Alles oder nichts (Autorin: Lauren Brooke; Rose Hill - Internat für Mädchen und Pferde Bd. 6)
 
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Alles oder nichts von Lauren Brooke

Reihe: Rose Hill - Internat für Mädchen und Pferde Bd. 6

Rezension von Chris Schlicht

 

Rezension:

Alles oder nichts... oder doch ganz anders?

 

Samantha O’Neill steht vor schweren Entscheidungen. Das Mädchen, das ein Stipendium für das Internat hat, in dem Reiten fest auf dem Stundenplan steht, ist eine der wenigen, die keine reichen Eltern oder gar ein eigenes Pferd hat. Aber sie hat in dem Halbblutwallach Tybalt eine Art Seelenverwandten gefunden und ihn so weit gebracht, dass er als Schulpferd bleiben durfte. Das hat ihr den Ruf einer Art Pferdeflüsterin eingebracht und sie hat eine Menge Freunde in ihrer Schule gefunden.

 

Natürlich ist da auch die Barbie-Puppe Laura, die ihr das Leben schwer macht. Eine hervorragende Reiterin, die auf nichts so sehr abfährt wie auf Erfolg und daher ein mächtiges Problem mit Samantha und Tybalt hat. Sie befürchtet, dass der Erfolg beim Virginia-Schul-Cup von Samantha und dem nervösen Wallach gefährdet wird und lässt nichts unversucht, die beiden madig zu machen. Doch Sam kann auf ihre Freundinnen zählen.

 

Wenn da nur nicht Caleb wäre... ihr Ex-Freund, von dem sie sich trennte, weil auch der nur den Erfolg vor Augen hatte. Doch irgendwo brennt da noch ein Flämmchen für ihn, umso mehr schmerzt es, als Beatrice, Lauras Busenfreundin, behauptet, Caleb hätte sich für sie als Partnerin für den Abschlussball entschieden.

 

Da fehlte die Nachricht, dass sie in die Sichtung für ein Olympisches Reiterprogramm aufgenommen wurde, gerade noch zu ihrem Glück und Unglück. Einerseits wäre das die Chance überhaupt, andererseits wollte Sam den Sommer mit ihrem verwitweten Vater verbringen. Der ermuntert sie, sich für dieses Programm zu bewerben, doch zunächst steht ihr die Tatsache im Weg, dass sie kein eigenes Pferd hat. Aber die Reitlehrerin will ihr dafür Tybald überlassen, der damit auch eine Chance bekommen soll.

 

Zunächst läuft alles glatt, doch als in das Geschäft ihres Vaters eingebrochen wird, wird Sam bewusst, wie einsam ihr Vater ist und entscheidet sich gegen das Programm, obwohl sie bei der Sichtung so gut abschneidet, dass sie angenommen werden. Caleb kann ihre Entscheidung nicht nachvollziehen und so kommt es erneut zum Streit. Ihre Freundinnen und ihre Reitlehrerin unterstützen sie, wissend, dass für eine so gute Reiterin auch noch andere Angebote kommen werden.

 

Werden der Abschlussball und der Virginia-Schul-Cup eine Wende bringen? Kann auch Tybald beweisen, dass er Klasse genug für das Schulteam hat?

 

 

Hach ja... da haben wir alles beisammen: Internatsgeschichten a la Hanni und Nanni, Pferdeglück und Herzschmerz der ersten großen Liebe. Eigentlich hat sich nur das Drumherum geändert, seit Enid Blytons Zeiten: Da werden keine schmachtenden Liebesbriefe mit der Hand geschrieben oder heimliche Telefonate von der Telefonzelle geführt, sondern E-Mails verfasst und das Handy gezückt.

 

Ansonsten sind alle Bestandteile, welche schon die „Dolly“ oder „Hanni und Nanni“ Bände ausgemacht haben dabei: Cliquenwirtschaft, intrigante Oberzicken, nette und weniger nette Lehrer, der große Schwarm vom benachbarten Jungeninternat und so weiter. Dazu noch ein bisschen Pferdestall wie in „Britta“ und Gott sei Dank auch ein bisschen Pferdewitz wie bei „Bille und Zottel“ (insofern, dass da immer über ungeeignete Pferd hergezogen wird, die es dann allen beweisen).

 

Sprich, alle Zutaten für Mädchen im Kaktus-Alter, sprich der Pubertät. Allerdings für genau die Mädels, die sich schon richtig im Stallmist eingegraben haben, denn mit den ganzen Fachausdrücken und den minutiösen Beschreibungen der einzelnen Turnierdurchgänge, kann es für unbedarftere Leserinnen zu deutlichen Längen und Lesebremsen kommen, denn wer mag schon immer im Glossar blättern, um die Geschichte vollständig zu verstehen.

 

Aber für genau die Mädchen, die schon fest im Sattel sitzen, ist diese Serie der richtige Lesestoff. Flüssig geschrieben, mit viel Emotionen und zu Tränen rührenden Szenen. Trotz des märchenhaften Ambientes bleiben die Mädchen von Rose Hill auch nicht von der bösen Realität verschont. So bangen und hoffen alle Freundinnen von Honey mit ihr um das Leben ihres Zwillingsbruders, der an Leukämie erkrankt ist und die Chemotherapie hinter sich hat. Und Samanthas Alltagsprobleme, dass sie nie genug Geld hat, um mit ihren Freundinnen mithalten zu können, sind auch sehr realistisch. Realistischer auf jeden Fall, als das ganze Kunstobjekt dieses Internats...

 

Die Altersangabe von ab 10 Jahren ist ein bisschen tief angesetzt. 12 wäre sinnvoller, denn es ist eher unwahrscheinlich, dass eine 10-jährige den ganzen Herzschmerz um den Jungen, mit dem man geht oder auch nicht geht, schon nachvollziehen kann. Ab 12 ist es dann aber auf jeden Fall zielgruppengerechte Schmökerkost.

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Oje, das hat nicht geklappt, Elfenwerk! 202404181110095e395936
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Buch:

Alles oder nichts

Reihe: Rose Hill - Internat für Mädchen und Pferde Bd. 6

Autorin: Lauren Brooke

Ravensburger Buchverlag, 2007

Gebundene Ausgabe, 224 Seiten

ab 10 Jahre

Mit Glossar zu den verwendeten Fachbegriffen und Leseprobe zum nächsten Band

ISBN-10: 3473349178

ISBN-13: 978-3473349173

Erhältlich bei: Amazon


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Erstellt: 07.08.2007, zuletzt aktualisiert: 27.09.2023 14:46, 4644