Alabama Moon (Autor: Watt Key)
 
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Alabama Moon von Watt Key

Rezension von Heike Rau

 

Als sein Vater stirbt, trifft Moon die Einsamkeit mit aller Kraft. Ganz allein ist er im Wald, wo er in einem Bau mit seinem Vater gelebt hat. Ihr Versteck ist nicht mehr sicher, seit der Wald, der einer Papierfabrik gehörte, an einen Anwalt verkauft wurde. Mr. Wellington hat Baufahrzeuge anrollen lassen. Fünf Kilometer vom Bau entfernt wird eine Straße gebaut. Eine Jagdhütte wird errichtet. Moons Vater hat seinem Sohn vor seinem Tod gesagt, dass er nach Alaska gehen soll, weil es dort auch Menschen gibt, die als Selbstversorger leben und die Regierung hassen.

Der Zehnjährige wendet sich an den einzigen Menschen, den er kennt. Mr. Abroscotto hat in der 10 km entfernten Stadt einen abseits gelegenen Laden. Doch er gibt der Polizei Bescheid, der in den Wald zurück kehrt. Mr Wellington stöbert den Jungen auf. Er übergibt Moon zwar nicht der Polizei, ruft aber das Jugendamt an. Moon flieht, wird später aber doch von der Polizei erwischt, ins Gefängnis gebracht und von dort ins Jugendheim. Für die anderen Jungen ist er das „Höhlenkind“. In Kit findet er aber einen Freund. Zusammen mit ihm und seinem einstigen Widersacher Hal schmiedet er Fluchtpläne und entkommt mit den beiden.

Ein Polizist will Moon jedoch keine Ruhe lassen. Sanders ist skrupellos und gewalttätig. Er kann es nicht hinnehmen, dass ein Zehnjähriger ihn immer wieder austrickst und entkommt. Er will den Jungen um jeden Preis fertig machen.

 

Moon, auch wenn er im Wald ohne Kontakt zu anderen Menschen außer seinem Vater aufgewachsen ist, ist kein bisschen weltfremd. Im Gegenteil, er kann sich in der Wildnis durchschlagen. Das dazu nötige Wissen hat sein Vater ihm vermittelt. Was er nicht aushalten kann, ist die Einsamkeit, die ihn nach dem Tod seines Vaters einholt. Der Vorschlag seines Vaters, sich nach Alaska durchzuschlagen, ist völlig unrealistisch für einen Zehnjährigen. Der Staat muss sich nun um ihn kümmern, ob er will oder nicht. Das hat sicher sein Gutes. Aber Moon fühlt sich in die Enge getrieben und so wehrt er sich. Damit bringt er einen Polizisten gegen sich auf, der absolut kein Verständnis für das Kind und seine Sorgen und Nöte hat.

 

Das Buch ist ausgesprochen spannend, ein klassischer Abenteuerroman. Das Schicksals Moons wird nicht durch die rosarote Brille betrachtet. Sicher hat es auch etwas Romantisches in der Wildnis aufzuwachsen, aber in erster Linie geht es ums Überleben. Das macht das Buch sehr glaubhaft. Obwohl Moon ohne Kontakt zur Außenwelt aufgewachsen ist, hat es den Anschein, dass er Gleichaltrigen mit ihrem Schulwissen überlegen ist. Moon wird im Buch außerdem als sehr Selbstbewusst dargestellt, und das, obwohl er zweifelt, ob das vom Vater ausgewählte Leben im Nachhinein das Richtige war.

Die Wildnis wird nicht als Idylle dargestellt. Auch wenn die Beschreibungen beeindruckend schön sind, so wird doch nicht die Gefahr verharmlost, der Moon ausgesetzt ist.

Der Gefühlswelt Moons wird sehr viel Bedeutung beigemessen. Man kann praktisch in sein Herz sehen. Man fühlt mit ihm mit, versteht warum er sich nicht unterordnen und sich nicht von fremden Menschen leiten lassen will. Und doch ist er so schlau zu erkennen, wo seine Grenzen sind.

Das Buch ist ein richtig guter Schmöker. Der Autor versteht es, mit seiner Geschichte zu fesseln. An dieses Buch können sich gut auch Lesemuffel wagen, denn an keiner Stelle wird es langweilig.

 

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Oje, das hat nicht geklappt, Elfenwerk! 20240426071638fdbdea77
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Alabama Moon

Autor: Watt Key

Deutsch von Jacqeline Csuss

Dressler, August 2008

348 Seiten, gebunden

ab 10 Jahren

ISBN 10: 3791511149

ISBN 13: 978-3791511146

Erhältlich bei: Amazon


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Erstellt: 12.11.2008, zuletzt aktualisiert: 27.09.2023 14:46, 7712