mit anderen zu teilen, da sie sie als minderwertig betrachten. Das trifft besonders auf die Clans und Rudel der Gestaltwandler zu, mit denen sie scih die übernatürliche Welt teilen.

Allerdings haben sie ihre eigene Gesellschaft auch strengen Regeln unterworfen. Um Auswüchse wie Wahnsinn und geistige Perversion zu verhindern, die in der Frühzeit die Aufmerksamkeit der Menschen unnötig auf die Medialen zog, müssen sie sich kontrollieren. Wer das nicht kann wird geistig verkrüppelt. Emotionen dürfen sich nur sehr verhalten zeigen, am besten gar nicht.

Auch die junge Sascha kennt die Regeln und gerade deshalb hat sie Angst. Denn sie weiß um ihren geistigen Defekt, der sie immer wieder in regelrechte Gefühlsstürme versetzt und ihre seelischen Kontrollmechanismen zunichte macht.

Äußerlich kann sie die Maske der eiskalten Geschäftsfrau noch aufrecht erhalten, in ihrem Körper sieht es dagegen ganz anders aus. Es ist ausgegerecht der Gestaltwandler Lucas Hunter von den Dark River Leoparden, der Emotionen in ihr weckt, die sie nicht mehr zur Ruhe kommen lassen - Sinnlichkeit und Leidenschaft.

Und so fällt es ihr schwer, Abstand zu wahren. Gerade das wäre jetzt besonders wichtig, da Lucas auf der Suche nach dem Mörder einer Rudelschwester ist und den Täter unter den Medialen sucht. Kann das denn überhaupt möglich sein? Saschas Verstand schließt diese Möglichkeit aus, da die Kontrollen zu stark sind, aber ihre Intuition sagt etwas anderes. Und so sucht sie unbewusst die Nähe des Gestaltwandlers, nicht ahnend, dass sich damit ihr Leben vollständig ändern wird.

 

Allein an der Tatsache, dass der Hintergrund sehr schwammig bleibt und man nur vermuten kann, dass der Roman in der zweiten Hälfte des 21. Jahrhunderts spielt, merkt man schon, dass Nalini Singh in erster Linie an der Entwicklung ihrer Liebesgeschichte interessiert ist. Die Suche nach dem Mörder der Gestaltwandlerfrauen sind ebenso wie die Spielereien mit der geistigen Vernetzung der übersinnlich Begabten nur Staffage für das Gefühlschaos, das die Helden erleben, nachdem sie sich kennengelernt haben.

Denn die Probleme und Konflikte mit dem Serienmörder und Entführer werden sehr schnell und einfach gelöst, nachdem die entsprechenden Figuren wissen, was eigentlich los ist. Um so komplizierter gestaltet sich die Beziehung zwischen Sascha und Lucas.

Immer wieder nähern sie sich einander an und suchen Abstand, wenn der Verstand sie dazu mahnt, wirklich kontrollieren können sie ihr Unterbewusstsein aber nicht, was ihnen sehr intensive leidenschaftliche Träume beschert. Schließlich geben sie den Gefühlen nach und erfahren so mehr über sich selbst als ihnen eigentlich lieb ist.

 

„Leopardenblut“ wendet sich daher nicht unbedingt an Genrefans, sondern eher an Leserinnen, die vor allem den leidenschaftlichen Aspekt des Buches schätzen. Fantasy ist der Roman mitnichten, der von Kennern des Liebesromans geschaffene Begriff „paranormale Romanze“ trifft es wohl eher.

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Buch:

Leopardenblut

Slave to Sensation, 2006

Reihe: Die Gestaltwandler Band 1

Autorin: Nalini Singh

Übersetzerin: Nora Lachmann

Taschenbuch, 378 Seiten

LYX/Egmont, Mai 2008

Titelbild; Dominic DiSaia

 

ISBN 978-3-8025-8152-6

 

Erhältlich bei: Amazon


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Erstellt: 29.05.2008, zuletzt aktualisiert: 10.11.2020 18:24, 6589