Am Ende der Welten (Autor: Terry Goodkind; Das Schwert der Wahrheit 10)
 
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Am Ende der Welten von Terry Goodkind

Reihe: Das Schwert der Wahrheit Band 10

 

Rezension von Carina Schöning

 

Terry Goodkind ist neben Raymond E. Feist (Midkemia) und Terry Brooks (Shannara) einer der bekanntesten und beliebtesten Fantasy-Autoren der 90er Jahre. Sein 1994 begonnenes Epos um das Heldenpaar Richard und Kahlan Rahl geht mit Am Ende der Welten in die nunmehr schon 16. Runde.

 

Nach den Geschehnissen in Die Magie der Erinnerung ist immer noch nicht Frieden zwischen den Reichen D´Hara und der Alten Welt eingekehrt. Kaiser Jagang marschiert mit seiner gewaltigen Armee gegen die Tore von D´Hara. An erster Stelle steht selbstverständlich die Macht der imperialen Ordnung der alten Welt, aber auch aus persönlichen Gründen möchte er den Herrscher und sagenumwobenen Helden Richard Rahl in einer finalen Schlacht besiegen. Dieser jedoch sieht in einer Vision der Hexe Shota den Ausgang der Schlacht. Sein Volk soll versklavt und für alle Zeit vernichtet werden. Die Krieger und Priester der imperialen Ordnung vertreten eine Religion, die Erlösung nur durch Tod verspricht. Das Leben ist eine Prüfung und nur auf dem Schlachtfeld erfahren die Besiegten die einzige Erleuchtung. Bei Jagangs zahlenmäßiger Übermacht, wäre es reiner Selbstmord dagegen anzukämpfen. Richard will daher fortan lieber einen Vernichtungskrieg führen. Jagangs Armee soll durch die Zerstörung von Nachschublieferungen und Produktionsstätten demoralisiert und geschwächt werden, so dass sie vielleicht ihr eigentliches Ziel aus den Augen verliert.

 

Zur gleichen Zeit forscht Richard zusammen mit der Mord-Sith Cara und der Magierin Nicci vergeblich nach einer Möglichkeit seine Ehefrau und ehemalige Konfessorin Kahlan zu befreien. Nachdem sie unter Einfluss der Schwestern der Finsternis die Kästchen der Ordnung gestohlen hat, wurde sie mit dem Feuerketten-Bann belegt. Doch durch die Anwesenheit der drei Chimären in der Welt der Menschen konnte dieser nicht richtig ausgeführt werden. Eigentlich sollte in den Köpfen der Menschen nur die Erinnerung an Kahlan und ihre Taten verblassen, aber nach und nach vergessen die Leute jeden Gedanken an Magie. Schon banale Zaubersprüche können von den Magiern und Gesegneten nicht mehr durchgeführt werden.

Zusätzlich tritt eine neue Kraft gegen Richard an. Die Hexe Sechs benutzt Violet, die Tochter der ehemaligen Königin Milena, um Richard seiner Gabe zu berauben. Plötzlich ist er während einer Reise mit der Sliph völlig machtlos.

 

„Am Ende der Welten“ ist ein klassischer High Fantasy Roman. Das erste Wort, das einem zu der umfangreichen Handlung einfällt ist leider langatmig. Terry Goodkind schafft es zwar eine lebendige und interessante Welt zu erschaffen, aber manchmal ist es wirklich zuviel des Guten. Da werden teilweise seitenlang Nebensächlichkeiten oder Banalitäten diskutiert, dann gibt es wieder überflüssige Rückblenden, dann muss sich Richard wieder mal mit einem seiner Mitstreiter beraten, dann kommen Querverweise und Erinnerungen an die vorherigen Abenteuer. Stellenweise muss man sich dann wirklich durch den Roman durchbeißen, um zum Ende zu kommen.

Hinzu kommt, dass durch die Rückblicke und Visionen eine Vielzahl von Personen an dem Geschehen beteiligt sind, die die wildesten Verbindungen und Beziehungen zueinander haben. Fast alle Motive und Klischees der „Standard-Fantasy“ werden in dem Roman verarbeitet. Zusätzlich ist die Sprache teilweise recht sperrig und unklar. Magie ist eine Wissenschaft in D´Hara und so spricht Richard auch davon.

 

Die Ausstattung und Verarbeitung des Paperbacks ist standardmäßig gut. Das Cover kann je nach persönlichem Geschmack als klassisch oder kitschig eingestuft werden. Etwas unglücklich wurde der amerikanische Originaltitel von „Phantom“ in „Am Ende der Welten“ übersetzt.

 

Insgesamt ist „Am Ende der Welten“ leider nur mäßig spannend. Zu viele Details und sehr gesprächige Hauptfiguren hinterlassen einen gemischten Eindruck. Eine anständige Kürzung hätte dem Roman ganz gut getan. Wie viele Seiten wohl das ganze Epos von Terry Goddkind haben wird? (Vorausgesetzt er beendet es irgendwann?) Fans werden den Roman sicherlich lieben. Alle anderen sollten lieber vor dem Kauf Probe lesen oder mit den qualitativ besseren ersten Bänden anfangen.

 

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Buch:

Am Ende der Welten

Reihe: Das Schwert der Wahrheit Band 10 (16)

Original: Phantom, 2006

Autor: Terry Goodkind

Taschenbuch, 736 Seiten

Blanvalet, April 2007

 

ISBN-10: 3442244404

ISBN-13: 978-3442244409

 

Erhältlich bei: Amazon


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Erstellt: 19.06.2007, zuletzt aktualisiert: 20.02.2024 15:56, 4210