In einer weitgehend zerstörten und entvölkerten Welt lebt Nova zusammen mit Finn in der obersten Etage eines ansonsten verlassenen Hochhauses, wo sie sich vom Ertrag des von ihrer verstorbenen Mutter angelegten Dachgartens autark versorgt. Doch der Smog, der ein Leben am Boden unmöglich macht, steigt langsam und bedroht ihren Garten. Der Garten hat nur eine Überlebenschance, wenn sie eine Heilpflanze, die sie in den Unterlagen ihrer Mutter entdeckt, findet. Nova und Finn brechen zu einer gefährlichen Suche auf.
In ihrem Dilogie-Auftakt verbindet Victoria Hume eine Dystopie mit einem Jugend-Abenteuer und Öko-Thriller-Elementen.
Die Protagonistin ist die 16-jährige Nova, die sich seit dem Tod ihrer Mutter selbst durchschlagen muss. Während man über sie schnell das Wesentliche erfährt, bleibt ihr Mitbewohner und Co-Protagonist Finn eher schwammig. Könnte man ihn zunächst für einen (wahrscheinlich jüngeren) Bruder halten, stellt sich schnell heraus, dass Novas Mutter nicht seine war. Wer er aber ist und wie er zu Nova kam, bleibt vorerst ein Rätsel. Er übernimmt stets den passiveren Part. Die Auflösung stellt für den Leser dann eine echte Überraschung, beinahe schon einen Schock dar, die auch einen tiefen Blick auf Nova gestattet. Mit dem nur wenig älteren Piloten Jett aus Solartopia kommt dann ein weiterer Charakter – incl. der unvermeidlichen, sich anbahnenden Romanze – hinzu. Zusammen kommen sie dem Geheimnis der für ihre Bewohner paradiesisch erscheinenden Stadt auf die Spur, wobei sich (natürlich) eine Verbindung zu Novas eigenen Ursprüngen ergibt. Nach einigen Überraschungen ist zwar absehbar, in welche Richtung sich Novas Lebensweg in Band 2 wenden dürfte, doch bleibt der Ausgang der Ereignisse natürlich offen. Die Neugier ist jedenfalls definitiv geweckt.
Die Autorin nutzt ihre Protagonistin als Ich-Erzählerin. Der ansonsten gut wirkenden Übersetzung muss man allerdings anlasten, das Begriffe wie beispielsweise »Bewohner« ständig gegentert werden, was im englischen Original sprachbedingt natürlich nicht der Fall sein kann. Auch im Deutschen wäre selbstverständlich auch ohne Gentern klar gewesen, dass Solartopia natürlich auch weibliche Bewohner hat.